Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten
Deutsch-Tschechisches Schulprojekt am Gymnasium Zwiesel braucht finanzielle Hilfe

11.07.2018 | Stand 04.08.2023, 12:47 Uhr
−Foto: n/a

Das deutsch-tschechische Schulprojekt am Gymnasium Zwiesel soll im September in das zweite Jahr starten. Acht weitere Schüler sollen dann aus dem Nachbarland in der Bayerwaldschule unterrichtet werden. Doch während das Projekt bei Schülern und Eltern sehr beliebt ist und auch die Politik die Arbeit gern unterstützen würde, gibt es vor allem im Bereich bei der Finanzierung der Unterbringung der Jugendlichen Schwierigkeiten. Nachdem sich sowohl Regens Landrätin Rita Röhrl als auch Josef Bernard, der Regionspräsident aus Pilsen, für die Weiterführung des Projektes ausgesprochen haben, wurde in dieser Woche in Zwiesel mit Vertretern aus dem Nachbarland über die Möglichkeiten der Unterstützung gesprochen.

ZWIESEL Landrätin Röhrl begrüßte dazu neben Vertretern aus Schule und Landratsamt auch eine Abordnung aus Pilsen. Zusammen mit Ivana Bartosová, der stellvertretenden Regionspräsidentin des Bezirks Pilsen, wollte die Landrätin nach Möglichkeiten der Unterstützung suchen. Zunächst gab es viele lobende Worte von den Gästen. Bartosová betonte, dass das Projekt den Gedanken eines gemeinsamen Europas in Frieden und Freundschaft fördern würde. Landrätin Röhrl bedankte sich für die Anerkennung und den Einsatz der Bezirksregierung. Auch sie machte klar, dass der Landkreis Regen nicht die vollen Lasten des Projektes tragen kann. Zumal klar sei, dass man die Jugendlichen nicht dauerhaft in Privatquartieren unterbringen kann. Röhrl betonte, dass der Landkreis hier gern eine Internatslösung hätte. Doch die Kosten für ein Internat für Gastschüler könne ihrer Ansicht nach der Landkreis nicht tragen. „Wir sind gerne bereit uns einzubringen, aber wir können bei so einem großen Projekt nicht die alleinigen Zahler sein“, betont sie.

Bartosová bedauerte, dass der Bezirk Pilsen keine dauerhaften Leistungen für Schüler erbringen dürfe, die dort nicht die Schule besuchen. „Uns sind hier die Hände gebunden“, stellte sie fest. Sie versprach aber, dass sie für Unterstützung durch das zuständige Ministerium in Prag werben werde. Das Projekt sei ihrer Meinung nach so bedeutend, dass sie sich wünschen würde, dass die Tschechische Republik es unterstützt. Bartosová erklärte, dass auch aus tschechischer Sicht eine Internatsunterbringung die ideale Lösung sei. Dies würden Schüler und Eltern bereits kennen, denn in Tschechien hätten die meisten weiterführenden Schulen bereits heute ein Internat. Wobei auch hier klar sei, dass eine Unterstützung von tschechischer Seite nur aus Prag kommen kann.

Letztendlich stellten beide Seiten fest, dass nicht die Bezirke oder Kreise das Projekt dauerhaft schultern können. Nachdem die tschechische Seite in Prag für Unterstützung werben wird, versicherte Röhrl, dass sie nochmals das Gespräch mit dem zuständigen Kultusminister Bernd Sibler suchen wird. Letztendlich seien beide Seiten aber auf staatliche Unterstützung angewiesen.

Hintergrund

Seit dem Schuljahr 2017/18 gibt es am Gymnasium Zwiesel ein deutsch-tschechsiches Schulprojekt. Noch bis Ende Juli besuchen 17 Schüler aus dem Nachbarland eine Einführungsklasse. Ab dem kommenden Schuljahr sollen sie im Regelbetrieb der Schule unterrichtet werden und im Jahr 2020 werden sie an der Schule das bayerische Abitur machen. Zum kommenden Schuljahr soll es wieder eine Einführungsklasse geben.

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