Versicherer wertet Zahlen aus
Frau am Steuer sorgt für mehr Kfz-Schäden als Männer

28.11.2018 | Stand 31.07.2023, 16:08 Uhr
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Landkreis-Unfallzahlen liegen insgesamt über dem Bundesdurchschnitt. PS-starke Autos führen Schadensliste an

LANDKREIS. Es ist immer wieder interessant, auf welchen Gebieten Versicherungen, Krankenkassen etc. Bundesländer, Städte und Gemeinden miteinander vergleichen.

Die Generali Deutschland hat einen Karambolage-Atlas zusammengestellt. Dieser zeigt die Häufigkeit von Autounfallschäden nach Regionen, wie hoch ein Schaden im Durchschnitt ausfällt, und, mit welchen Autos die Fahrer besonders oft für Schäden sorgen.

Dafür hat der Versicherer über 700.000 Schadensfälle aus den Jahren 2017 und 2015 ausgewertet (generali.de/karambolage-atlas). Aktuell sind in Deutschland 46,5 Millionen Autos zugelassen. Gemessen an der Einwohnerzahl besitzt mehr als jeder zweite Deutsche ein Auto.

Dabei kam heraus, dass mehr als jeder neunte Deutsche pro Jahr einen Kfz-Schaden hat. Roland Stoffels, Vorsitzender der Geschäftsführung der Generali Deutschland Schadenmanagement GmbH: „Unser Karambolage-Atlas zeigt auch, dass es trotz zahlloser technischer Helferlein im Auto erstaunlich oft auf deutschen Straßen kracht und knirscht.“

Die weiteren wichtigen Erkenntnisse sind: weniger Verletzte im Straßenverkehr, viele Blechschäden; Karambolage-Hauptstadt ist Berlin: In keinem Bundesland kracht es öfter; besonders viele Schäden an Fahrzeugen der Premium-Marken; kaum Geschlechterunterschiede: Männer und Frauen bei Schadenhäufigkeit nur mit geringem Unterschied; in den Sommermonaten und am Ende der Arbeitswoche passieren die meisten Unfälle, am Sonntag halbieren sich die Unfallzahlen; fast jeder zehnte Schaden am Auto kostet mehr als 5.000 Euro.

Im Regionalvergleich ist auf der Bayernkarte sofort zu erkennen, dass in näherer Umgebung die Landkreise Altötting, Mühldorf und Rottal-Inn die unrühmlichen Spitzenreiter sind.

Im Kreis Altötting werden pro Jahr 13,1 Schäden pro 100 Kraftfahrzeuge produziert, die durchschnittliche Schadenhöhe liegt bei 2.050 Euro; Mühldorf 13,3 Schäden, Schadenshöhe 2.006 Euro; Rottal-Inn 13,4 Schäden pro 100 Autos, Schadenshöhe 1.966 Euro. Dagegen liegt die Schadenhäufigkeit im Landkreis Traunstein bei nur 10,7 von 100.

Geht es um die Schadensverteilung nach Geschlechtern, schneiden die Damen im Landkreis mit 4,3 Prozent etwas schlechter ab als die Herren mit 3,4 Prozent – in der Haftpflicht. Bei der Kasko schaffen die Damen 14,4 Prozent, die Herren nur 11,5.

Und so teilt sich die Art der Unfallschäden im Landkreis Altötting auf: 25,7 Prozent Sachschäden (Haftpflicht); 41,6 Prozent Glas-Schäden; 17,8 Prozent Sonstige (Vandalismus, Brand etc.); 9,4 Prozent Wildunfälle; 3 Prozent Elementarschaden (Sturm, Hagel etc.); 2,30 Prozent Personenschaden (Haftpflicht) und 0,4 Prozent Diebstahl.

Tendenziell bedeutet mehr Leistung auch eine höhere Schadenshäufigkeit – verkündet der Karambolage-Atlas: Schwach motorisierte Autos mit maximal 75 PS kämen lediglich auf eine Schadenhäufigkeit von 6 Prozent. Dagegen kämen Fahrzeuge mit 250 bis 300 Pferdestärken auf 19,9 Prozent – also hat hier jeder 5. einen Schaden pro Jahr.

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