Vollversammlung
IHK Oberpfalz/Kelheim tritt aus dem Verein "Wirtschaft der Metropolregion Nürnberg" aus

08.07.2017 | Stand 02.08.2023, 12:56 Uhr
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Lebhafte Diskussionen kennzeichneten das ausgesprochen gut besuchte Treffen der IHK-Vollversammlung zum Jahresende. Verkehrsinfrastruktur, standortpolitische und IHK-strategische Fragen standen auf der Tagesordnung. Als Gastredner warb Markus Sackmann um eine "neue Anerkennungskultur des ehrenamtlichen Engagements in Bayern".

REGENSBURG Die IHK tritt aus dem Verein "Wirtschaft der Metropolregion Nürnberg" aus. Das ergab die Abstimmung in der IHK-Vollversammlung. Vor zwei Jahren war die IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim nach kontroverser Diskussion in den Verein eingetreten. Mit der Auflage, den Nutzen für die Mitglieder im IHK-Bezirk zu hinterfragen, war die Mitgliedschaft zunächst auf drei Jahre befristet. "Wir wollen die Interessen unserer Mitglieder zukünftig verstärkt in den Foren der Metropolregion zur Geltung bringen. Dort spielt die Musik. Dort werden die Entscheidungen vorbereitet", erläuterte IHK-Präsident Gerhard Witzany diese Entwicklung. Außerdem wolle man auch zukünftig gemeinsam mit den IHKs der Metropolregion Projekte für die wirtschaftliche Entwicklung der Region vorantreiben.

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes berichtete darüber, dass das tschechische Verkehrsministerium sich für die grenzüberschreitende Zugverbindung nach Prag über Schwandorf ausgesprochen hat. Diese Metropolenbahn verbinde München und Nürnberg mit der tschechischen Hauptstadt und hat sich in Studien als die Alternative mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis erwiesen. Gemeinsam mit den Abgeordneten aus der Region setzt sich die IHK ebenfalls für diese Strecke ein.

In einer engagierten Rede vor den gewählten und ehrenamtlich arbeitenden IHK-Vertreterinnen und -Vertretern der Wirtschaft in der Region trat Sackmann für eine neue Balance zwischen Arbeit und Leben ein. Der am Gehirntumor erkrankte Staatssekretär a.D. setzt sich als Ehrenbotschafter der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt ein. Das kennzeichne vor allem den ländlichen Raum, insbesondere Bayern. Sackmann zitierte aus dem Gutachten zum bürgerschaftlichen Engagement in Bayern und rechnete vor, dass ein hier investierter Euro durchschnittlich den siebenfachen Nutzen stifte. Sackmann verdeutlichte diesen Wert, um auf der anderen Seite für verlässliche Strukturen in Sozial-, Sport-, Kultur- oder Gartenbauvereinen zu werben. Sein Ziel: Ehrenamtliche zu entlasten und koordinieren. In den letzten Jahren sind überall in Bayern Koordinierungszentren für Bürgerschaftliches Engagement entstanden. Die Ehrenamtskarte mit zahlreichen Vergünstigungen für Ehrenamtliche sei inzwischen bayernweit eingeführt. Sackmanns Appell an die Ehrenamtlichen in der IHK-Vollversammlung um Unterstützung ist Wasser auf deren Mühlen. „Ohne Ehrenamt gäbe es keine IHK-Arbeit“, bedankte sich IHK-Präsident Gerhard Witzany.

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