Talentwerkstatt an der Uni Passau
Hochbegabte Gymnasiastinnen und Gymnasiasten erhielten Einblick in Wissenschaftsalltag

17.04.2018 | Stand 20.07.2023, 19:54 Uhr
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Für einen Tag Studentin oder Student sein: 38 Schülerinnen und Schüler erhielten während der „Talentwerkstatt“ für hochbegabte Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus Niederbayern einen Einblick in verschiedene Wissenschaftsbereiche der Universität Passau.

PASSAU Bei einer Führung über den Campus und einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa hatten sie zudem die Gelegenheit, den universitären Alltag kennenzulernen und ihre Eindrücke auszutauschen.

„Die Talentwerkstatt Niederbayern gibt Schülerinnen und Schülern die Chance, ihre Begabung auszuprobieren und neue Ideen für die Zukunft mitzunehmen“, sagte Prof. Dr. Carola Jungwirth, Präsidentin der Universität Passau, zur Begrüßung der Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe. „Eine hervorragende Ausbildung ist das Fundament, das die weitere Entwicklungsmöglichkeit im eigentlichen Leben wesentlich bestimmt. An der Universität Passau wollen wir dieses Fundament an die Anforderungen der Digitalisierung anpassen und in einer Grundlagenphase, die wir gerade unter dem Projektnamen ‚Studium Digitale‘ konzipieren, die Studierenden bereits frühzeitig mit den Methoden einer digitalisierten Wissenschaft vertraut machen und sie auf das Leben, Lernen und Arbeiten in einer vernetzten Gesellschaft vorbereiten.“ Nach dieser Grundlagenphase stehen den Studierenden alle Studienangebote offen. „Sie richtet sich an alle Studienanfängerinnen und Studienanfänger, ist aber für methodisch besonders interessierte Studierende interessant, da sie konsequent zu einem sehr frühen Zeitpunkt in die zunehmende Digitalisierung wissenschaftlicher Methoden wie die Analyse großer Datenmengen einführt.“, so die Präsidentin.

Einen Einblick in die verschiedenen Wissenschaftsbereiche der Universität Passau ermöglichten im Anschluss die Kolleginnen und Kollegen der Universitätspräsidentin. Prof. Dr. Tomas Kuhn und Prof. Dr. Urs Kramer erklärten die juristischen Tücken beim Einkaufen im Supermarkt und Prof. Dr. Susanne Mayr sprach über die menschliche Wahrnehmung bei der Gestaltung von Displays. Nach der Mittagspause in der Mensa und einer Campusführung referierte Prof. Dr. Tomas Sauer über die mathematische Bildverarbeitung und stellte sich der Frage, was man aus Bilder herauslesen und in sie hineininterpretieren kann. Wie man in der Volkswirtschaftslehre Politik evaluiert und warum das wichtig ist, erklärte im Anschluss Prof. Dr. Stefan Bauernschuster.

Lehramt, Jura, Medizin: Die meisten Teilnehmenden äußerten schon erste Wünsche, was sie nach dem Abitur studieren möchten. „Das Potenzial eines Hochbegabten ist nicht dann ausgenutzt, wenn der spätere Beruf das höchste Gehalt und das meiste Prestige mit sich bringt. Wichtig ist, dass Ihr das studiert, was Euch am meisten zufrieden macht und womit Ihr glücklich leben könnt“, riet Ltd. OStD Anselm Räde, Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Niederbayern. Das Förderkonzept, das in diesem Jahr an der Universität Passau zum dritten Mal stattfindet, wurde von ihm initiiert. Es hat zum Ziel, besonders begabte Schülerinnen und Schüler an niederbayerischen Gymnasien in Zukunft noch mehr zu fördern. Pro Schuljahr können die Gymnasien eine Schülerin oder einen Schüler vorschlagen. Kriterien bei der Auswahl sind dabei nicht nur hervorragende Leistungen, sondern auch ein überdurchschnittliches gesellschaftliches Engagement und eine besondere Begabung im musisch-ästhetischen Bereich.

Die für die Teilnahme ausgewählten Schülerinnen und Schüler werden über zwei Jahre hinweg zu insgesamt vier Seminaren eingeladen, in denen sie wissenschaftliche Fragestellungen kennenlernen sowie ihre methodischen, sozialen und persönlichen Kompetenzen ausbauen können. Die vier eintägigen Seminare finden in den beiden Jahren jeweils an einer der niederbayerischen Hochschulen (Universität Passau, Hochschule Landshut, Technische Hochschule Deggendorf) sowie der Hans-Lindner-Stiftung in Arnstorf statt.

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