Stromtrassen
Landkreis SPD befast sich mit dem 'SüdOstLink': 'Einfach dagegen sein, ist einfach!'

10.07.2017 | Stand 04.08.2023, 1:39 Uhr
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Nachdem kürzlich bekannt wurde, dass die Stromtrasse "SüdOstLink" durch den Landkreis Regensburg laufen wird, haben die SPD-Fraktion im Kreistag des Landkreises Regensburg und der Vorstand des SPD-Kreisverband Regensburg-Land dieses Thema auch bei der Herbstklausur besprochen.

LANDKREIS REGENSBURG Am Samstag, 8. Oktober, war dazu Dr. Andreas Schieder von Tennet nach Riedenburg ins Tagungshotel gekommen. Dr. Andreas Schieder berichtete, dass der "SüdOst-Link" gebaut werde, um die Stromlücke im Süden zu schließen, die entsteht, wenn die beiden letzten Atomkraftwerke in Bayern abgeschaltet werden. Tennet setze dabei auf die Erdverkabelung, Bürgerwunsch sei es gewesen, "unsichtbare" Leitungen zu haben. Freileitungen kämen nur in wenigen Ausnahmefällen in Frage, so Schieder. Welche der aktuell vier Trassen durch den Landkreis Regensburg letztlich gebaut wird, könne man heute noch nicht sagen. Dies hänge von vielen einzelnen Punkten ab, die man nun in den kommenden Monaten eruieren müsse: Bodenbeschaffenheit und aktuelle Nutzung, Kartierung als Naturschutz- oder FFH-Fläche, Abstand zur Wohn- und Gewerbebebauung und auch Bodendenkmäler und archäologische Fragen.

Im Landkreis Regensburg ist bei einer Trasse westlich von Regensburg der Raum Schierling an der Bundesstraße B15neu betroffen. Eine weitere Trasse verläuft in Donaustauf zwischen den beiden Ortsteilen Donaustauf und Sulzbach westlich der Walhalla. Bei den beiden weiteren Trassen sind Regenstauf, Wenzenbach und Bernhardswald betroffen.

Die Sozialdemokraten aus dem Landkreis waren sich einig, dass die Stromtrasse "SüdOstLink" nicht zu verhindern ist. Die Leitung sei gesetzt, der Weg aber sei nun noch die Frage. Der "SüdOstLink"sei wichtig für die Energiewende, so der Vorsitzende der Landkreis-SPD, Kreisrat Rainer Hummel aus Kallmünz. Und auch der Wirtschaftsstandort Regensburg werde gestärkt. Eine solche Trasse stehe keineswegs der dezentralen Energiewende entgegen. Die Weiterleitung der erzeugten Energie im Norden in den Süden müssen gewährleistet werden. Gleichzeitig sei es auch eine "Vernetzung der Inseln", also der einzelnen dezentralen Einheiten, nötig. Zudem mache der Transport des Stroms, der im Norden durch den Wind erzeugt wird, auf Dauer die Abschaltung der Braunkohlekraftwerke möglich. Insgesamt, so Wenzenbachs Bürgermeister Sebastian Koch, sei im Landkreis Regensburg in Sachen dezentraler Energiewende nichts passiert. "Wir stecken in den Kinderschuhen", sagt Koch, man habe einen extremen Nachholbedarf, bedauerte der Bürgermeister. Die SPD habe sich verstärkt für Projekte im Bereich der Energie eingesetzt. So wurde zum Beispiel das Gymnasium Lappersdorf im Passivhausstandard gebaut. In Sachen "SüdOstLink" wolle man sich nun seitens der SPD im Landkreis weiter mit den Trassen befassen, um an einer guten Lösung mitzuarbeiten. Ziel sei es, sich inhaltlich mit den geplanten Trassen auseinanderzusetzen. "Einfach dagegen sein, ist einfach", so Hummel. Inhaltliche Mitarbeit koste Zeit, lohne sich aber.

Alle Bürger sind nun aufgefordert, sich bei den zahlreichen Veranstaltungen, die seitens Tennet angeboten werden, zu beteiligen und ihre Fragen dort auch anzubringen.

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