Drohnen-Projekt aus Piding
Rehkitz-Retter werden dringend gesucht!

26.02.2019 | Stand 03.08.2023, 14:11 Uhr
−Foto: n/a

Sabrina Augenstein und der Tierschutzring Traunstein e. V. freuen sich über freiwillige Drohnen-Piloten für die Saison 2019. Lesen Sie hier mehr über das spannende Projekt.

PIDING. „Ein unschuldiges kleines Kitz zu retten, das um ein Haar getötet worden wäre, ist ein unglaublich schönes Gefühl.“ Diese Erfahrung durfte die Pidingerin Sabrina Augenstein im Sommer 2018 bei über 70 Einsätzen machen. Denn Sabrina ist eine Wildtierretterin, wie sie im Buche steht: Mit Drohne und Wärmebildkamera ortet sie die Jungtiere im hohen Gras und bringt sie in Sicherheit, bevor die Landwirte ihre Wiesen mähen (wir berichteten im August 2018).

Jetzt ist es bald wieder soweit, der Frühsommer rückt näher und Sabrina freut sich wie ein Schellenkönig: „Obwohl ich zur Kitz-Rettung sehr bald aufstehen muss, kann ich die Saison 2019 kaum erwarten.“

Sabrina sucht bei ihrem Projekt Unterstützung

Die 25-Jährige liebt ihre ehrenamtliche Aufgabe, jedoch gibt es schon jetzt sehr viele Anfragen von Landwirten und Jägern, die gerne auf Sabrinas „Hilfe aus der Luft“ zurückgreifen möchten.

„Alleine schaffe ich es kaum, die Einsätze im Berchtesgadener Land und im Landkreis Traunstein durchzuführen. Deshalb suche ich gemeinsam mit dem Tierschutzring Traunstein e. V. nach tierlieben Menschen, die sich als Rehkitz-Retter engagieren möchten.“

Wer Drohnen-Pilot werden will, muss vorab ein paar Dinge beachten: Das Fliegen ist nur in den frühen Morgenstunden möglich, da es noch kühl ist und die warmen Körper der Tiere nur dann gut über die Wärmebildkamera zu sehen sind.

„Keine Sorge, das Steuern der Drohne ist leicht zu erlernen“

„Aufstehen ab 4 Uhr sollte für dich kein Problem sein. Aber glaub‘ mir, ein Kitz zu retten ist ein unglaublich bewegendes Erlebnis, und das frühe Aufstehen total wert“, sagt Sabrina.

Außerdem ist ein Führerschein und Wohnsitz im Landkreis Berchtesgaden oder Traunstein erforderlich. „Nur so ist man flexibel einsetzbar und es ist viel leichter, die Einsätze zu koordinieren“, erklärt die Kitz-Retterin. Wovor man überhaupt keine Angst haben brauche, sei das Fliegen der Drohne, betont die Pidingerin. „Ein bisschen technisches Geschick ist erforderlich. Jedoch ist die Steuerung unserer beider Drohnen (Typ „Yuneec H520“) leicht zu erlernen“, sagt die junge Frau. Außerdem werden Interessenten gemeinsam von Sabrina und den Verantwortlichen des Tierschutzrings angelernt.

Als letzter Punkt ist noch zu beachten, dass man nur dann mit der Drohne versichert ist, wenn man Mitglied im Tierschutzring Traunstein e. V. ist oder wird. „Nur dann gilt der Versicherungsschutz. Eine Mitgliedschaft pro Jahr kostet 15 Euro“, klärt Sabrina auf. Um von Mai bis Juni möglichst viele Kitze vor dem Mäh-Tod zu bewahren, hofft Sabrina jetzt auf viele Interessenten: „Wir freuen uns über jeden einzelnen von euch. Für weitere Fragen stehen ich und die Mitglieder des Tierschutzringes gerne via „Drohnen-Handy“ zur Verfügung unter der Telefonnummer 0163/9139613. Auch Landwirte und Jäger, die die Initiative nutzen möchten, dürfen sich über diesen Weg gerne bei uns melden.“

Angehende Kitz-Retter werden gebeten, sich bis 17. März anzumelden.

Dann soll ein gemeinsames Info-Treffen organisiert werden. Nachmeldungen sind jedoch ebenso möglich.

Berchtesgadener Land