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Jugendlicher (15) schlägt städtischen Mitarbeiter mit Wodka-Flasche K.O.!

08.07.2017 | Stand 13.09.2023, 3:27 Uhr
−Foto: n/a

Ein Jugendlicher (15) hat am frühen Abend am 14. Februar einen Mitarbeiter des Städtischen Ordnungsdienstes K.O. geschlagen. Das berichtet das Wochenblatt in seiner Druckausgabe vom 19. Februar.

REGENSBURG Ordnungsamtschef Alfred Santfort wirkt mitgenommen, als er unserer Zeitung schildert, was am Freitag, 14. Februar, gegen 19 Uhr vor einem Einkaufszentrum in der Friedenstraße geschehen ist: „Zwei Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes haben eine Jugendkontrolle gemacht. Nach Angaben meiner Mitarbeiter waren etwa 50 Jugendliche in verschiedenen Gruppen vor dem Einkaufszentrum versammelt. Als sie schon einige Meter von den Gruppen entfernt waren, sahen sie, wie sechs oder sieben Jugendliche auf einen einzelnen Jugendlichen einschlagen!“, so die Schilderung.

Die beiden städtischen Mitarbeiter können nicht davon laufen, sie müssen die Situation entschärfen, wollen dem Jugendlichen helfen. „Als sie eingriffen, eskalierte die Situation“, so Santfort weiter. Ein Jugendlicher wirft eine volle Flasche Wodka auf den Kopf des städtischen Mitarbeiters, der geht zu Boden. Er musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden und erlitt eine Gehirnerschütterung.

Die beiden städtischen Mitarbeiter hatten zuvor die Polizei verständigt. Erst durch das Eingreifen der Bundespolizei, der Polizeistreifen und auch noch des Sicherheitsdienstes des Einkaufszentrums gelang es, den Tumult unter den Jugendlichen zu schlichten. Als Täter identifizierte die Polizei einen 15- und einen 16-Jährigen, das jugendliche Opfer, das in die Mangel genommen wurde, war gerade einmal 17 Jahre alt. Santfort schildert dieser Zeitung, dass „man den Eindruck hat, dass die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen vor allem unter Alkoholeinfluss erheblich zunimmt“. Der Leiter des Ordnungsamtes räumt ein, dass „es auch früher auf den Schulhöfen Schlägereien zwischen Zwölfjährigen gab. Aber das, was wir heute erleben, hat schon eine andere Dimension“. Ein Teil der Jugendlichen überschreite dabei Grenzen, die man früher nicht kannte. Das Grundstück, auf dem die Jugendlichen sich treffen, ist städtisch. Kann die Stadt nicht verhindern, dass Jugendliche am frühen Abend dort mit vollen Wodka-Flaschen hantieren? „Es ist noch zu früh und die Ereignisse sind noch zu frisch, um hier Konsequenzen ins Auge zu fassen“, so Santfort. Aber eine Satzung, die ein Alkoholverbot an dieser Stelle bewirken würde, hätte den Vorfall ohnehin nicht verhindert. „Das kann man erst ab 22 Uhr“, so Santfort. Auch Santforts Chef, der Rechtsreferent Dr. Wolfgang Schörnig, ist von den Ereignissen entsetzt. „Ich bin doch einigermaßen erschüttert darüber, dass Jugendliche um diese Uhrzeit offenbar schon Alkohol trinken. Dass auf Mitarbeiter der Stadt derart massiv losgegangen wird, sollte uns zu denken geben“, so Schörnig.

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