Aufstand gegen Weiterführung der B15n auf die Kreisstraße LA 14
„Skandalöse“ Aktion gegen die Ostumfahrung in Auloh

31.12.2019 | Stand 13.09.2023, 1:49 Uhr
−Foto: n/a

Die ÖDP-Stadträtin Christine Ackermann spricht von einer „skandalösen Angelegenheit“: In Auloh wurden von ihren Stadtratskollegen aus den Reihen der CSU und der Freien Wähler Unterschriftenlisten gegen die Ostumfahrung von Landshut bzw. die Weiterführung der B15 neu auf die Kreisstraße LA14 ausgelegt. Das ist Augenwischerei in ihren Augen. Die B15n-Weiterführung sei schließlich längst beschlossene Sache. Initiatoren der Aktion sind Ludwig Graf (FW) und Rudi Schnur (CSU). Sie sehen die Anwohner des Stadtteils „im Stich gelassen“.

LANDSHUT „Seit ungefähr zwei Wochen“ würden in Auloh von anonymer Seite Unterschriftenlisten in verschiedenen Geschäften ausgelegt, schreibt Ackermann in eine Pressemitteilung. Dabei sollen die Bürger durch ihre Unterschrift den Oberbürgermeister auffordern, die Fortführung der B15 neu auf die LA 14 zu verhindern. Geschäftsinhaber hätten ihr erklärt, dass „Vertreter der Freien Wähler“ die Initiatoren dieser Unterschriftenaktion seien. „Sollte das zutreffen, wäre das schon eine skandalöse Angelegenheit“, sagt Ackermann. „Es ist alles andere als seriös, wenn von unbekannter Seite solche anonymen Aktionen gestartet werden und grenzt in dieser Form an der gesetzlichen Zulässigkeit.“ Denn die Initiatoren wollten suggerieren, dass die Bürger noch eine Chance hätten, gegen die Fortführung von der B15 neu bis zur Kreisstraße LA14 vorgehen zu können, die an dem Landshuter Stadtteil Auloh vorbeiführt. „Hier wird den Bürgern vorgegaukelt, dass sie zu einer Entscheidung, die bereits vor vielen Jahren gefallen ist, noch eine Möglichkeit des Einspruches hätten“, so Ackermann. Die Fortführung der B 15 neu ist aber schon lange entschieden.

„Die Aktion ist nicht anonym“, erklärt dagegen Ludwig Graf, Stadtrat der Freien Wähler. Er bekennt sich zu der Aktion, die er zusammen mit seinem Auloher Stadtratskollegen Rudi Schnur (CSU-Fraktionsvorsitzender) gestartet habe. Dass die Aktion gegen den Anschluss aus den Reihen der CSU bzw. der Freien Wähler kommt, die eigentlich eine Verkehrsentlastung durch die B15 neu befürworten und vorangetrieben haben, ist nur auf den ersten Blick ungewöhnlich. Denn Graf und Schnur sehen sich in diesem Fall in erster Linie als Fürsprecher ihres Stadtteils. Und für Auloh befürchten sie Schlimmes, sollte die B15 neu an die Kreisstraße angeschlossen werden.

Schon jetzt ist die Straße an Werktagen jeden Morgen und am Nachmittag vom Verkehr in Richtung Fachhochschule bzw. zurück stark belastet. Wird in naher Zukunft der Verkehr von der geplanten Ostumfahrung zusätzlich auf die Straße gespült, dann befürchten Graf und Schnur den totalen Kollaps. Auch der Schleichverkehr durch Auloh würde dann massiv zunehmen, ebenso wie der Schwerlastverkehr. „Das kann die Straße nicht verkraften. Man darf die Auloher nicht im Stich lassen“, sagt Graf. Von der LA14 aus soll die B15 neu in Richtung Geisenhausen weitergebaut werden. Doch das ist eben noch Zukunftsmusik. Schnur und Graf befürchten deshalb ein jahrelanges Chaos in ihrem Stadtteil.

Dafür sammeln sie jetzt die Unterschriftenlisten, die an Oberbürgermeister Alexander Putz weitergegeben werden sollen. Er soll „alles unternehmen, damit von dieser Planung Abstand genommen wird.“ Veranlasst zu der Aktion sahen sich die beiden Stadträte nach der Info-Veranstaltung des Straßenbauamtes zur Ostumfahrung von Landshut. Kurz darauf habe es eine gut besuchte Bürgersprechstunde in Auloh mit ihm und Schnur gegeben, wo der Weiterbau der B15 neu und der drohenden Verkehrskollaps der LA14 ein großes Thema gewesen sei.

Zumindest darin stimmt Ackermann mit Schnur und Graf überein. „Es ist richtig, dass die LA14 durch den Anschluss der B15 neu möglicherweise völlig überlastet wird. „Ich habe in den letzten Jahren bereits mehrmals die zuständigen Behörden darauf hingewiesen, dass diese Kreisstraße dem zu erwartenden Verkehrsfluss überhaupt nicht gewachsen ist“, sagt sie. Nur dagegen viel ausrichten lässt sich in ihren Augen eben nicht mehr.

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