1. MINT-Tag
Den Boden für Techniknachwuchs bereiten

06.07.2018 | Stand 31.07.2023, 2:45 Uhr
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Unternehmen brauchen Technik-Nachwuchs wie nie zuvor – und zwar sowohl in den Lehrberufen als auch auf akademischer Ebene. Ein vielversprechender Weg dahin ist eine nachhaltige MINT-Förderung. Am 1. Juli fand der erste MINT-Tag der Region Niederbayern am ITC in Deggendorf statt. Vorrangiges Ziel war es, Schulen und Unternehmen an einen gemeinsamen Tisch zu bringen.

DEGGENDORF MINT, das steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Zum passenden Deggendorfer MINT-Tag eingeladen hatte Andrea Stelzl, die zuständige Managerin der MINT-Region Niederbayern. Mit großem Erfolg: „Lehrkräfte möchten Schülerinnen und Schüler stärker als bisher in Unternehmen hineinbringen und sie verschiedene Berufsbilder ausprobieren zu lassen. In dieser Hinsicht haben wir heute einen wichtigen Schritt getan,“ erklärte Stelzl im Anschluss an die Veranstaltung. Zahlreiche Teilnehmer aus Politik, von MINT-Initiativen, Schulen und Unternehmen waren ihrem Ruf ins ITC gefolgt. Allen voran Kultusminister Bernd Sibler, der in seinen Grußworten mit einem Augenzwinkern dafür plädierte, als Erwachsener möglichst nicht mit dem Spruch zu kokettieren, man sei selber auch nie gut in Mathe gewesen: „Im Gegenteil, wir müssen unsere jungen Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistern! Mit kreativen Ideen wie dem MINT-Tag oder der Mitmachmesse regioFORSCHA Niederbayern können wir auch außerhalb der Schule den Boden für mehr Techniknachwuchs bereiten.“ In einem Land, das von seiner Kreativität und Entwicklerfreude lebt, sei begeisterter MINT-Nachwuchs dringend notwendig. In die gleiche Kerbe schlug Elisabeth Braun vom Haus der Kleinen Forscher: „Die Kindergarten-Kinder von heute fliegen vielleicht morgen schon zum Mars. Die Begeisterung dafür muss aber heute geweckt werden.“

Auch Präsident Prof. Peter Sperber von der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) fand lobende Wort für die vielfältigen MINT-Angebote, die in seinem Haus entstehen. So konnten beispielsweise allein in den letzten vier Wochen mit Lego-Schulbesuchen zum textbasierten Programmieren über 400 Kinder in den umliegenden Schulen erreicht werden. Ein Schwerpunkt der THD wie auch der MINT-Region sei stets das Thema Digitalisierung.

Der MINT-Tag bot auch auf einem Markt der Möglichkeiten die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch. Unternehmen wie Streicher, Caverion oder Einhell sowie verschiedene Institutionen präsentierten sich hier. Beim nachmittäglichen Speed Dating „Unternehmen trifft Schule“ diskutierten Lehrkräfte und Unternehmensvertreter angeregt, wie man Schülern technische Berufsbilder erleben lassen kann. Beide Seiten waren sich einig, dass bloße Infoveranstaltungen mit Vorträgen dafür nicht ausreichten. Dies sei bei der Berufsentscheidung nur bedingt zielführend. Anfassen und Mitmachen sind die Knackpunkte, die weiterhelfen. Eben genau dies trifft auf die Mitmachmesse regioFORSCHA zu, die nächstes Jahr am 19. und 20. Juli unter der Schirmherrschaft von Kultusminister Bernd Sibler in Deggendorf stattfinden wird.

Ein ganz besonderer Vorreiter in Sachen MINT in Niederbayern ist auch der in Deggendorf ansässige Verein Technik für Kinder (TfK). Mit dem Format „Schüler entdecken Technik“ begeistert er inzwischen Kinder an 211 Schulen in 24 Landkreisen. Auch die von TfK betriebenen Technikhäuser erfreuen sich großer Beliebtheit. Am Vormittag sind sie den Schulklassen geöffnet, im Nachmittagsbetrieb können Kinder dort zum Werkeln vorbeikommen. Derzeit wird das vierte Technikhaus mit der Hilfe von BMW am Standort Dingolfing aufgebaut. Es soll noch in diesem Jahr eröffnen. Die anderen Technikhäuser befinden sich in Straubing, Deggendorf und Arnstorf. Sie werden von den Unternehmen Sennebogen, Streicher und Lindner unterstützt.

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