Vor allem im Baustellenbereich
Mit neuer Technik gegen den Bleifuß – Polizei nimmt A3-Raser ins Visier

30.06.2018 | Stand 13.09.2023, 0:19 Uhr
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Die Autobahn A3 ist eine wichtige Verkehrsader im Raum Regensburg. Rund 60.000 Fahrzeuge sind jeden Tag in Fahrtrichtung Nürnberg unterwegs, in die Gegenrichtung (Passau) sind es sogar 80.000. Kein Wunder also, dass um den sechsstreifigen Ausbau hart gekämpft wurde. Seit einigen Wochen wird nun gebaut – nicht ohne Probleme. Eines der Probleme, nämlich das der Fahrer mit Bleifuß, soll nun gelöst werden!

REGENSBURG Seit Montag, 25. Juni, ist er im Einsatz, der neue Blitzanhänger des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Der so genannte „Enforcement-Trailer“ wurde bereits durch das Polizeipräsidium Oberbayern-Süd getestet. Im Bereich der Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim war der Hänger hier im Einsatz. Auch der Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberland aus Bad Tölz hat den Blitzanhänger getestet. Und nun blitzt die Oberpfälzer Polizei mit dem neuen Gerät.

Von Vorteil sei, so Polizeipräsident Gerold Mahlmeister, dass der „Enforcement-Trailer“ zielgerichtet an Unfallschwerpunkten eingesetzt werden könne. Der Trailer sei sehr flexibel, das unterscheide ihn von einem echten festen Blitzer. Und: Das Gerät könne fünf bis sieben Tage blitzen, so lange halte der Akku, ohne dass Personal am Gerät im Einsatz sein müsse. In etwa sieben Tage lang soll der Hänger nun an einem Standort entlang der A3-Baustelle stehen – und dann umgesetzt werden. Und: Wenn der Pilotversuch in der Oberpfalz funktioniert, dann werde man solch mobile Blitzanhänger erwerben. Ganz billig ist das nicht. Ein Anhänger kostet rund 75.000 Euro. Da ist es kein Wunder, dass er alarmgesichert ist. Sollte es zu einem Unfall mit dem Hänger kommen oder gar jemand absichtlich das Blitzgerät beschädigen, so wird ein Alarm ausgelöst – und die Polizei eilt zum Standort.

Bernhard Huber vom Sachgebiet Einsatz und Verkehr des Polizeipräsidiums Oberpfalz berichtete, dass die Blitzertechnik an sich bereits seit zehn Jahren im Einsatz ist. Neu sei nun der Anhänger, der es ermögliche, mehrere Tage an einem Standort zu stehen. Versuche hatten gezeigt, dass zu Beginn der Messungen viele Fahrer zu schnell unterwegs sind. Nach einigen Tagen setze dann der Lerneffekt ein, ähnlich wie bei einem stationären festen Blitzer sinkt dann die Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen.

Damit sich niemand abgezockt fühlt, werden die Geschwindigkeitskontrollen über Hinweisschilder angekündigt. Und auch der „Enforcement-Trailer“ ist entsprechend gekennzeichnet. „Polizei“ steht in großen Lettern auf dem Hänger. Es kann sich also niemand herausreden und behaupten, er hätte nichts gewusst von den Kontrollen ...

Der Einsatz des Trailers ist nur eine von vielen Maßnahmen, die zusammen mit den am Ausbau der A3 beteiligten Behörden in einem Paket geschnürt worden sind, berichtet Huber. Tempolimits, breite Fahrstreifen auch in der Baustelle, Stauvorwarnanlagen, all das soll für einen reibungslosen Verkehr sorgen. So konnten auch ein Bombenfund und die Vollsperrungen gut bewältigt werden.

Zudem wird es künftig vermehrt Motorradstreifen der Polizei auf der Autobahn geben. So könne man zum einen Präsenz zeigen, zum anderen könnten diese Streifen bei Unfällen schneller am Unfallort sein und für die zügige Bildung der Rettungsgasse sorgen. In Schwerpunktwochen wird sich die Polizei um unterschiedliche Themen kümmern: Nicht nur das zu schnelle Fahren ist ein Problem auf der Autobahn. Auch der unzureichende Abstand zum Vordermann oder die Ablenkung durch die Nutzung des Handys am Steuer sind immer wieder Ursache für Unfälle. Auch hier wird die Polizei vor Ort auf der Autobahn A3 sein und solche Verstöße zeitnah ahnden.

Grundsätzlich rät die Polizei, „Fahrten in die Domstadt oder daran vorbei“ gut zu planen. „Wer die Möglichkeit hat, die Fahrzeiten anzupassen, sollte die morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten vermeiden. Darüber hinaus sollte ein zeitlicher Puffer eingeplant werden. Lieber erreicht man sein Ziel ein paar Minuten zu früh als dass man in Stress gerät, weil Termine nicht oder nur mit überhöhter Geschwindigkeit eingehalten werden können“, so der gute Rat der Einsatzkräfte.

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