Akute Nachfrage
Potenzial der Kindertagespflege besser nutzen

17.06.2019 | Stand 29.07.2023, 6:08 Uhr
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Johannes Becher fordert Ausbau der Betreuungsplätze und mehr Tagesmütter und -väter.

FREISING „Wir müssen in allen Bereichen Betreuungsplätze ausbauen – bei den Kitas genauso wie in der Kindertagespflege“, fordert der Sprecher für frühkindliche Bildung der Landtags-Grünen, Johannes Becher. Seit 2013 gibt es in Bayern für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Ausreichend Plätze gibt es deshalb aber noch lange nicht, laut Bechers Anfrage an Landtagspräsidentin Ilse Aigner stockt der Ausbau der Kindertagespflege seit über zehn Jahren. „Tagesmütter und -väter, insbesondere im Rahmen der Großtagespflege, haben ein immenses Potenzial, den derzeitigen Betreuungsengpass zu entlasten und das müssen wir nutzen.“

Im Zeitraum zwischen 2006 und 2018 sind bayernweit lediglich etwa 230 Tagesmütter und -väter hinzugekommen. Selbst dieses geringe Wachstum relativiert sich aber, schaut man auf die Quote der Tagesmütter und -väter pro 1.000 Kinder unter drei Jahren, die sich sogar von 9,5 auf 9,0 verringert hat. Johannes Becher: „Die Söder-Regierung tut hier zu wenig. Je nach Wohnort ist die Tagesmutter oder der Tagesvater mit ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. Wir müssen hier einheitliche Voraussetzungen schaffen und damit den Beruf allgemein attraktiver machen.“

Johannes Becher fordert ein Konzept, wie man „rund um die Stichpunkte ‚besseres Qualifizierungsniveau‘, ‚mehr Wertschätzung in der Öffentlichkeit‘, ‚angemessene Vergütung‘ das Potenzial der Kindertagespflege optimal nutzen kann.“

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