Die Wirtschaft in Rottal-Inn wählt
Wahlperiode des IHK-Gremiums Rottal-Inn endet

12.06.2018 | Stand 04.08.2023, 12:33 Uhr
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Nach fünf Jahren steht jetzt die Neuwahl des Gremiums an: Bilanz und Ausblick.

ROTTAL-INN Die Interessen der Wirtschaft im Raum Rottal-Inn zu vertreten und ihre Forderungen und Positionen in die Öffentlichkeit zu tragen, das ist die Aufgabe des IHK-Gremiums. Das Gremium besteht aus gewählten Unternehmensvertretern der Betriebe aus Industrie, Handel, Dienstleistungen und Tourismus. Nach fünf Jahren steht jetzt die Neuwahl des Gremiums an – Anlass für den Gremiumsvorsitzenden Peter Glas, eine Bilanz zu ziehen. „Wir haben einiges bewegen können und haben uns als Wirtschaftsvertreter in die Diskussion gebracht. Trotzdem werden auch dem neu gewählten IHK-Gremium die Themen sicherlich nicht ausgehen“, meint Glas.

Als einer der Schwerpunkte der Gremienarbeit in der vergangenen Wahlperiode nennt Glas das Thema Unternehmensgründungen. „Unser Landkreis ist geprägt von familiengeführten, kleinen und mittelständischen Unternehmen, die erfolgreich und nachhaltig wirtschaften. Um die Wirtschaft zu beleben, sind wir aber gerade in unserer ländlichen Region gleichzeitig auf Impulse durch neu gegründete Unternehmen angewiesen. Das Gremium will hier Hilfestellung geben, die Akteure vor Ort vernetzen und die Kräfte bündeln“, betont Glas. Ein Ansatzpunkt dafür: bereits die jungen Leute für die Selbständigkeit zu begeistern. Das Gremium hatte sich daher in seinen Sitzungen nicht nur mit Vertretern aus Politik und Verwaltung ausgetauscht, sondern beispielsweise auch mit Peter Brendel, dem Leiter des Unternehmergymnasiums Pfarrkirchen.

Ebenso gefragt wie die „Fachkraft Unternehmer“ sind in Rottal-Inn aber auch Facharbeiter mit beruflicher Aus- und Weiterbildung. „Der Fachkräftemangel ist ein großes Thema für unsere Betriebe, das haben die Berichte in den Sitzungen immer wieder bestätigt. Wir arbeiten daher als Gremium mit daran, das Image der Berufsausbildung zu stärken und die Bedingungen für die berufliche Bildung zu verbessern“, meint Glas. Speziell der Fachkräftemangel war auch einer der Punkte, bei dem das IHK-Gremium die Zusammenarbeit über die Landkreisgrenze hinaus anstrebte: Bei mehreren Terminen habe man sich mit dem benachbarten Regionalausschuss der IHK München für Altötting-Mühldorf ausgetauscht, berichtet der Vorsitzende: „Wir wollen hier künftig noch enger zusammenarbeiten und konkrete Projekte voranbringen. Das wird eine Aufgabe für das neue IHK-Gremium sein.“

Ebenfalls nicht beendet sein dürfte das Engagement der Unternehmensvertreter für eine leistungsfähige Infrastruktur im Landkreis, die mit der guten wirtschaftlichen Entwicklung Schritt hält beziehungsweise diese erst ermöglicht. „Die Perspektive für einen durchgehenden Ausbau der A 94 ist jetzt da, allerdings muss noch eine Lösung für den Raum Simbach gefunden werden. Unser Gremium fordert diesen Ausbau seit Langem, denn die Betriebe im Landkreis sind wirtschaftlich eng mit dem Großraum München verbunden und brauchen diese Anbindung“, betont Glas. Nachholbedarf sieht er allerdings weiterhin im Bereich der die Autobahn erschließenden Bundes- und Staatsstraßen. Auch bei leistungsfähigen Internetverbindungen über Breitband und Mobilfunk fordert Glas Verbesserungen: „Wir wollen Unternehmen nicht nur halten, sondern auch neue ansiedeln. Schnelles Internet ist dabei ein entscheidender Standortfaktor für Betriebe aller Branchen. Wenn wir zukunftsfähig sein wollen, müssen wir hier vorankommen.“

Nach fünf Jahren als Vorsitzender des IHK-Gremiums lautet Glas Fazit: „Der Landkreis Rottal-Inn ist ein vitaler Wirtschaftsstandort, wir müssen uns aber den Herausforderungen stellen und weiter gemeinsam daran arbeiten, die Region voranzubringen. Daher ist es wichtig, dass wir als starke Stimme der Unternehmen auftreten können – und dafür ist der Rückhalt durch die anstehende Wahl entscheidend.“ Er appelliert daher an die Unternehmer in der Region: „Bitte geben Sie Ihre Stimme bei der IHK-Wahl ab und wählen Sie Ihre Vertreter ins Gremium!“

Am 13. Juni beginnt der Zeitraum der IHK-Wahl in den niederbayerischen Gremiumsbezirken. Die Wahl ist als Briefwahl organisiert. Rund 80.000 Unternehmen sind zur Wahl aufgerufen, das zeigt die große Bedeutung der IHK-Gremien und der Vollversammlung als Vertretung der regionalen Wirtschaft. Informationen zur IHK-Wahl und einen Blick auf die knapp 400 Kandidaten gibt ein Portal im Internet: www.ihk-niederbayern.de/wahl

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