In Oberneukirchen
Wasserbüffel als Biotoppfleger

26.09.2020 | Stand 21.07.2023, 5:47 Uhr
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Büffel und Rinder in einer schönen Landschaft zu beobachten macht einfach Spaß

Oberneukirchen. „Das ist ein Gewinn für die Gemeinde und für die Natur“ erklärt Anna Meier, Bürgermeisterin der Gemeinde Oberneukirchen. Denn mit der Pflege der gemeindlichen Ausgleichsfläche im Talraum des Grünbachs durch Wasserbüffel und Rinder betritt die Gemeinde neue Wege. Neben einem attraktiven Ziel für Spaziergänger sollen durch den Einsatz der vierbeinigen Biotoppfleger auch Lebensräume für seltene Tierarten wie die Gelbbauchunke geschaffen werden. In Oberneukirchen kommen Wasserbüffel des örtlichen Reisererhofs zum Einsatz. Die Büffelhalter, Josefine und Matthias Reissaus, haben bereits viel Erfahrung in der Landschaftspflege mit Büffeln, Rindern und Eseln. Da Büffelsuhlen einen Lebensraum für die seltene Gelbbauchunke darstellen, wurde der Bau des Weidezaunes dank eines Antrags des BUND Naturschutz über das Projekt „Allen Unkenrufen zum Trotz“ (www. gelbbauchunke-bayern.de) finanziert. Am 21. September wurden die ersten Büffel auf ihre neue Weide gelassen.

Anna Meier und der Gemeinderat haben sich für die Pflege ihrer Ausgleichsfläche durch Beweidung entschieden, obwohl dieser Weg zunächst aufwendiger erscheint. Bisher werden gemeindliche Ausgleichsflächen meist durch regelmäßige Mahd bewirtschaftet. Dadurch können schöne Blumenwiesen entstehen. Doch jede Mahd bedeutet für Wildbienen und Schmetterlinge einen Blütenengpass über mehrere Wochen, bis die Kräuter und Blumen nachgewachsen sind. Auf einer Weide mit geringem Tierbesatz blüht es nicht so üppig aber dafür ohne Unterbrechung – ideal für Insekten, die zudem auch vom Dung der Büffel und Rinder profitieren. Die Wasserbüffel legen darüber hinaus Suhlen an und schaffen dadurch Tümpel für die stark bedrohte Gelbbauchunke. Im Umfeld der Ausgleichsfläche gibt es noch ein kleines Vorkommen dieser seltenen Amphibienart und nun besteht die Hoffnung, dass sie auf der Weide eine neue und größere Heimat findet.

Die Gemeinde Oberneukirchen erhofft sich neben den Vorteilen für die Tierwelt auch eine Attraktion für ihre Bürger. „Büffel und Rinder in einer schönen Landschaft zu beobachten macht einfach Spaß“, ist sich Anna Meier sicher. „Unsere Ausgleichsfläche wird bestimmt zu einem Ziel für Spaziergänger werden“.

Mühldorf a.Inn