Werkstätten St. Josef in Straubing
„Ein Kompetenzzentrum für berufliche Teilhabe“

23.11.2018 | Stand 31.07.2023, 15:51 Uhr
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Straubing-Bogens Landrat Josef Laumer beim Ortstermin bei den Straubinger Werkstätten St. Josef

STRAUBING Wie läuft die Integration von Langzeitarbeitslosen und Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben? Diese Thematik erörterte Landrat Josef Laumer bei einem Ortstermin bei den Straubinger Werkstätten St. Josef mit Evi Feldmeier, Einrichtungsleiterin der KJF Werkstätten in Straubing und der dortigen Leitung Begleitender Dienst, Ingrid Schultes.

Mittlerweile hat die KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH acht Standorte in Niederbayern und der Oberpfalz mit ca. 1.500 Mitarbeitern (zwei Drittel davon in der Eingliederungshilfe). Der Standort in Straubing ist der größte mit rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit und ohne Behinderung. „Gut die Hälfte davon kommt aus dem Landkreis; die meisten Menschen mit Behinderung werden mit Buslinien zur Werkstätte gefahren“, erläuterte Feldmeier der Delegation aus dem Landratsamt, der auch noch der Sachgebietsleiter Wirtschaft, Touristik, Regionalentwicklung, Klaus Achatz und Wirtschaftsreferent Martin Köck angehörten.

Neben den KJF Werkstätten gibt es auch noch die Sigma Integrationsfirma mit vier Standorten, für Menschen, die dem allgemeinen Arbeitsmarkt noch zur Verfügung stehen, aber beeinträchtigt sind und den Fachdienst inJOB, dessen Projektfinanzierung über die Aktion Mensch läuft. „Der Fachdienst inJOB vermittelt in Kooperation mit den Integrationsbegleitern der Werkstätte geeignete und motivierte Mitarbeiter auf Außenarbeitsplätze in Betriebe des allgemeinen Arbeitsmarktes. Bei einzelnen Beschäftigten gelingt auch die Vermittlung in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis,“ verdeutlichte Schultes. Auch Bürger der Stadt Straubing und des Landkreises Straubing-Bogen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind oder Menschen mit Behinderung, die nicht zum Personenkreis der Werkstätte gehören, können sich an inJOB wenden. 100 prozentiger Gesellschafter der KJF Werkstätten ist die Katholische Jugendfürsorge Regensburg e.V.

Angeboten werden Tätigkeiten in Montage, Verpackung/Lager, Bürodienstleistungen, Textilpflege (so wird zum Beispiel die Wäsche der beiden Kreiskrankenhäuser Bogen und Mallersdorf erledigt), Haustechnik, Metallbearbeitung, Holzbearbeitung, Hauswirtschaft/Küche und Außenarbeit. Beschäftigte der Werkstätte erklärten ihre Aufgaben in den verschiedenen Abteilungen mit großer Begeisterung Landrat Josef Laumer und seinen Mitarbeitern. Die Zahlen sind dabei beeindruckend: So werden zum Beispiel täglich drei Tonnen Wäsche gesäubert und im Jahr zwei Millionen Schriftstücke für Auftraggeber digitalisiert. Zu den Kunden gehörten prominente Firmen wie BMW und Krones. „Sehr wahrscheinlich, dass in ihrem Auto ein Teil eingebaut ist, das hier verpackt wurde“, meinte Evi Feldmeier mit einem Schmunzeln in Richtung von Landrat Josef Laumer.

Der zeigte sich vom Gespräch und dem Rundgang durch die sechs Werkhallen beeindruckt. „Es ermöglicht Menschen auch mit Mehrfach- und Schwerstbehinderung ein selbstbestimmtes Leben. Es ist wichtig, dass alle Menschen in unserer Region – und nicht nur hier – am Arbeitsleben teilhaben können. Jeder will diese Anerkennung und Wertschätzung. Die KJF ist wirklich ein Kompetenzzentrum für berufliche Teilhabe im Raum Straubing. Die Menschen, die hier beschäftigt sind, sind mit Engagement bei der Sache und haben viel Freude bei der Arbeit. Das sollte uns allen ein Vorbild sein.“ Und deshalb nahm Landrat Josef Laumer auch gerne den Vorschlag aus den Gesprächen mit den Mitarbeitern auf, die ihn einluden, auch einmal einen ganzen Tag lang mitzuarbeiten. „Das mache ich definitiv. Ich komme wieder und arbeite hier einen Tag lang mit“, versprach Josef Laumer.

Straubing-Bogen