Das Geschäft mit der Liebe
Zwei Frauen fallen auf Betrugsmasche „Romance Scamming“ herein

24.04.2019 | Stand 03.08.2023, 8:37 Uhr
−Foto: n/a

Das Geschäft mit der Liebe ist keine Seltenheit. Wieder wurden die Gefühle und Gutgläubigkeit zweier Frauen aus Ingolstadt und dem Landkreis Eichstätt über längere Zeit durch Vorspielen falscher Tatsachen finanziell ausgenutzt. In der vergangenen Woche erstatteten die beiden Opfer im Alter von 46 und 70 Jahren bei der Polizei Strafanzeige. Die Kriminalpolizei Ingolstadt warnt deshalb erneut vor der Betrugsmasche „Romance Scamming“.

INGOLSTADT Die Betrüger gingen in beiden Fällen nach demselben Schema vor: Sie nahmen über eine Onlinedating-Plattform Kontakt zu den Frauen auf und gaukelten ihnen in den folgenden Chats die große Liebe vor. Im Verlauf des Nachrichtenaustausches tischten sie den ahnungslosen Frauen erfundene Geschichten auf und veranlassten sie so mehrfach dazu, Überweisungen auf diverse Konten durchzuführen. In den beiden aktuellen Fällen ergaunerten sie einen fünfstelligen Geldbetrag.

Die hier angewandte Betrugsmasche ist der Polizei als „Romance Scamming“ bekannt. Dabei suchen sich die Scammer ihre Opfer in Online-Partnerbörsen oder sozialen Netzwerken. Sie flirten und umgarnen sie, bis diese sich in ihr virtuelles Gegenüber verlieben. Irgendwann kommt die Frage nach Geld, zum Beispiel für eine dringende Operation oder eine andere angebliche Notlage, für die das Opfer teils hohe Geldbeträge überweisen soll. Viele tun dies auch, da sie zu diesem Zeitpunkt schon von ihrer Internet-Bekanntschaft emotional abhängig sind.

Die Kriminalpolizei Ingolstadt rät zur Vorsicht bei Internetbekanntschaften, insbesondere wenn Geldforderungen gestellt werden, und bittet folgende Tipps zu beachten: Wenn der Kontakt zur Internetbekanntschaft nur per Chat, Mail oder Telefon hergestellt werden kann, ist höchste Vorsicht geboten. Brechen Sie spätestens, wenn Geldforderungen gestellt werden, sofort jeglichen Kontakt ab, ob per Chat, Mail oder Telefon. Gehen Sie nicht auf die Forderungen des Scammers ein. Überweisen Sie auf keinen Fall Geld, lösen Sie keine Schecks ein, leiten Sie keine Briefe und Päckchen weiter oder bewahren diese auf. Machen Sie geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig. Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf CD oder USB-Stick. Informieren Sie unverzüglich die Polizei und erstatten Sie Anzeige.

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