Tiere
„European Birdwatch“ – den Vogelzug bayernweit erleben

30.09.2020 | Stand 24.07.2023, 22:13 Uhr
−Foto: n/a

Rund um das erste Wochenende im Oktober lädt der LBV bayernweit zum „Birdwatch“ ein. Auf zahlreichen Exkursionen am 3. und 4. Oktober können Naturfreunde im gesamten Freistaat das Schauspiel des alljährlichen Vogelzugs live miterleben.

Bayern. Etwa 200 Millionen deutsche Brutvögel, die sich auch in diesem Jahr auf den Weg nach Südeuropa oder Afrika machen, stehen im Mittelpunkt des größten Vogelbeobachtungsereignisses der Welt. Mit ihrem Zug in den Süden weichen sie der Nahrungsknappheit des Winters aus. „Zu unseren heimischen Zugvögeln gesellt sich auch eine noch größere Anzahl an Überwinterern und Durchzüglern aus Nordeuropa. Insgesamt sind so geschätzt eine halbe Milliarde Vögel in und über Deutschland auf dem Zug zu beobachten“, sagt die LBV-Biologin Anne Schneider.

Europaweit erreicht der jährliche Vogelzug am ersten Oktoberwochenende seinen Höhepunkt. Die Vogelbeobachtung als gemeinsames Naturerlebnis steht beim „Birdwatch“ im Mittelpunkt. Wer also nicht allein den Vogelzug beobachten möchte oder die besten Orte zum „Birden“ kennenlernen will, der kann an den zahlreichen LBV-Veranstaltungen teilnehmen. Die LBV-Experten bieten Veranstaltungen in ganz Bayern an, die unter www.lbv.de eingesehen werden können. Naturfreunde erfahren dabei nicht nur viel Wissenswertes und Spannendes über den Vogelzug, sondern können sich auch an der jährlichen Zugvogelzählung beteiligen.

„Das faszinierende Schauspiel des Vogelzugs soll möglichst viele Naturfreunde begeistern“, so Anne Schneider. Während der Hauptzugzeit ist bei guter Sicht eigentlich jede Tageszeit erfolgversprechend. Tagsüber sind besonders Kraniche, Finken, Schwalben und Lerchen unterwegs. Andere Arten wie Stare, Drosseln oder Watvögel sind kaum zu sichten, da sie überwiegend nachts ziehen. Diese Vogelarten können dafür gut an ihren Rastplätzen beobachtet werden. Für die Beobachtung gibt die LBV-Artenschützerin folgende Tipps: „Am besten betrachtet man die Vögel von einem erhöhten oder freiliegenden Standort aus. Denn Zugvögel verändern nicht ihre Flughöhe nur weil ein Hügel vor ihnen liegt. So kann man fast auf Augenhöhe den Vogelzug erleben – und die Vögel sind so auch leichter zu erkennen. Wer sicher bestimmen möchte, welche Art gerade über ihm fliegt, für den ist ein Fernglas unentbehrlich.“ Da die Veranstaltungen im Freien stattfinden, kann der corona-bedingte Sicherheitsabstand eingehalten werden.

In Bayern beobachtete Vogelarten können gezählt und auf www.ornitho.de gemeldet werden. Hier werden alle bayerischen Beobachtungsergebnisse gesammelt, ausgewertet und anschließend auch „BirdLife International“ zur Verfügung gestellt. Die Daten dokumentieren die Vielfalt und Reichhaltigkeit der Vogelwelt, die beim Vogelzug zu erleben ist. „Buchfink, Star, Graugans oder Kranich zählen zu den häufigen Zugvogel-Arten. Es könne aber auch regelmäßig Raritäten wie Rotfußfalken, Fischadler oder Beutelmeisen bestaunt werden“, so Anne Schneider.

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