Neuer Trend der Wellnessszene
Eintauchen in ein Meer aus Grün

16.04.2019 | Stand 03.08.2023, 17:14 Uhr
−Foto: n/a

Waldbaden als neues Angebot im Viechtacher Land.

VIECHTACH Waldbaden nennt sich einer der neusten Trends in der Wellnessszene. Statt in einen Whirlpool taucht man dabei in die beruhigende Atmosphäre des Waldes ein. Und welcher Ort würde sich dafür besser eignen als das Viechtacher Land, das so reich an frischem Grün und gesunden Wäldern ist?

In dieser Saison können Urlaubsgäste wie Einheimische das nun hautnah erleben. Geführt und angeleitet von Erna Niedermayer, zertifizierter Yogalehrerin sowie Kneippgesundheitstrainerin, geht es zwei Stunden lang in den Wald. Vom Viechtacher Stadtplatz aus fährt man gemeinsam mit dem kostenlosen Stadtbus an den Stadtrand, um von dort aus in die Natur einzutauchen. Schon auf den ersten Metern macht sie darauf aufmerksam, wie weich der Boden plötzlich ist und wie gut das gerade bei Gelenkbeschwerden tut. Lärm und Hektik der Stadt verschwinden langsam und der Wald empfängt umarmend seine Besucher. Es geht darum, die Stille zu hören und die Aufmerksamkeit ganz bewusst auf Details der Natur zu richten.

Und schon ist man abgetaucht beim Waldbaden und kommt zur Ruhe. Genau diese positiven Auswirkungen auf Körper und Geist werden zunehmend auch von der Wissenschaft untersucht. Es heißt, dass sich die Duftstoffe von Bäumen und Sträucher, die sogenannten Terpene, positiv auf den menschlichen Körper auswirken. Der Blutdruck normalisiert sich, Stresshormone werden abgebaut, sogar das Immunsystem soll dadurch gestärkt werden. Doch auch die psychische Wirkung der Natur ist beeindruckend, nicht umsonst spielt die Achtsamkeit, die Konzentration auf das Hier und Jetzt, eine wichtige Rolle bei Meditationen.

Erna Niedermayer weiß das und geht deshalb sehr langsam voran. Sie setzt einen Fuß vor den anderen und lenkt die Aufmerksamkeit der Teilnehmer immer wieder auf den Wald und das eigene Selbst. Die würzige Luft riechen, die borkige Rinde fühlen, den Wind hören, die frische Blüte schmecken – alle Sinne werden angeregt. An ihrem Lieblingsplatz angekommen, fordert sie die „Badegäste“ auf, sich einen Baum auszusuchen. „Sehen Sie ihn sich an, wie kraftvoll er seit Jahrzehnten hier steht, fest verwurzelt im Boden, die Arme zur Sonne gestreckt.“ Nach dem optischen Kennenlernen kommen die ersten Berührungen. Man legt die Stirn an den Stamm und konzentriert sich bei geschlossenen Augen auf die Energie, die hindurchfließt. Man legt die Hände auf die Rinde und erspürt die Kraft, die in ihm steckt. Anlehnen, auftanken, durchatmen, die Gedanken abgeben und sich im Sein verlieren – es klingt einfach und ist doch etwas ganz Besonderes geworden in einer Zeit, in der man meist von einem Termin zum nächsten hetzt.

In diesen zwei Stunden aber bleibt der Alltag draußen, genauso wie man im Schwimmbad an der Garderobe seine Kleidung zurücklässt. Und nach den ersten vorsichtigen Schritten auf dem federnden Waldboden, taucht man ein in die Natur, die einen mit kühler Frische empfängt. Am Ende ist man fast berauscht von der Klarheit der eigenen Gedanken, von der Lebenskraft, die von den Bäumen auf den Menschen übergehen zu scheint. Und steigt man dann wieder in den Stadtbus, nimmt man sich fest vor, dass ab sofort jeder Waldspaziergang zugleich auch ein Waldbad sein soll.

Bei der abschließenden Meditation wurde die Aufmerksamkeit noch einmal auf kraftvolle Ruhe und ruhevolle Kraft in die eigene Mitte gelenkt.

Die Urlaubsregion Viechtacher bietet zusammen mit Erna Niedermayer insgesamt fünf Waldbaden-Termine an. Der erste Termin steht am Donnerstag, 25. April, an. Treffpunkt ist um 15 Uhr in der Tourist-Information. Die Teilnahme ist gratis und es sind keine Yoga-Vorkenntnisse erforderlich.

Informationen rund um das „Waldbaden“ erteilt die Tourist-Information Viechtach, 09942/1661, die auch die Anmeldungen entgegennimmt. Weitere Termin sind 13. Juni, 22. August, 5. September und 2. Oktober. Gerne organisiert das Team der Tourist-Information Viechtach bei Interesse auch weitere Termine „Waldbaden – Entspannen in der Natur“ für Gruppen ab fünf Personen.

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