Maya-Kalender
Weltuntergang am 21.12.2012: Was soll da passieren?

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 15:50 Uhr
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Der 21. Dezember 2012 ist ein sagenumwobenes Datum: Droht uns da der Weltuntergang?

WELT Seit es die Menschen gibt, seitdem gibt es Weltuntergänge. Wer heute 50 Jahre alt ist, hat mindestens schon vier bis acht vorhergesagte Apokalypsen erlebt. Theoretisch. Praktisch hält die Weltkugel allen Vorhersagen stand. Doch wie sieht es mit dem 21. Dezember 2012 aus? An diesem Tag endet der aktuelle Maya-Kalender. Es ist das so genannte „vierte Zeitalter“ das an diesem Tag nach 5125 Jahren endet. Der Maya-Kalender beginnt wieder von Null – das fünfte Zeitalter bricht an. Für viele Anlass genug, einen neuerlichen Weltuntergang oder das Ende der Menschheit zu erwarten.

Die Maya haben für diesen Tag tatsächlich das Ende der menschlichen Zivilisation voraus gesagt – und sie haben vor etwa 1400 Jahren angekündigt, dass am 21. Dezember 2012 der Gott Bolon Yokte (Gott der Totenwelt) auf die Erde herab steigen wird. Und wenn es schon nicht die totale Vernichtung bedeuten soll, so gehen viele heute davon aus, dass dies zumindest eine Zeitenwende für die Menschheit bedeuten könnte. Denn: Ob die Maya vom Weltuntergang gesprochen haben, weiß heute niemand.

Aus der Luft gegriffen ist dieses Datum von den Maya nicht. Denn: Tatsächlich ereignet sich am 21. Dezember eine Sternen-Konstellation, wie sie äußerst selten ist. Die Sonne nähert sich der Milchstraße und steht in Konjunktion zu deren so genannter „dunklen Spalte“, einem schwarzen Loch mitten in der Galaxie. Diese wird in der Mythologie als „Straße der Unterwelt“, „Geburtskanal der kosmischen Mutter“ oder „Mund eines Monsters“ genannt. Die Maya hatten außerordentliche astronomische Fähigkeiten und konnten diese Konstellation berechnen. Für sie, so scheint es, bedeutet der Zeitpunkt eine kosmische Wende. Vereinfacht könnte man sagen: Zur Wintersonnwende wird die Sonne aus der „dunklen Spalte“ neu geboren – ein neues Weltzeitalter bricht an.

Erstaunlich daran: Bis heute sind die Wissenschaftler nicht in der Lage, die Berechnungen der Maya nachzustellen – die Methoden sind heute unbekannt, das Wissen der Maya fast gänzlich ausgelöscht. Um so mehr ranken sich heute Legenden um die Folgen dieses himmlischen Ereignisses: Ist es das Ende? Ist es der Eintritt für die Menschheit in eine neue, vielleicht höhere Ebene? Bedeutet es eine Umwälzung der Natur und Lebensbedindungen auf der Erde?

Der Schriftsteller Erich von Däniken erklärte jüngst in einem Wochenblatt-Interview, er gehe davon aus, dass es keinen Gott, keine Götter gibt. Stattdessen vermutet er, dass vor tausenden von Jahren Außerirdische auf der Erde gelandet seien und ihre Techniken den Menschen vermittelt haben: Dies habe die Menschheit dazu befähigt, Pyramiden zu bauen und andere Weltwunder zu schaffen. Am 21. Dezember könnte demnach der Tag gekommen sein, an dem diese Außerirdischen zurück kehren.

Und dann? Passieren könnte viel, die Vermutungen sind schier unerschöpflich. Der schlimmste Fall wäre wohl, wenn sich blitzartig das Magnetfeld der Erde umpolen würde – es hätte nachhaltige Folgen für Mensch und Natur. Ausgelöst könnte diese Umpolung durch eine besonders hohe Sonnenaktivität werden – und Experten sagen für 2012 schwere Sonnenstürme voraus. Würde die Erde das Magnetfeld kurzzeitig verlieren, könnten gefährliche Strahlen aus dem All auf die Oberfläche prasseln. Tod und Verderben wären die Folge. Aber: Eine plötzlich Umpolung wird von der Wissenschaft ausgeschlossen – solche Ereignisse könnten sich über Millionen von Jahren ziehen, sind sie sicher.

Eine andere Theorie besagt, dass am 21. Dezember das Gute über das Böse siegen könnte – was einen tatsächlichen Zeitenwandel bedeuten würde. Demnach würde die Menschheit nicht gänzlich ausgelöscht, sondern nur die „Bösen“ – wer immer das ist. Freilich: In dieser Theorie spielt das Auftreten von Göttern (oder außerirdischen Führern) eine große Rolle.

Letztlich ist es aber so, wie bei allen Dingen, die die Zukunft betreffen: Was Genaues weiß niemand. Untergangs-Phantasien sind Teil des menschlichen Lebens, wie der Glaube, die Hoffnung und die Forschung. Vielleicht ist die Hysterie um den Weltuntergang 2012 nichts anderes, als esotherische Verschwörungstheorie und Panikmache. Vielleicht passiert gar nichts. 

Selbst Nostradamus, der alte Seher, wird wieder bemüht, wenn es um 2012 geht. Auch er soll den Weltuntergang auf dieses Jahr datiert haben. Der gute Mann hat dies aber auch schon für das Jahr 2000 getan – und für andere Jahre auch. Das Schöne an den Weltuntergängen bisher war ja, dass sie nicht stattgefunden haben.  

Deggendorf