Speicherkonzept an der Nordseeküste
24-Millionen-Projekt zur Energiewende – die OTH Regensburg forscht mit

09.04.2018 | Stand 20.07.2023, 17:36 Uhr
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Privathaushalte benötigen mehr als ein Viertel der in Deutschland verbrauchten Energie. Nachhaltige Stadtquartiere können daher maßgeblich zu mehr Energieeffizienz beitragen. Damit solche Entwicklungen angestoßen werden können, investiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in den nächsten fünf Jahren 100 Millionen Euro in das Förderprogramm „Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt“.

REGENSBURG 24 Millionen davon gehen an das Projekt „Quarree 100“ in der Region Heide in Schleswig-Holstein. An „Quarree 100“ ist die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) mit 1,4 Millionen Euro beteiligt. Die Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) der OTH Regensburg unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner arbeitet dabei an dem Bereich „Energetische Systemmodellierung und Speichertechnologien“. Beteiligt sind von Seiten der OTH Regensburg zudem Prof. Dr. Belal Dawoud und Prof. Dr. Hans-Peter Rabl, beide Fakultät Maschinenbau.

Konkret geht es darum, im Heider Stadtquartier Rüsdorfer Kamp Lösungen zu finden, um die überschüssige Windenergie lokal sinnvoll zu nutzen. Heide liegt nur wenige Kilometer von der Nordseeküste entfernt und vor Ort gibt es sehr viele Windkraftanlagen. Ein Großteil dieser Energie kann nicht genutzt werden, da die Stromtrassen in den Süden noch fehlen. „Wir wollen diese Energie über die Sektorenkopplung in allen Bereichen eines Quartiers – Wohnen, Mobilität, Versorgung – nutzen. Die konkrete Anwendung dieser neuen Technologien im realen Umfeld ist für uns besonders spannend“, sagt Prof. Dr. Michael Sterner, der als Experte für Energiespeicher ein entsprechendes Standardwerk verfasst hat. Das neu entwickelte Speicherkonzept mit hoher Energiedichte auf Basis von Power-to-X kann einen Beitrag zur Energiewende leisten.

Koordiniert wird „Quarree100“ von der Entwicklungsagentur Region Heide und dem Institute for Advanced Energy Systems (AES) der Universität Bremen. Unter den insgesamt 22 Partnern sind unter anderem Energie- und Planungsspezialisten von der Universität Bremen, dem Steinbeis-Innovationszentrum Energie+ aus Braunschweig und weiteren Forschungseinrichtungen. Eng eingebunden sind zudem Technologie-Unternehmen und Fachleute aus Stadtplanung und Verwaltung.

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