Gemüse? Klasse!
Die Klasse 4G des SFZ Regen ist als erste bayerische 4. Klasse bei der GemüseKlasse dabei

17.10.2018 | Stand 03.08.2023, 2:27 Uhr
−Foto: n/a

Am Dienstag, 17. Oktober, stand für die Klasse 4G der Schule am Weinberg und ihre Lehrerin Christine Oberlies etwas ganz Besonderes auf dem Stundenplan: Die „GemüseKlasse“ der GemüseAckerdemie.

REGEN Die GemüseKlasse der GemüseAckerdemie

Auch in ländlich geprägten Landkreisen kommen Kinder häufig kaum mit der Natur in Kontakt und wissen nur selten, wo ihre Lebensmittel herkommen. Noch weniger haben selbst einmal Gemüse angebaut. Zudem führen ungesunde Ernährung sowie Bewegungsmangel zu Übergewicht oder Diabetes. Ein weiterer Aspekt ist die Wertschätzung von Lebensmitteln, werden doch in Deutschland nahezu 30 Prozent der Lebensmittel weggeworfen. Das Bildungsprogramm „GemüseKlasse“ hat zum Ziel, die Wertschätzung für Lebensmittel bei Kindern zu steigern und ein gesundes Ernährungsverhalten anzuregen.

Innerhalb von 20 Wochen werden die Schülerinnen und Schüler der Schule am Weinberg im Klassenraum nun ihr eigenes Gemüse anbauen. In kleinen Teams übernehmen sie Verantwortung für ihre Klassenbeete und pflegen die Gemüsepflanzen eigenständig. Dabei lernen sie Wachstumsprozesse kennen und erleben, wie sich Gemüse vom Saatgut zum essbaren Produkt entwickelt. In wöchentlichen Unterrichtseinheiten von ca. 30 Minuten erweitern die Schülerinnen und Schüler durch den praktischen Gemüseanbau kombiniert mit Bildungsmaterialien ihr Wissen über Naturzusammenhänge, gesunde Ernährung, die Vielfalt pflanzlicher Lebensmittel und weiteren Themen rund um Gemüse.

Die zehn Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse des Sonderpädagogischen Förderzentrums bekamen am Dienstag Besuch von Dr. Antonia Mehnert, Regionalmanagerin der GemüseAckerdemie in Bayern, und zwei weiteren Mitarbeiterinnen der GemüseAckerdemie. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde die Klasse in drei Gruppen aufgeteilt: „SaraSalat“, „BigiBeete“ und „WilliWurm“. Abwechselnd beschäftigte sich jede Gruppe mit der richtigen Pflege der Pflanzen, dem Wässern und natürlich dem Bau der Hochbeete, die ab jetzt im Klassenzimmer der vierten Klasse stehen.

Begeistert und interessiert waren die Schüler bei der Sache, haben die Hochbeete zusammengesteckt, einen Pflegeplan erarbeitet und das Wässern der Keimlinge mit der Gießkanne und Sprühflasche geübt. Mit einem speziellen Messinstrument konnten sie dann sogar die richtige Feuchtigkeit nachprüfen.

Nach einer kurzen Pause wurden die unterschiedlichen Saaten mit der Lupe begutachtet und ihren Keimlingen zugeordnet. Im Anschluss durfte jede Schülergruppe ein Hochbeet mit Pflanzerde füllen und dann Salat, Kräuter, Mangold oder Busch- und Stangenbohnen säen. Die Hochbeete wurden von den Schülern mit Kreide beschriftet und mit selbst gebastelten Gemüsefiguren verziert. Die Hochbeete mit Salat und Kräutern, die viel Licht benötigen, wurden außerdem mit LED-Leuchtleisten ausgestattet, damit auch diese Pflanzen in den Wintermonaten im Klassenzimmer wachsen können.

Beeindruckt begutachtete Schulleiterin Linda Langer gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern das Ergebnis des Tages: Fünf bepflanzte Hochbeete vor den Fenstern des Klassenzimmers der 4G. „Damit seid ihr als erste bayerische 4. Klasse bei der GemüseKlasse dabei.“, resümierte Regionalmanagerin Dr. Antonia Mehnert, „wir hoffen, dass ihr euch gut um eure Pflanzen kümmert und schon bald die ersten Keimlinge entdecken werdet. Danach wird es nicht mehr lange dauern, bis ihr im Klassenzimmer erstes Gemüse und Kräuter ernten könnt.“

Mit der AG „Pflanzen und Ernten – einst und jetzt“ ist die Schule am Weinberg bereits seit Frühjahr 2018 Teil der GemüseAckerdemie. In Kooperation mit dem Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum Regen arbeiten elf Schülerinnen und Schüler jeden Montag im benachbarten Museumsgarten.

Klassenlehrerin Christine Oberlies leitet auch die Garten-AG. „Als ich dann vom Projekt der GemüseKlasse gehört habe, war mir sofort klar, dass ich mit meiner 4. Klasse daran teilnehmen möchte. Lehrplaninhalte können so praxisnah und aktiv-handelnd in den Unterricht eingebunden werden und wir leisten als Schule einen wertvollen Beitrag zu einer ganzheitlichen Gesundheitserziehung. Besonders dankbar war ich auch darüber, dass der Förderverein unserer Schule das Projekt ohne Zögern unterstützen wollte.“

Die Schülerinnen und Schüler waren sich an diesem Tag einig: Gemüse ist klasse! Und sie können es kaum erwarten, endlich erste Keimlinge zu entdecken und gesundes Gemüse und frische Kräuter ernten zu können und in der Schulküche zu verarbeiten.

Regen