Ausbildungstour war ein voller Erfolg
60 Schüler erkunden in den Ferien Ausbildungsbetriebe der Region

31.03.2018 | Stand 26.07.2023, 8:58 Uhr
−Foto: n/a

In den Osterferien organisierte das Regionalmanagement Deggendorf gemeinsam mit seinen Projektpartnern (Kreishandwerkerschaft Donau-Wald, Agentur für Arbeit, Arbeitskreis SchuleWirtschaft) bereits zum 5. Mal die „Ausbildungstour“.

DEGGENDORF Zwei Busse standen den Schülern zur Verfügung – einer spezialisiert auf technisch-handwerkliche Berufe, der andere auf Berufe im sozialen Bereich. Mehr als 60 Jugendliche, zum Teil mit Eltern, nutzten diese Chance.

Landrat Christian Bernreiter war in seinem Urlaub eigens zum Malerbetrieb Wilhelm Weiß nach Hengersberg gekommen, um die Teilnehmer zu begrüßen. Dabei verdeutlichte er den Schülern und deren Eltern, wie wichtig die Jugendlichen für die Region sind. „Wir wollen alle Jugendlichen in der Region halten. Dazu ist es wichtig, dass sie auch wissen, welche beruflichen Möglichkeiten sie hier haben. Deshalb organisieren wir solche Projekte“, so Landrat Christian Bernreiter. Außerdem bekräftigte er den alt bewährten Spruch „Handwerk hat goldenen Boden“- „das gilt in unserer Zeit mehr denn je!“

In Tour 1 wurde anschließend beim Maler und Stuckateur Wilhelm Weiß fleißig ausprobiert. Zunächst erklärte Wilhelm Weiß persönlich, welche Möglichkeiten sich heutzutage einem Maler und Stuckateur bieten und welche Tätigkeiten seine Firma ausübt. Dann zeigte er mit einem Auszubildenden wie aus Wasser und Gipspulver Stuck hergestellt wird. Weiß ist der letzte Betrieb in Ostbayern, der Stuck noch selbst herstellt. Hauptsächlich ist er damit bei der Restaurierung von alten Gebäuden wie beispielsweise Kirchen beschäftigt. Beim Versilbern und Vergolden von bereits vorbereiteten Stücken wie „König Ludwig von Bayern“, Star Wars Figur „Darth Vadar“ oder Herzen konnten die Teilnehmer ihr Geschick unter Beweis stellen.

Der zweite Halt wurde bei Webasto Convertibles GmbH in Hengersberg eingelegt. Ausbildungsleiter Anton Schied veranschaulichte mit einer Power-Point-Präsentation das Unternehmen und das breite Spektrum an Ausbildungsberufen. Im Anschluss zeigte er einen kurzen Film über den Beruf „Sattler“, um die verschiedenen und abwechslungsreichen Tätigkeiten dieses Berufes aufzuzeigen. Anschließend konnten die Schüler ihre Fingerfertigkeiten selbst unter Beweis stellen, indem sie mit lediglich einem Kabelbinder und einem Textiltuch eigenständig einen Stier anfertigten. Bei der Abfahrt bedankten sich die Jugendlichen noch für die spendierte Brotzeit.

Die letzte Station von Tour 1 war die Schreinerei Endl in Winzer. Firmenchef Roland Endl zeigte anfangs auf, was es braucht um ein Schreiner zu werden. Dann zeigte er den Teilnehmern die Produktionshalle mitsamt den Maschinen. Um konkreter auf einzelne Fragen einzugehen, wurden die rund 30 Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt. Beim Rundgang durch die Büros erkannten die Teilnehmer sehr schnell, wie umfangreich der Beruf des Schreiners ist: von Entwürfen am PC mit CAD-Programm bis hin zur großen Fräsmaschine, wo die Jugendlichen ihre eigenen Stücke, unter Aufsicht von einem Meister, fräsen konnten.

Für einige Schüler ging es zur Berufsfachschule für Krankenpflege am Donau-Isar-Klinikum Deggendorf. −Foto: Landratsamt Deggendorf

Der zweite Bus hingegen fuhr von Hengersberg nach Deggendorf und hatte ausschließlich soziale Berufe zum Thema. Zuerst bekamen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Fachakademie für Sozialpädagogik, welche demnächst Ihren bisherigen Standort von Deggenau nach Plattling verlagern werden. Nachdem Georg Fürst, Stellvertretender Schulleiter, die Teilnehmer begrüßte, erklärte er in einem Sitzkreis anhand einer Power-Point-Präsentation, welche Voraussetzungen nötig sind, um Erzieher an der Fachakademie zu werden. Des Weiteren erläuterte er näher den Ablauf der fünfjährigen Ausbildung, welche viele Praktika mit sich bringt. Zum Schluss veranschaulichte er den Schülern, welche Möglichkeiten sich nach einer erfolgreichen Ausbildung bieten.

Anschließend ging es weiter zur Berufsfachschule für Krankenpflege am Donau-Isar-Klinikum Deggendorf. Am Haupteingang erwartete Andrea Klarl die aufgeschlossene Gruppe. Die Schulleiterin erklärte zunächst, welche Qualifikationen man benötigt und erläuterte den Hergang der Ausbildung genauer. Ein großes Highlight waren die praktischen Tätigkeiten. Zuerst wurde den Schülern und Eltern gezeigt, wie man seine Hände richtig desinfiziert, welche anschließend unter einem UV-Licht kontrolliert wurden. Hinterher konnten die Schüler ihre Geschicklichkeit an einer simulierten Übungspuppe unter Beweis stellen, indem sie am Unterkörper das richtige Injizieren von Spritzen probierten. Nach einer kleinen wohlverdienten Brotzeit ging die Tour weiter Richtung BRK-Seniorenheim.

Pflegedienstleiter Björn Schramm veranschaulichte den Schüler dort im Versammlungsraum das Berufsbild des Altenpflegers. Eine Altenpflegerin beschrieb ihren Tagesablauf und zeigte viele Vorteile des Berufs auf. Markus Mühlbauer, Leiter der Rettungsdienste beim BRK, informierte die Teilnehmer über eine weitere Ausbildungsmöglichkeit als Rettungssanitäter. Abschließend wurden die Wohnbereiche der vollstationären Bewohner besichtigt, die durch eine freundliche Atmosphäre, komfortable Ausstattung und beste Verpflegung bieten.

Bei den beiden Bustouren konnten die Schüler in kürzester Zeit wieder in drei regionale Betriebe bzw. Einrichtungen schauen, mit den Personalverantwortlichen und Inhabern Kontakt aufnehmen.

Organisiert und geleitet wurden die beiden Touren von Melisa Üstündag und Jonas Wirth. Beide studieren an der TH Deggendorf und absolvieren derzeit ihr Praktikum beim Regionalmanagement Deggendorf. Die nächste Ausbildungstour ist bereits in Vorbereitung: am 30. Oktober starten wieder zwei Busse zur Ausbildungstour. Weitere Informationen zum Projekt gibt’s beim Regionalmanagement Deggendorf (regionalmanagement@landkreis-deggendorf.de oder telefonisch unter 0991-3100-171).

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