Tagung
Förderung für Jugendcafé, Naturentdeckerpfad, „Rotes Schulhaus“ und Co.

26.03.2019 | Stand 21.07.2023, 12:32 Uhr
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Lokale Aktionsgruppe (LAG) Arberland e.V. beschließt neue Projekte.

REGEN Sechs neue Vorhaben im Landkreis Regen dürfen nach jüngstem Beschluss der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Arberland e.V. auf Fördergelder aus dem EU-Programm LEADER hoffen. Zu diesen und weiteren Themen hatte der LAG-Beirat im Arberland Haus Regen getagt.

Nach dem Grußwort der 1. Vorsitzenden Katharina Zellner dankte Regens Landrätin Rita Röhrl den Anwesenden für ihr Engagement und die stets kreativen Projektideen. Anschließend informierte Dr. Eberhard Pex, LEADER-Koordinator für Niederbayern, über den merklichen Trend zu Projekten mit kleineren Investitionsvolumina. Dies hänge mit der attraktiven Städtebauförderung des Amtes für Ländliche Entwicklung (AELF) Regen zusammen, welches zum Teil bereits geplante LEADER-Projekte fördert. Für kommende Projekte befanden sich, so LAG-Geschäftsführer Tobias Wittenzellner, vor der Sitzung noch rund 562.000 Euro im LEADER-Projekttopf. Daraufhin präsentierten die Antragssteller ihre Vorhaben:

Streuobstinitiative Kaikenried

Der „Obst- und Gartenbauverein Kaikenried e.V.“ möchte in den Kauf und die Installation einer neuen Obstpresse investieren. „Die ehrenamtlichen Helfer sind zum Großteil bereits im Rentenalter und die Arbeit an der alten Saftpresse ist körperlich sehr fordernd“, berichtete Alfons Schlagintweit. Grundsätzlich soll bei der Bevölkerung, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, das Bewusstsein für heimische Lebensmittel und deren Herstellung gestärkt werden. Es erging der Beschluss, die Projektkosten von 26.400 Euro netto zu 40 Prozent aus LEADER-Mitteln, zu 20 Prozent aus dem Topf des Regierungsprogramms „Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse“ (VuV regio) und zu 40 Prozent aus Vereinsmitteln zu tragen.

Naturentdeckerpfad Bodenmais

Stefanie Wölfl, Projektkoordinatorin für den Markt Bodenmais, berichtete von einem neuen Themenweg, der zum Erleben und Entdecken der Natur animiert. Nicht nur ortsansässige Grundschulkinder und interessierte Einheimische, sondern auch Gäste sollen hierfür im Rahmen ihrer Nutzung der „aktivCARD Bayerischer Wald“ mit kostenlosen „Entdeckerkits“ ausgestattet werden. Die LAG Arberland will das 237.900 Euro teure Projekt zu 60 Prozent fördern. Die restlichen Kosten übernimmt der Markt Bodenmais.

Museum „Rotes Schulhaus“

Johannes Haslinger präsentierte seinen Entwurf für das „Rote Schulhaus“ als nichtstaatliches Museum in Rinchnach. Ziel ist es, Kunst und Kultur, Bildung und bürgerschaftliches Engagement in der Region zu gestalten und zu fördern. In Kooperation mit dem „Weißen Schulhaus“ soll ein Rinchnacher Museumsquartier mit Führungen, Workshops, Lesungen, Konzerten, Vorträge und vielem mehr entstehen. Die veranschlagten 34.500 Euro werden zu 60 Prozent aus LEADER- und zu 40 Prozent aus Vereinsmitteln getragen.

Mobile Bühne für die ILE Donau-Wald

Sieben Mitgliedsgemeinden der ILE Donau-Wald wollen gemeinsam eine mobile Bühne für vielfältige Veranstaltungsformate anschaffen. Beteiligt sind die Stadt Viechtach, der Markt Metten, die Gemeinde Böbrach, der Markt Ruhmannsfelden, die Gemeinde Kollnburg, die Gemeinde Gotteszell und die Gemeinde Zachenberg. Die geplanten 50.170 Euro werden zu 70 Prozent aus LEADER-Mitteln gefördert, der Rest stammt aus Eigenmitteln der beteiligten Kommunen.

Ertüchtigung des Jugendcafés Zwiesel

Im Zentrum der geplanten Arbeiten am Zwieseler Jugendcafé steht eine Ertüchtigung der Sanitäranlage. Ein Raum soll für die auftretenden Künstler und junge Menschen, welche den Boulder- oder den Musikproberaum nutzen, mit Dusche und WC ausgestattet werden. Darüber hinaus ist eine Kunst- und Kulturwerkstatt im Erdgeschoß angedacht. Alle Anwesenden begrüßten die Initiative von Jugendpfleger und Jugendcaféleiter Christian Schwarz. Dieser Rückhalt soll sich in einer 60-Prozent-Förderung der veranschlagten 84.000 Euro Projektkosten ausdrücken. Die verbleibenden Kosten werden aus Mitteln der Stadt Zwiesel und des zuständigen Fördervereins beglichen.

Multiplikatorenausstattung für die „TransBayerwald“

Fordernd wie eine TransAlp, dabei mindestens ebenso erlebnisreich, führt die Mountainbike-Reiseroute „TransBayerwald“ auf circa 700 Kilometern - aufgeteilt in zwei Siebentages-Etappen - durch die schönsten Gegenden des Bayerischen Waldes. Der Tourismusverband Ostbayern möchte für die ehrenamtlichen Multiplikatoren der Mountainbikerunde Radtrikots zur Verfügung stellen. Es erging der einstimmige Beschluss, die veranschlagten 3.300 Euro zu 75 Prozent durch LEADER zu fördern.

Attraktiverung des Fledermauswegs Rinchnach

Der neue Wanderweg zu Ehren des Rinchnacher Paten-Tiers soll zur weiteren Attraktivierung mit Fledermaus-Skulpturen aus Stahl, Granit und Glas ausstattet werden. Die Kofinanzierung und weitere Arbeiten am Weg erledigt der Fremdenverkehrsverein Rinchnach e.V. aus eigenen Mitteln und mit ehrenamtlichem Einsatz. Der Verein darf zudem mit 2.500 Euro aus dem Bürgerengagement-Projekttopf der LAG Arberland rechnen.

Nachdem alle vorgestellten LEADER-Projekte positiv von der LAG Arberland beschlossen wurden, befinden sich aktuell noch rund 60.000 Euro im Einzel- und rund 230.000 Euro im Kooperationsprojekttopf des Vereins.

LEADER-Projekte und das LAG-Management werden durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie durch den Europäischen Landwirtschaftsfont für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert. Mit dem EU-Programm unterstützt Bayern seine ländlichen Regionen bei deren selbstbestimmter Entwicklung. Hier sind nicht allein die Gemeinden im Blick, sondern die Kooperation der einzelnen Regionen. Die lokalen Aktionsgruppen symbolisieren die Orientierung am Bürger. Kommunale, wirtschaftliche und sozial engagierte Kräfte der Region wirken hier zusammen.

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