Corona-Krise
Landtagsabgeordnete laden zur Kulturkampagne „#Nix2020“ ein

22.04.2020 | Stand 21.07.2023, 21:56 Uhr
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Die Kultur in der Region und ganz Bayern leidet schwer unter den Folgen der Corona-Krise: Konzerte entfallen, Theater bleiben leer, Museen geschlossen. In dieser schweren Situation fordern nun die beiden Regensburger Landtagsabgeordneten Kerstin Radler als kulturpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion der Freien Wähler sowie Tobias Gotthardt als Vorsitzender des Europaausschusses im Bayerischen Landtag „breite Solidarität mit den Kulturschaffenden“.

Regensburg/Kallmünz. Der Freistaat tue alles, „um die finanziellen Einbußen abzufedern – aber dieser Kraftakt braucht die Hilfe aller“. Blaupause echter Solidarität sei deshalb eine Aktion, auf die Gotthardt im Nachbarland Tschechien gestoßen ist. Unter dem Titel „#NIC2020“ behalten und kaufen dort Bürger Karten für abgesagte Veranstaltungen. Ähnliches fordern Radler und Gotthardt jetzt für Bayern und laden ein zu „#Nix2020“.

In Tschechien, so Gotthardt, laufe die von der Prager Kulturstadträtin Hana Trestikova initiierte Kampagne „nic 2020 – Nichts 2020“ mit großem Erfolg: 123 Kulturstätten im ganzen Land sind beteiligt, mehr als 1,3 Millionen Kronen – rund 48.000 Euro – hat sie bislang eingebracht. Ein Erfolg, den Radler auch in Bayern für möglich hält: „Wir haben so reichhaltige, blühende Kulturlandschaft, die es gerade in diesen Zeiten gemeinsam zu erhalten gilt“.

Gemeinsam wollen die beiden Landespolitiker mit ihrer Initiative deshalb „einen ersten Anstoß geben“. Zunächst gehe es darum, bereits gekaufte Karten für Veranstaltungen, Ausstellungen oder Konzerte nicht zurückzugeben. „Investieren wir das gemeinsam in ,Nix 2020‘, um im nächsten Jahr spätestens wieder in vollen Rängen zu sitzen“, so Gotthardt. Dabei solle man das Licht nicht unter den Scheffel stellen: „Fotografieren Sie sich mit ihrer Eintrittskarte, erzählen Sie Ihre Geschichte dazu und stellen Sie es unter dem Hashtag ,#Nix2020‘ online in den sozialen Medien. Werben wir gemeinsam für noch mehr Kulturretter in Bayern“, so ihr Appell.

Der Wunsch: „Wenn diese Idee ihre Runde macht, Unterstützer findet, dann ist es hoffentlich auch in Bayern bald möglich, breit gestreut, Leerkarten zu kaufen und somit Kunst und Kultur in der Region zusätzlich zu unterstützen.“ Die Kultureinrichtungen wollen Radler und Gotthardt „ermutigen, sich zu vernetzen und genau diesen Schritt zu tun“. In Tschechien beispielsweise reichten die Preise für Leerkarten vom virtuellen Stehplatz für umgerechnet 70 Cent bis zum VIP-Platz für 200 Euro – „da ist für jeden etwas dabei“.

Regensburg