Heim-Auftakt nach Maß
Rote Raben begeistern bei 3:0-Erfolg gegen Wiesbaden

18.11.2018 | Stand 03.08.2023, 23:31 Uhr
−Foto: n/a

Toller Heimstart für die Roten Raben: Mit einer rundum überzeugenden Leistung bezwang das Team von Cheftrainer Timo Lippuner den hoch eingeschätzten VC Wiesbaden glatt mit 3:0 (25:21, 25:23, 25:15) und feierte damit eine Woche nach dem 1:3 in Aachen im zweiten Saisonspiel den ersten Sieg.

VILSBIBURG Vor 1.426 Zuschauern in der Ballsporthalle hatten die Gastgeberinnen zwar jeweils in der Anfangsphase der Sätze 1 und 2 ein paar Anlaufschwierigkeiten, kamen jedoch mit zunehmender Dauer aus einer bärenstarken Defensive heraus offensiv immer besser ins Rollen, was zu einem auch in dieser Höhe verdienten Heim-Dreier führte.

Der Raben-Coach setzte wieder auf die Starting Six Ilka Van de Vyver, Iris Scholten, Laura Künzler, Daria Przybylak, Jennifer Pettke und Eszter Nagy sowie Libera Myrthe Schoot. Wie gut die Partie aus Vilsbiburger Sicht lief, wird schon aus der Tatsache deutlich, dass Timo Lippuner seine Anfangsformation durchspielen ließ, weil sie über weite Strecken wie aus einem Guss agierte. Ein früher 3:8-Rückstand beunruhigte im heimischen Lager niemanden, konzentriert zogen die Raben ihre Taktik durch und fanden über erfolgreiche Blockarbeit den Weg ins Spiel – bei 11:11 war der Ausgleich geschafft und bei 15:14 die Führung, die Myrthe Schoot (wurde als MVP ausgezeichnet) und Co. zum 25:21 transportierten.

Hätte man sich nach 238 Tagen Heimspiel-Pause einen Einstands-Satz gegen den letztjährigen Bundesliga-Vierten malen dürfen – er hätte ziemlich genau so ausgesehen. So konnte es gerne weitergehen, dachten sich die Fans auf den Rängen. Und so ging es weiter, sogar von der Dramaturgie her: Auch im zweiten Abschnitt lag Vilsbiburg mit 3:8 hinten – und kam erneut über die stabile, sehr gut organisierte Defensive zurück. Die Raben entschieden einige spektakulär lange Rallyes für sich, zudem schlugen sie immer wieder clever auf: Lohn war der 25:23-Satzgewinn und damit die 2:0-Führung.

Sollte der VCW nun eine seiner berüchtigten Aufholjagden starten und noch einen Fünf-Satz-Krimi, so etwas wie die Lieblingsdisziplin der Hessinnen, erzwingen? Nicht mit den Roten Raben an diesem Tag. Von Beginn des dritten Satzes an machten die Lippuner-Schützlinge klar, dass sie den Abend nicht unnötig verlängern wollten. 8:4 und 16:7 hießen die Stationen zum ungefährdeten 25:15, mit dem die phasenweise begeisternd auftrumpfende Diagonalangreiferin Iris Scholten, mit 14 Punkten zugleich Top-Scorerin, den Drei-Satz-Sieg eintütete.

Die Fans feierten ihr Team ausgiebig, und auch der Trainer war nach dieser Vorstellung natürlich gut drauf. Nicht nur der Erfolg an sich, sagte Timo Lippuner, sondern auch die Art und Weise, wie er zustandegekommen sei, mache ihn zufrieden. „Wir sind auch bei Rückständen ruhig geblieben und haben dann hintenraus in den Sätzen noch zulegen können.“

Auch das bessere Service in Schlüsselphasen sei ein Faktor gewesen – ebenso wie der Block: 13:5 lautete die diesbezügliche Statistik zugunsten der Raben; allein die enorm starke Jenni Pettke sammelte im Block mit sechs Zählern einen mehr als ganz Wiesbaden. Gästecoach Dirk Groß erwies sich als fairer und realistischer Verlierer: „Wir haben uns bemüht, aber es hat heute nicht gereicht. Vilsbiburg war in allen Elementen deutlich besser.“

Das nächste Match der Roten Raben steigt bereits am kommenden Mittwoch, 21. November, beim Dresdner SC, der nach dem heutigen 3:0-Sieg in Aachen mit der Bilanz von neun Punkten aus drei Spielen makellos dasteht. Sport1 überträgt den Klassiker zwischen dem DSC und den Raben live ab 19 Uhr im frei empfangbaren Fernsehen.

Landshut