Grundsteinlegung an der OTH
Für bessere Kommunikation am Campus –Neubau für die Architektur und die Verwaltung

27.07.2018 | Stand 31.07.2023, 7:33 Uhr
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Als zwei eigene Persönlichkeiten hat Claudia Zirra, Baudirektorin des Staatlichen Bauamts Regensburg, Bereichsleiterin Hochschulbau, die beiden Neubauten an der OTH Regensburg in ihrem Grußwort beschrieben. Als „siamesische Zwillinge“ gestartet, hätten sie inzwischen ihren eigenen Kopf entwickelt. Heute, Freitag, 27. Juli, hat die Grundsteinlegung des 29,7 Millionen Euro teuren Neubaus für die Fakultät Architektur und zugleich für den 18 Millionen Euro teuren Neubau für die Verwaltung am Campus stattgefunden.

REGENSBURG Derzeit befinden sich sowohl die Fakultät Architektur als auch die Verwaltung der OTH Regensburg noch am Standort Prüfening. Die Fertigstellung der Neubauten und der darauffolgende Umzug an den Campus ist für 2021 geplant. Bei der Grundsteinlegung sprachen neben Baudirektorin Zirra, der Präsident der OTH Regensburg Prof. Dr. Wolfgang Baier, der Ministerialdirigent des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst Christian Schoppick und Regensburgs Stadtrat Dr. Thomas Burger. Für beide Baustellen unterzeichneten die Verantwortlichen – dann mit dem Dekan der Fakultät Architektur Prof. Andreas Emminger und dem Kanzler der OTH Regensburg Peter Endres - eine Urkunde, die mitsamt verschiedenen aktuellen Publikationen, einem Münzsatz und den Bauplänen der jeweiligen Baustelle in einer Kassette verstaut und schlussendlich eingemauert wurde. Dazu moderierte Prof. Dr. Christine Süß-Gebhard, die Frauenbeauftragte der OTH Regensburg. Rund 100 Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft nahmen an der Grundsteinlegung bei hochsommerlichen Temperaturen teil.

Für Präsident Prof. Dr. Wolfgang Baier ist die Grundsteinlegung ein Tag großer Freude. Die OTH Regensburg sei ein sehr attraktiver Studienstandort, das zeigen auch die aktuell eingegangenen Bewerbungen für das Wintersemester 2018/2019 wieder, so Präsident Prof. Dr. Baier. Dies bedeute aber auch, dass die mit dem Umzug von Architektur und Verwaltung auf den Campus geplante „Restverlagerung“ der gesamten OTH Regensburg nicht zu schaffen sei. „Wir werden mittelfristig immer noch auf das Gebäude in Prüfening angewiesen sein“, so Präsident Prof. Dr. Baier. Derzeit müssen zum Beispiel Teile der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften auf den Standort Prüfening ausweichen. Von dem Umzug von Architektur und Verwaltung auf den Campus verspricht sich Präsident Prof. Dr. Wolfgang Baier mehr Zusammenarbeit und Kommunikation sowohl innerhalb der OTH Regensburg, als auch mit den Nachbarn Universität, Uniklinikum, Biopark und TechBase. Das Gebäude der Fakultät Architektur bezeichnete er in seiner Rede als „Quantensprung für deren akademische Ausbildung“; die im Gebäude vorgesehenen „teaching offices“ würden einen offenen Austausch und damit noch besseres interdisziplinäres Zusammenarbeiten ermöglichen. Und auch der Neubau für die Verwaltung sei ein großer Schritt, so Präsident Prof. Dr. Baier: „Die Verwaltung ist das Rückgrat für die OTH Regensburg.“ Viel Respekt zollte Ministerialdirigent Christian Schoppick der OTH Regensburg für deren Ausbau. „Die OTH Regensburg ist die Kaderschmiede der Region“, so Schoppick. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Studierendenzahl der OTH Regensburg verdoppelt. Er bezeichnete die Neubauten als neue „Prachtbauten“ für den Campus der OTH Regensburg. Schoppick versicherte, dass die Platznot an der OTH Regensburg in München gesehen werde. Die Erweiterung des Hörsaalgebäudes habe im Ministerium Priorität, sagte Ministerialdirigent Schoppick bei seiner Rede. Regensburg werde nicht benachteiligt, so Schoppick, auch als Reaktion auf die jüngsten Entscheidungen des Ministerrats. Er spüre großen Aufbruch und viel Idealismus an der OTH Regensburg, sagte Schoppick. Mit den beiden Neubauten gehe die OTH Regensburg diesen Weg weiter, lobte er. Auch das, was die OTH Regensburg zu den beiden Megathemen Digitalisierung und Internationalisierung leiste, sei sehr wichtig.

Eine eindrucksvolle Entwicklung bescheinigte auch Dr. Thomas Burger, Stadtrat der Stadt Regensburg, der OTH Regensburg. Die zwei Neubauten und durch den daraus folgenden Umzug würden kürzere Wege innerhalb der OTH Regensburg entstehen. Kürzere Wege seien wichtig für die Kommunikation und für Innovationen, und davon würde auch die Stadt Regensburg profitieren, so Dr. Burger. Als Beispiele für Vernetzung erwähnte er in seiner Rede die Cluster der Stadt. Er berichtete auch von der bereits bestehenden Zusammenarbeit von Architektur und Industriedesign der OTH Regensburg mit dem Degginger in der Altstadt Regensburg und der geplanten Kooperation der Stadt mit der Jungen Hochschule der OTH Regensburg in Sachen MINT-Haus am TechCampus. Mit den neuen Gebäuden, werde sich die Vernetzung zum Beispiel der Architektur zur TechBase und zum TechCampus der Stadt Regensburg weiter ausweiten, ist sich Dr. Burger sicher und freut sich darüber. Er dankte im Namen der Stadt für diese Investitionen, von der auch die Stadt, die regionale Wirtschaft und der Wissenschaftsraum profitieren werden, so Dr. Burger. Nichts präge – bei rund 33.000 Studierenden und zirka 165.000 Einwohnern – die Stadt mehr, als ihre Hochschulen. Baudirektorin Zirra bedankte sich in ihrer Rede bei allen Beteiligten. Sie stellte den Gästen die beiden „Kinder“ kurz vor. Der Neubau Architektur sei eher der „kreative Typ“. Verantwortlich zeichnet das Architekturbüro Henning Larsen, welches mittels einer Ausschreibung mitsamt verlangtem Lösungsvorschlag ermittelt wurde. Das 29,7 Millionen Euro teure, fünfgeschossige Gebäude bietet Flächen, die sich durch einen zentralen Luftraum, den sogenannten Kommunikationszonen, nach oben schrauben. Darin eingeschlossen befinden sich sogenannte Konzentrationsflächen mit Büros, Werkstätten und Laboren. Die Architektenleistung beim Neubau der Verwaltung sei vom Bauamt geleistet worden, so Baudirektorin Zirra; inzwischen ist die Dömges AG beteiligt. Der 18 Millionen Euro teure Neubau der werde ein viergeschossiger Quader mit einem aufgesetzten Dach mit Sitzungsräumen, außerdem bekomme der Neubau ein großes Foyer, so Baudirektorin Zirra. „Das Thema beim Neubau der Verwaltung war die Adressbildung am Haupteingang zur OTH Regensburg“, so Zirra. Sie erwähnte in ihrer Rede auch die lärmintensiven Gründungen zu den beiden Neubauten; „Das schlimmste sei vorbei“, sagte sie und bat weiter um Gewogenheit, auch von Seiten der Nachbarschaft. „Derzeit sei es nicht einfach im Kosten- und Terminplan zu bleiben“, sagte Baudirektorin Zirra zur angespannten Lage in der Baubranche. Sie versprach jedoch: „Wir bleiben dran.“

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