Herzhaft lachen – trotz Blasenschwäche
Herzhaft lachen – trotz Blasenschwäche: Landfrauen ergreifen die Initiative für einen fitten Beckenboden

25.10.2017 | Stand 03.08.2023, 0:44 Uhr
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Am Caritas-Krankenhaus St. Josef stand im Oktober mit dem Beckenboden eine Muskelgruppe im Vordergrund, über die auch heute noch wenig gesprochen wird. Um sie wieder ins Bewusstsein zu rücken, führte Landrätin Tanja Schweiger als Schirmherrin in den Themenabend der 6. Gesundheitsoffensive der Landfrauen des Bayerischen Bauernverbands mit dem Titel „Blasenschwäche – endlich wieder herzhaft lachen“ ein.

LANDKREIS REGENSBURG Rita Blümel, Krankenschwester, Bezirksbäuerin des Bezirksverbands der Oberpfalz und zugleich Kreisbäuerin des Kreisverbandes Regensburg, hat die sehr gut besuchte Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Hans-Martin Fritsche, Leiter des Kontinenz- und Beckenbodenzentrum, und dem Chefarzt der Urologie, Professor Dr. Burger, organisiert.

„Vor ein paar Jahren ist ein Hundertjähriger seinen ersten Marathon gelaufen. Das ist schon etwas Besonderes an sich. Noch unglaublicher ist es, dass er erst im Alter von achtzig Jahren begann, zu joggen. Das zeigt uns: Jede Muskelgruppe kann trainiert werden, in jedem Alter. Fangen Sie doch einfach mit dem Beckenboden an“, ermutige Professor Dr. Hans-Martin Fritsche die Landfrauen. „Und das Beste am Beckenbodentraining ist, dass Sie sich nicht erst die Sportklamotten überziehen müssen. Sie können es in den Alltag einbauen und immer und überall durchführen. Sie müssen einfach nur daran denken“, so Landrätin Tanja Schweiger.

Zur Gesundheitsinitiative erklärten die Ärzte des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums die Funktion des Beckenbodens sowie die vielfältigen Ursachen von Schädigungen. Starke Belastung durch schweres Heben, chronisches Husten oder aufgrund von Überdehnung und Verletzung sind nur einige davon. Die Senkung innerer Organe und Entleerungsstörungen der Harnblase oder des Darms können die Folge sein. Häufig führt dies zur Beeinträchtigung des Soziallebens, die Betroffenen ziehen sich eher zurück. Denn Ausflüge können nur noch unternommen werden, wenn stets eine Toilette in der Nähe ist.

Dabei ist eine Dysfunktion des Beckenbodens keine Seltenheit, im Gegenteil. In Deutschland sind beispielsweise etwa sieben Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Und es gibt wirksame Therapien. Neben dem gezielten Beckenbodentraining kann bei stärkerer Ausprägung auch mit einem chirurgischen Eingriff unterstützt werden. Für die umfassende Diagnose und jeweils individuell beste Behandlung arbeitet deshalb am Kontinenz- und Beckenbodenzentrum des Caritas-Krankenhauses St. Josef ein interdisziplinäres Team aus Fachärzten und Physiotherapeuten zusammen.

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