KKH warnt vor Risiken
Junge Frauen im Alkoholrausch – junge Männer tabaksüchtig

30.12.2020 | Stand 31.07.2023, 15:46 Uhr
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Mehr Sport treiben, gesünder essen, weniger Alkohol trinken, mit dem Rauchen aufhören: Die Liste der guten Vorsätze zum Jahreswechsel ist häufig lang. Wenn es nach einer Datenanalyse der KKH Kaufmännische Krankenkasse geht, sollten junge Frauen vor allem deutlich weniger Alkohol konsumieren: Denn die Zahl der 15- bis 24-Jährigen, die unter anderem wegen eines akuten Alkoholrauschs oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol behandelt wurden, ist von 2007 auf 2017 um knapp die Hälfte (rund 47 Prozent) gestiegen.

REGENSBURG Bei den gleichaltrigen Männern stagnierte hingegen die Zahl der Rauschtrinker. Diese sollten vor allem den exzessiven Tabakkonsum reduzieren. Denn obwohl generell immer weniger junge Erwachsene zur Zigarette greifen, wird das Intensivrauchen bei jungen Männern immer mehr zum Problem: So verzeichnete die KKH von 2007 auf 2017 einen deutlichen Anstieg um fast 40 Prozent bei den männlichen 15- bis 24-Jährigen mit Tabakabhängigkeit, Entzugserscheinungen, einem akuten Tabakrausch oder psychischen Problemen aufgrund von Tabak. Bei den Frauen hingegen stagnierte hier die Zahl.

„Gerade im Jugendalter sind Alkohol- und Tabakkonsum mit besonderen Risiken für eine gesunde Entwicklung verbunden“, sagt Franz Pilz vom KKH-Serviceteam in Regensburg. Gesundheitsschädlicher Alkoholkonsum gilt als Mitverursacher für zahlreiche Krankheiten, unter anderem Bluthochdruck, Übergewicht, Leberzirrhose und Krebs. Rausch¬trinken ist besonders riskant, weil es darüber hinaus akute Schäden wie Alkoholvergiftung und Verletzungen sowie Gewalt nach sich ziehen kann. Das Robert Koch-Institut spricht von Rauschtrinken, wenn Betroffene mindestens einmal im Monat sechs oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit, beispielsweise einer Party, konsumieren.

Mit Blick auf das Rauchen gibt Pilz zu bedenken, dass Tabaksüchtige nicht nur ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen, sondern auch diejenigen gefährden, die passiv mitrauchen: „Vor allem Eltern sollten ihre Kinder schützen und mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie gar nicht erst rauchen oder schnellstmöglichst aufhören.“ Ein Rauchstopp lohnt sich aber nicht nur bei jungen Menschen, sondern in jedem Alter. Wie schnell sich der Körper anschließend regeneriert, ist zwar individuell unterschiedlich und hängt vom Lebensstil, vom allgemeinen Gesundheitszustand und dem Alter des Betroffenen sowie der Anzahl der bislang gerauchten Zigaretten ab. Doch nach etwa zwei bis zwölf Wochen ohne Tabak beginnen sich Kreislauf und Lunge bereits zu stabilisieren, und nach etwa fünf Jahren pendelt sich das Herzinfarktrisiko langsam auf das eines Nichtrauchers ein.

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