Prozessauftakt
Nittendorfer steht wegen Nötigung und Totschlags an der Ex vor Gericht

23.10.2020 | Stand 13.09.2023, 6:56 Uhr
−Foto: n/a

Am Montag, 26. Oktober, beginnt am Landgericht Regensburg der Prozess gegen einen 1966 geborenen deutschen Staatsangehörigen aus Nittendorf. Ihm wird vorgeworfen, seine ehemalige Lebensgefährtin in deren Wohnung in Regensburg vorsätzlich getötet zu haben.

Regensburg. Von Sommer 2019 bis zum 19. oder 20. November 2019 soll der Angeklagte mit der Geschädigten in einer Liaison gewesen sein, bis diese die Beziehung auflöste. Der Angeklagte soll ihr zu eifersüchtig gewesen sein und ihr mehrfach nachspioniert haben.

Nach Ende der Beziehung, am 23. November 2019, soll der Nittendorfer seiner Ex in der Nähe ihrer Wohnung aufgelauert haben. Dabei soll es schließlich an der Wohnungstür zu einem Streitgespräch der beiden gekommen sein. In dessen Verlauf soll der Angeklagte der Frau unvermittelt ins Gesicht gegriffen und sie gewaltsam in die Wohnung gedrückt haben. Dort soll es zu einem verbalen Austausch und der Forderung des Angeklagten nach Geschlechtsverkehr mit der Geschädigten gekommen sein. Dieser soll es jedoch gelungen sein, eine Telefonverbindung zu einer Zeugin herzustellen, die daraufhin die Wohnung aufgesucht und den Angeklagten zum Gehen veranlasst haben soll.

Am 3. Dezember 2019 habe der Angeklagte der Geschädigten erneut nachspioniert, mit ihr in deren Wohnung gemeinsam alkoholische Getränke konsumiert und Geschlechtsverkehr gehabt, so die Anklageschrift. Währenddessen oder im Anschluss soll sich der Nittendorfer dazu entschlossen haben, seine Ex-Freundin zu töten. Er habe die Geschädigten gewürgt, so die Anklage, bis diese schließlich durch eine zentrale Lähmung starb. Tötungsabsicht sei laut Anklageschrift gewesen, dass er nach Ende der Beziehung selbst nicht mehr leben und die Geschädigte auch keinem anderen Mann überlassen habe wollen. Im Anschluss an die Tat, während der der Angeklagte unter Alkoholeinfluss gestanden sein soll, habe er ein Telefonat und Textnachrichten mit der Geschädigten fingiert und sich mit der Absicht des Selbstmordes mit zwei Küchenmessern zwölf Schnitte im Unterarm zugefügt. Am Mittwoch, 4. Dezember, wurde er schwer verletzt in einem Gebüsch gefunden und in ein Krankenhaus eingeliefert. Daraufhin fand man die Leiche seiner ehemaligen Lebensgefährtin.

Der Angeklagte wird beschuldigt, seine Ex-Freundin mit Gewalt zur Duldung genötigt und sie vorsätzlich getötet zu haben. Der Prozess gegen ihn beginnt am Montag, 26. Oktober, um 9 Uhr, am Landgericht Regensburg.

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