Kasplattnrocker feiern 20 Jahre
Mit 15 einstudierten Songs fing alles an ...

23.12.2019 | Stand 31.07.2023, 14:14 Uhr
−Foto: n/a

Ziemlich genau 20 Jahre nach ihrem ersten Auftritt luden die Kasplattnrocker am vergangenen Samstag zur Jubiläumsfeier in das Gasthaus am Predigtstuhl. Neben nahezu allen aktiven und ehemaligen Bandmitgliedern waren viele Freunde und Wegbegleiter, darunter auch Sankt Englmars Bürgermeister Anton Piermeier, gekommen, um diesen Geburtstag gebührend zu feiern.

ST. ENGLMAR 1999 wollten die Englmarer Ministranten um Andi Aichinger wieder ihren Jahresabschluss begehen. Gewünscht hatten sie sich dazu erstmals Livemusik. So machten sich die vier damaligen Lausbuben Gottes Hans Piermeier (Gitarre), Konrad Englberger (Schlagzeug), Thomas Schroll (Trompete) und Christian Aichinger (Akkordeon und Keyboards) mit Feuereifer daran, diesen Wunsch Realität werden zu lassen. Schon kurz nach der ersten Probe am 07.11.1999 im damaligen Tannenhof, stand am 30.12.1999 der erste Auftritt auf der Agenda - damals noch ohne echten Namen. „So schlecht kann es nicht gewesen sein“, amüsiert sich Englberger bei seinem Rückblick, „schließlich mussten wir viele Zugaben, aufgrund von 15 einstudierten Songs notgedrungen immer das Gleiche, spielen“. Der nicht enden wollende Applaus aber gab Auftrieb und motivierte die vier jungen Burschen, Thomas Schroll war beispielsweise gerade einmal elf Jahre alt, weiterzumachen.

Nach den ersten Auftritten wurde irgendwann die Frage laut, wie die Band denn künftig heißen solle. Nach vielen Vorschlägen entschied man sich schließlich für „Kasplattnrocker“. „Dieser spiegelt bis heute den Bezug zur Heimatgemeinde der vier Gründungsmitglieder, war damals aber doch eher als kleine Persiflage auf die „Knoglmusikanten“ gedacht“, schmunzelt der Schlagzeuger.

Mit den Jahren vergrößerte sich der Aktionsradius der jungen Gruppe, der große Durchbruch aber kam im Jahr 2001, als Bianca Sima mit Gesang und Tobias Stiedl mit Gitarre beim 80-jährigen Gründungsfest der KLJB Sankt Englmar die Kasplattnrocker verstärkten. Um das Management kümmerte sich fortan Gerhard Stiedl, der die sehr begabte Nachwuchskapelle in der Folge zur bis heute hochgeschätzten Band formte.

In Stiedls Zeit fielen mit dem Weinfest in Sand am Main (15.000 Besucher) der größte Auftritt und mit dem „Bergfest“ des Regener KFOR-Kontingents im Kosovo sowie den Oktoberfesten in Oklahoma (USA) sogar internationale Gigs. „Wahnsinnserlebnisse und unbezahlbare Erfahrungen“ fasst Christian Aichinger diese Momente zusammen.

Zuhause aber waren die Kasplattnrockner bei ihren insgesamt 929 Auftritten nicht nur überregional wie Gastspiele in Hamburg oder auf dem Cannstatter Wasen beweisen, gerade die regionalen Volks- oder Vereinsfeste seien das, was das Musikersein letztlich ausmache, führen Aichinger und Englberger aus.

Wenngleich nach weiteren Wechseln – Michael Melcher (Bass), Florian Murer (Akkordeon und Keyboard), Michael Maier (Steirische, Gitarre, Trompete), Sebastian Mayer (Gitarre und Gesang), Katharina Peter und Daniela Kandlbinder (Gesang) sowie der italienischen Basslegende „Fabio“ – zweitweise nur ein „echter Englmarer“ Kasplattnrocker war, blieb das Bergdorf doch immer Dreh- und Angelpunkt der Musikformation. 95 öffentliche Auftritte in 20 Jahren in Sankt Englmar sprechen eine deutliche Sprache…

Selbstverständlich könne man in 20 Jahren auch allerhand verrückte Dinge erleben, so seien die Musiker bei einem Faschingsball dem Alkohol nicht sehr abgeneigt gewesen, in der Folge gab es leichte Ausfälle zu verzeichnen. Auch von unzähligen Heiratsanträgen in Festzelten könne man erzählen, und der Großteil habe sogar gehalten, lachen Englberger und Aichinger.

Sankt Englmars Bürgermeister Anton Piermeier, der es sich nicht nehmen ließ, den Kasplattnrockern persönlich zum Geburtstag zu gratulieren, bedankte sich bei allen bislang mitwirkenden Bandmitgliedern: „Ihr wart in diesen 20 Jahren nicht nur sympathische und damit hervorragende Werbeträger unserer Heimatgemeinde, ihr habt mit Euren Auftritten bei Wohltätigkeitsveranstaltungen auch diejenigen nicht vergessen, mit denen es das Leben weniger gut meint – einfach ein großes Vergelt’s Gott und weiter viel, viel Erfolg. Sankt Englmar ist stolz auf Euch!“

Der heutige Bandleader Konrad Englberger bedankte sich für diese Worte, und meinte, dass man diese Wünsche schon gut brauchen könne. Schließlich wolle man die insgesamt 1000 Auftritte baldmöglichst vollmachen und auch ein paar Orte gebe es, wo man schon zeigen wolle, dass die Kasplattnrocker kein bisschen müde sind.

Auch das Erfolgsrezept verriet das „Kasplattn-Urgestein“ in seinem Rückblick: „Obwohl es immer wieder Wechsel gab, sind wir inzwischen eine große Familie geworden, die mit Gerhard Stiedl ein Oberhaupt hat, dem wir viel zu verdanken haben“.

Das Projekt „1500“ wollen die Kasplattnrocker mit der aktuellen Formation Konrad Englberger, Michael Maier, Christian Aichinger, Florian Murer, Daniela Kandlbinder und einer Prise „Dolce Vita“ dank Bassist „Fabio“ jetzt offensiv angehen – mit dieser „geilen“ Truppe sollte das kein Problem sein…

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