Auch in der Oberpfalz
Mehrere Durchsuchungen anlässlich des europaweiten Aktionstags zur Bekämpfung von Hasskriminalität

03.11.2020 | Stand 20.07.2023, 20:51 Uhr
−Foto: n/a

Ein deutliches Zeichen gegen Hasskriminalität in Bayern setzen am Dienstag, 3. November, Polizei und Justiz. In der Oberpfalz vollzogen die Ermittler zwölf Durchsuchungen gegen 13 Beschuldigte. Alle Durchsuchungen erfolgten im Landkreis Cham. Die weiteren Ermittlungen werden von der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Regensburg geführt.

Oberpfalz. Der seit 2016 regelmäßig in Deutschland stattfindende „Aktionstag zur Bekämpfung von Hasspostings“ wird in diesem Jahr erstmals unter der Federführung von EUROPOL in mehreren Mitgliedstaaten der Europäischen Union als „Joint Action Day“ durchgeführt. So wurde seit den Morgenstunden auch Verfassern von Hasspostings in der Oberpfalz das Handwerk gelegt.

Mehr als zehn Straftatbestände, von Beleidigung über Bedrohung bis hin zur Volksverhetzung, können im Einzelfall erfüllt sein. Hass und Hetze im Netz sind keine Bagatelldelikte. Täter wiegen sich auf Grund der scheinbaren Anonymität des Internets in Sicherheit. Die Aktionstage der letzten Jahre und der Joint Action Day machen jedoch eines klar: Täter werden ermittelt und deren Taten konsequent zur Anzeige gebracht. „Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Die Polizei Oberpfalz wird konsequent gegen Beleidigungen, Bedrohungen, Volksverhetzung und andere Straftaten auch im Netz einschreiten“, sagte der Oberpfälzer Polizeivizepräsident Thomas Schöniger.

Sie wurden selbst im Netz bedroht oder beleidigt? Sie haben Hasspostings festgestellt und möchten helfen?

Zivilcourage! Melden Sie Hate Speech direkt im sozialen Netzwerk und benachrichtigen Sie Betroffene von Hate Speech über entsprechende Netzinhalte.

Gegenrede! Auch aktive und sachliche Gegenrede (Counter Speech) kann eine Möglichkeit sein, Hasskommentaren entgegenzutreten.

Melden! Wenn Sie selbst mit Hate Speech konfrontiert werden, dann dokumentieren und sichern Sie die festgestellten Inhalte (Screenshot, Internetadresse und Ersteller sowie Datum und Uhrzeit) und melden Sie diese der nächsten Polizeiinspektion oder Staatsanwaltschaft.

Blockieren! Wenn Sie die Möglichkeit haben, blockieren Sie Personen, die Hate Speech verbreiten und löschen Sie den betreffenden Beitrag.

Distanz! Beenden Sie konsequent die Kommunikation, wenn die Gegenrede ohne Erfolg bleibt.

Regensburg