Smart City
In Landshut funkt jetzt das Netz der Maschinen

31.08.2018 | Stand 29.07.2023, 12:41 Uhr
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Immer mehr Geräte und Gegenstände senden Daten über das Internet. Von smarten Uhren über Fahrräder, Autos und Lkws bis zu Stromzählern und Industriemaschinen. Solche vernetzten Geräte werden immer häufiger von Unternehmen und kommunalen Dienstleistern genutzt, um beispielsweise Ausleseprozesse für Mitarbeiter und Endkunden zu vereinfachen. Die niederbayerische Hauptstadt erhält jetzt die Infrastruktur, um zur Smart City zu werden.

LANDSHUT Im ‚Internet der Dinge‘ vernetzt der Mobilfunkanbieter Vodafone weltweit bereits mehr als 74 Millionen Geräte per Mobilfunk. Jetzt baut der Düsseldorfer Telekommunikationsanbieter in Deutschland sogar ein eigenes Netz ausschließlich für die Kommunikation von Geräten und Maschinen. Dieses neue Maschinennetz ist hochsicher und speziell optimiert für die regelmäßige und kostengünstige Übertragung kleinerer Datenmengen. Die Übertragung der Daten verbraucht in diesem Maschinennetz bis zu zehn Mal weniger Strom als bislang. Auch in Landshut hat Vodafone die neue, Narrowband IoT genannte, Technologie jetzt aktiviert. Das ermöglicht neue digitale Anwendungen von denen die Stadt, lokal ansässige Unternehmen und auch die Anwohner und Besucher profitieren. Denn Stromzähler, Straßenlaternen und Co. lernen sprechen und werden so nützlicher und effizienter.

In 75 Prozent des Landshuter Stadtgebietes ist das Maschinennetz ab sofort verfügbar. Das macht die Vernetzung von Gegenständen sogar an Orten möglich, wo Mobilfunk sonst nur schwer hinkommt – im Keller unter der Erde oder hinter Betonwänden.

Bis September soll die neue Technologie in ganz Deutschland funken und kann dann bis zu 4 Milliarden Gegenstände gleichzeitig miteinander sprechen lassen.

Das Maschinennetz ist die Infrastruktur, um aus Städten und Kommunen zukünftig „Smart Cities“ zu machen. Die Anwendungsbeispiele sind vielfältig. Intelligente Mülleimer könnten über das Maschinennetz ihren Füllstand melden. Städtische Müllunternehmen können so die Routenplanung der Einsatzfahrzeuge optimieren und Mülltonnen leeren, noch bevor sie überfüllt sind. Das sorgt beispielsweise für noch sauberere Innenstädte oder Bahnhöfe. In Industriehallen oder mittelständischen Lagern können Ortungs- und Bewegungssensoren Rohstoffe oder fertige Produkte überwachen und über das Maschinennetz einen Alarm auslösen, wenn sich Unbefugte Zugang zum Grundstück verschaffen. Im Boden oder in Straßenlaternen verbaute Sensoren könnten zudem die Parkplatzsuche in der Innenstadt erleichtern. Denn sie würden immer aktuell melden, wann und wo Parkplätze frei werden.

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