Nepal statt Grafenau
Josef Beck jun. heuerte im Trekkinghotel an

31.07.2018 | Stand 31.07.2023, 6:58 Uhr
−Foto: Foto: BR

Grafenauer waren bei „Mein Job – Dein Job“ im BR zu sehen.

GRAFENAU Josef Beck jun. aus Rosenau bei Grafenau ist 20 Jahre alt, studiert an der TH Deggendorf Maschinenbau, unterstützt seinen Vater im eigenen Hotel und wagte in diesem Februar ein Abenteuer. Für die BR-Sendung „Mein Job – Dein Job“ reiste er gemeinsam mit der Hotelangestellten Edith Schuster (51) nach Nepal, um dort für eine Woche in einem Trekkinghotel zu arbeiten. Umgekehrt kamen zwei Hotelangestellte aus Nepal in den verschneiten Bayerischen Wald, um Josefs Eltern im Hotel zu unterstützen. Am vergangenen Montag wurde die Sendung, die auch in der BR-Mediathek abrufbar ist, im BR ausgestrahlt.

Die Entscheidung, bei der Sendung mitzumachen, hat sich der junge Mann nicht leicht gemacht. „Ich habe lange hin und her überlegt, aber dann doch den Entschluss gefasst, mich auf dieses Abenteuer einzulassen“, erzählt Josef Beck jun. – und zwar gemeinsam mit Edith Schuster aus Hohenau, die schon seit Jahrzehnten im elterlichen Betrieb arbeitet. Wohin die Reise der beiden Niederbayern gehen würde, das wussten sie bis zum Schluss nicht. Erst eine Stunde vor der Abfahrt wurden sie informiert. „Das einzige was man uns gesagt hat, war, dass wir einen Koffer für warme Ziele und einen für kalte packen sollen“, sagt der Student. Als das Geheimnis gelüftet war und Nepal als Reiseziel angegeben wurde, schossen dem 20-Jährigen sofort Tausend Gedanken durch den Kopf. Auch das verheerende Erdbeben, das Nepal 2015 heimgesucht hat, war sofort präsent.

„Du fühlst dich 100 Jahre zurückversetzt“

Aber zum Nachdenken gab es ohnehin nicht mehr viel Zeit, denn der Abflug in München stand schon kurz bevor. Insgesamt 30 Stunden betrug die Reisezeit nach Nepal. „Wenn du am Flughafen von Kathmandu ankommst, dann ist das schon ein Kulturschock“, erinnert sich der TV-Teilnehmer. Aber Kathmandu war noch nicht das Ende der Reise. In einem Jeep ging es sprichwörtlich über Stock und Stein und entlang steilabfallender Straßen hinauf in ein 3000 Meter hohes Gebirge nach Helambu. Dort steht das Trekkinghotel von Jhangmu. Natürlich nicht vergleichbar mit dem eigenen Hotel. „Du fühlst dich 100 Jahre zurückversetzt“, gibt Josef Beck jun. zu. Zwar gab es fließendes Wasser aus einer Gebirgsquelle, doch warm war es nur, wenn die Sonne entsprechend schien. Elektrische Geräte wie Staubsauger oder Waschmaschine Fehlanzeige! Auch Smartphones hatten keinen Empfang und die Zimmer waren sehr spartanisch eingerichtet. „Eigentlich waren es nur Bretterverschläge, die mit einem Bett und einem kleinen Regal ausgestattet waren“, so Josef Beck jun. Die nächtliche Kälte von etwa Minus fünf Grad kroch dadurch natürlich täglich ins Zimmer.

Abschiedsschmerz war groß

Die Herzlichkeit der Menschen machte diese Kälte aber auf jeden Fall wett. „Ich war am meisten davon beeindruckt, wie freundlich diese Menschen dort sind und wie stark ihr Glauben ist. Ich hätte mir nie gedacht, dass mir in so kurzer Zeit jemand völlig Fremder so ans Herz wachsen kann“, sagt der 20-Jährige. Deshalb war der Abschied auch der härteste und emotionalste Moment der Reise. Bei der Abschiedszeremonie flossen auf beiden Seiten die Tränen.

Zurück in Deutschland sieht der junge Mann seitdem vieles gelassener. „Die Leute müssen dort mit so wenig auskommen. Da schätzt man wieder viel mehr, was man hat. Und über Leute, die sich wegen dem Wetter beschweren, kann ich nur noch den Kopf schütteln“, so Josef Beck jun.

Der Beitrag ist in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks unter folgendem Link https://www.br.de/mediathek/video/mein-job-dein-job-30072018-niederbayerische-hotelangestellte-in-nepal-av:5b2a531939f8270018b5fb3e abzurufen.

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