Pandemie
Tobias Gotthardt sorgt sich um das Gastgewerbe und den Tourismus in der Region

17.04.2020 | Stand 03.08.2023, 15:28 Uhr
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Der Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt (Freie Wähler) sorgt sich um das Gastgewerbe in der Region: Weiterhin, so der Haushaltspolitiker, hätten Gaststätten, Bars und Hotels keine konkreten Aussichten auf eine Wiederaufnahme ihres Geschäftsbetriebs, während Lockerungen für den Handel und weitere Bereiche des öffentlichen Lebens beschlossen wurden.

Kallmünz/München. Gotthardt hat sich deshalb mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger in Verbindung gesetzt, der sich ebenfalls um die Existenz auch dieser Branche sorgt. Seine Forderung: Bundesweit konkrete Perspektiven für die Betriebe des Tourismus- und Gastgewerbes. Bei Aiwanger trifft er damit auf offene Ohren.

Gotthardt betont: „Unser Gastgewerbe und auch der Tourismus sind bedeutsam für unseren Freistaat. Gerade die Gaststätten sind ein zentraler Treffpunkt für Vereine und die Gesellschaft.“ Nun gelte es, die Branchen aktiv zu unterstützen: „Ich weiß aus vielen Gesprächen und Telefonaten: Dem Gastgewerbe geht’s nicht gut – es droht ein Wirtshaus- und Kneipensterben ungeahnter Größe.“ Das bayerische Tourismus- und Gastgewerbe ist mit bis zu 600.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von zuletzt 34 Milliarden Euro eine bedeutende Wirtschaftsbranche im Freistaat. Er stehe, so Gotthardt, in engem Kontakt mit den Verantwortlichen. „Und es gibt hier gute Vorschläge, wie es gelingt, passende Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um Öffnungen wieder zu ermöglichen.“

Die Antwort aus dem Wirtschaftsministerium ist klar: Der passende Zeitpunkt für Entscheidungen wäre laut Aiwanger das turnusmäßige Gespräch der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten um den 30. April. Der Wirtschaftsminister sieht dabei die Notwendigkeit, dass beim Verzehr von Speisen und bei Übernachtungen außerhalb der eigenen Wohnung besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind, hält diese Herausforderung aber für lösbar und damit verantwortbar. Aiwanger: „Genügend Abstand von mindestens zwei Metern zwischen den Gästen und Mund-Nasen-Masken für das Personal in Speiselokalen und beim Freiflächenverzehr, dazu strikte Hygienevorgaben und Zugangsbeschränkungen müssen ein Weg in die Normalität und zur Verhinderung von zahlreichen Betriebsinsolvenzen sein. Wenn sich die Zahl der Neuinfektionen landesweit auf niedrigem Niveau stabilisiert, muss auch der ,Patient Wirtschaft' gerettet werden.“

Gotthardt blickt dabei auch ins Nachbarland: „Österreich diskutiert bereits über die vorsichtige Öffnungen des Gastgewerbes ab Mitte Mai. Das kann für Bayern auch einen „Einstieg in den Ausstieg“ ab der zweiten Maihälfte vorzeichnen.“ Gotthardt verweist in diesem Zusammenhang auch auf das Strategiepapier der Freie-Wähler-Landtagsfraktion, welches fundiert Voraussetzungen und Hygienemaßnahmen definiert und gleichzeitig sicherstellt, sowohl auf die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger als auch auf die Wirtschaft zu achten.

Für die Hotellerie wünsche sich Aiwanger einen gezielten Ausweg aus der Totalschließung in absehbarer Zeit. Hierbei könnte der Übernachtungsbetrieb wieder aufgenommen werden, die Restaurants in den Hotels vorübergehend geschlossen bleiben oder mit strengen Auflagen versehen werden. Aiwanger: „Viele Menschen gerade in beengten Stadtwohnungen sind während der Ausgangsbeschränkung großen psychischen Belastungen ausgesetzt und sehnen sich danach, raus zu dürfen. Genau das kann unser hervorragend qualifiziertes bayerisches Gastgewerbe leisten und eine Wohltat für Körper und Seele anbieten und dadurch die eigene Existenz absichern.“

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