Gemeindesanitätsdienst“ und „Kleine Heldentaten“
Malteser Jugend schiebt neue Projekte an

09.07.2017 | Stand 29.07.2023, 15:29 Uhr
−Foto: Foto: Krenn

Zur letzten Gruppenleiterrunde vor der Sommerpause trafen sich die Verantwortlichen in der Malteser Jugend aus der ganzen Diözese diese Woche im Malteserhaus in Hutthurm.

HUTTHURM / PASSAU „Wir spüren, dass ohne die Malteser die Diözese Passau ärmer wäre. Es ist schön, dass es uns gibt“, erklärte Diözesanjugendseelsorger Johannes B. Trum eingangs selbstbewusst. Im Laufe der Besprechung wurde klar, wie Recht Pfarrer Trum mit diesen Worten hatte. Denn nicht nur der Erwachsenenverband, sondern auch die Kinder- und Jugendgruppen leisten viel. Diözesanjugendreferent Johannes Breit stellte zwei neue Projekte vor: Den Gemeindesanitätsdienst sowie „Kleine Heldentaten.“

Die Diözese Passau ist nach Berlin erste die zweite im ganzen Bundesgebiet, die den Gemeindesanitätsdienst etablieren möchte, der in den Pfarrgemeinden installiert werden soll. Die beiden Pfarreien von Pfarrer Trum, St. Anton und St. Peter in Passau, sollen die „Prototypen“ werden, so Johannes Breit. Ziel ist es sicherzustellen, dass die Kirchgänger, die in der Regel schon älter sind, im Notfall versorgt werden. Angesprochen sind hier Ministranten, Jugendgruppen, Pfarrgemeinderatsangehörige und alle Interessierten, die eine Erste-Hilfe-Ausbildung erhalten und mit einem Notfallrucksack ausgestattet werden. Die Malteser betreuen sie auch danach, wie etwa mit Auffrischungskursen zwei Mal im Jahr. „Die ersten Kurse sollen noch in diesem Jahr stattfinden“, erklärte Johannes Breit.

Dieses neue Angebot der Malteser kommt genau zur richtigen Zeit. Denn, wie Pfarrer Trum berichtete, gibt es seit kurzem neue Vorschriften, wonach bei allen größeren Gottesdiensten dafür zu sorgen ist, dass im Notfall kompetente Hilfe schnell zur Stelle ist. Johannes Breit kann sich durchaus vorstellen, dass dieses Angebot erweitert wird zum Gemeindesozialdienst, der etwa ein Rollstuhltraining beinhalten würde.

„Da können die Kleinen im Grundschulalter in die Erste Hilfe reinschnuppern“, so brachte Johannes Breit die „Kleinen Heldentaten“ auf den Punkt. Modell ist hier die Grundschule in Pocking, wo es schon seit einiger Zeit viele „kleine Helden“ gibt. An einer weiteren Schule, diesmal im Landkreis Freyung-Grafenau, soll die Ausbildung im nächsten Jahr starten. Sechs Module umfasst die Ausbildung auf spielerische und altersgerechte Weise. „Hier bringen wir den Kleinen die einfachsten Dinge der Ersten Hilfe bei und natürlich auch das, was ihnen besonders viel Spaß macht“, erklärte Johannes Breit. Ganz stolz haben die Pockinger Grundschüler nach der Ausbildung, die mit einem Test endete, ihre Urkunden in Empfang genommen. Nach den guten Erfahrungen hat die Schule die „Kleinen Heldentaten“ auch im nächsten Jahr wieder im Nachmittagsangebot.

Die Kinder- und Jugendgruppenleiter hatten viel neues aus ihren Bereichen zu berichten. So fand in Fürholz ein DVD-Abend mit Wanderung und Übernachtung statt, beim Helfer vor Ort-Fest war der Nachwuchs mit einer Hüpfburg vertreten und die kleinen Besucher konnten malen. Außerdem beteiligte sich die Gruppe erst kürzlich an der vom Landratsamt Freyung-Grafenau organisierten Aktion „Mitmachen Ehrensache.“ Die Jugendgruppe Passau-Stadt war bei verschiedenen Sanitätseinsätzen dabei, während die Karlsbacher beim 1. Bürgerfestival in Waldkirchen unter anderem den Bürgermeister ans Glücksrad holten. Sie waren auch beim Vereinstag an der Mittelschule Waldkirchen dabei und präsentierten sich an der Schule in Karlsbach. Ein Höhepunkt war die Organisation der 2. Inklusionsolympiade mit rund 70 Teilnehmern am Karlsbacher Sportplatz. „Das war eine Super-Aktion und ein großer Erfolg“, erklärte Gruppenleiterin Yvonne Oberneder. Die Jugend aus Pocking half fleißig beim Bürgerfest mit und kann sich über neue Mitglieder freuen.

Tina Lütje aus Philippsreut erklärte, dass dort die Vorbereitungen für den Diözesanwettbewerb und die 40-Jahr-Feier der Gruppe auf Hochtouren laufen. Für das Großereignis im September haben sich schon 14 Gruppen aus dem Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbereich angemeldet, wie Johannes Breit sagte.

Er berichtete auch vom Ausflug in den Tiergarten Nürnberg, der einen großen Zuspruch zu verzeichnen hatte, sowie über den Schulsanitätsdienst-Tag auf Schloss Freudenhain in Passau mit 130 Schulsanitätern: „Das war ein Riesen-Tag“. Der stellvertretende Diözesanjugendsprecher Stefan Wagner, der die Runde leitete, gab eine Vorausschau auf die im August/September geplante „Sommerfahrt in die Berge“ im österreichischen Forstau.

Ein ganz besonderes Highlight erwartet die Malteser Jugend bei einer zweitätigen Fortbildung auf Landesebene im Oktober, die Stefan Wagner jetzt schon „cool“ findet. Es geht dabei um das Thema „Realistische Unfalldarstellung“ und zu Gast wird die Lotusgruppe aus den Niederlanden sein. Jeder, der sich mit diesem Thema beschäftigt, hat schon von der Lotusgruppe gehört. Mehrmals stellten die Mitglieder Verletztendarsteller bei Bundeswettbewerben der Malteser. In einschlägigen Kreisen sind sie DIE Verletztendarsteller überhaupt. Johannes Breit konnte gleich vor Ort mehrere Anmeldungen entgegennehmen.

Zum Schluss der relativ kurzen Besprechung, bei der es trotzdem so viele Informationen gab, stellte die Auszubildende Stefanie Weber das Azubi-Projekt „Jeder kann ein Retter sein“ vor, bei der es am 19. September in der Stadtgalerie Passau um die Wiederbelebung gehen wird. Der Erlös kommt dem Schulsanitätsdienst zugute.

Interessierte für den Gemeindesanitätsdienst sowie die Kleinen Heldentaten können sich bei Johannes Breit melden: Tel. 0851/95666-25, E.Mail Johannes.Breit@malteser.org

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