Trost-Weihnacht
Gottesdienst –in der Weihnachtszeit werden Verstorbene besonders schmerzlich vermisst

13.12.2018 | Stand 03.08.2023, 22:24 Uhr
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Weihnachten ist das Fest der Menschwerdung Jesu, damit verbunden auch ein Fest des Friedens und des Heiles. Für Trauernde sind die Tage von Weihnachten mit die schwerste Zeit des Jahres, weil an diesen Tagen der Verstorbene besonders schmerzlich vermisst wird. Klinikseelsorger P. Klaus Schäfer SAC lud daher während seiner Tätigkeit in Karlsruhe die Trauernde jährlich am 26. Dezember zu einem eigenen Gottesdienst ein, der ganz speziell auf die Situation der Trauernden zugeschnitten ist.

REGENSBURG In Regensburg führt er diese Tradition in der Kirche St. Franziskus in Burgweinting fort. Hierzu sind alle Trauernde eingeladen. Es spielt hierbei keine Rolle, ob der Verstorbene vor, während oder nach der Geburt gestorben ist, ob als Kind, als Erwachsener oder im hohen Alter. Ebenso ist auch die Todesursache unerheblich. Auch wenn der Tod schon Jahre oder Jahrzehnte zurückliegt, darf man zu dieser Trost-Weihnacht kommen. Zu Beginn des Gottesdienstes wird für jeden Verstorbenen eine Kerze an der Osterkerze – Zeichen für Jesus Christus, Zeichen der Auferstehung – angezündet und die Verstorbenen damit zeichenhaft mit in den Gottesdienst geholt. Am Ende des Gottesdienstes dürfen die Trauernden die

Kerze mit dem Namen ihres Verstorbenen als Erinnerung an diese Trost-Weihnacht mit nach Hause nehmen.

Der Gottesdienst ist keine Heilige Messe. Der Hauptteil und Kernstück des Wortgottesdienstes bieten über zehn Stationen, die in der Kirche vorbereitet wurden und die kurz vorgestellt werden. Zu diesen Stationen gehören unter anderem: Trauernde können einen Brief an den Verstorbenen und/oder an Gott schreiben. Die Briefe kommen in einen gelben Karton, „Briefkasten“, und werden nach dem Gottesdienst im Beisein aller ungelesen verbrannt und damit dem Empfänger zugesandt. Das Briefgeheimnis bleibt somit gewahrt. Trauernde können auch persönlich zugesprochene Segen empfangen oder bisher ungeweinte Tränen dadurch weinen, indem sie Wasser aus dem einen Gefäß in ein anderes Gefäß schöpfen. Anschließend sind die Trauernden im Pfarrheim zum gegenseitigen Austausch bei Tee und Gebäck eingeladen.

Der Trost-Gottesdienst findet am Mittwoch, 26. Dezember, um 16 Uhr in der Kirche St. Franziskus in Burgweinting statt.

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