Priesterweihe 2018 im Passauer Dom
Diener und Helfer Gottes − Auf dem Weg zum Priester

23.11.2017 | Stand 31.07.2023, 12:33 Uhr
−Foto: n/a

Florian Haider, Hubertus Kerscher, Michael Osterholzer und Steinbauer Simon werden am 9. Dezember in Altötting zu Diakonen geweiht.

PASSAU / ALTÖTTING Eine erfreuliche Entwicklung. Und eine große Lebensentscheidung. Waren es letztes Jahr drei, so sind es in diesem Jahr sogar vier junge Männer aus dem Priesterseminar St. Stephan Passau, die sich auf ihren Weg zum Priester machen: Florian Haider aus Kraiburg, Hubertus Kerscher aus Tiefenbach, Michael Osterholzer aus Kirchham und Simon Steinbauer aus Isarhofen.

Zusammen werden sie am Samstag, 9. Dezember, in Altötting von Bischof Dr. Stefan Oster SDB durch Handauflegung und Gebet zu Diakonen geweiht. Die Weiheliturgie in der Basilika St. Anna beginnt um 9.30 Uhr. Am Nachmittag findet um 15 Uhr eine Dankvesper in der Stiftpfarrkirche St. Philipp und Jakob Altötting statt. Die Priesterweihe der vier künftigen Diakone erfolgt am 30. Juni 2018 im Passauer Dom.

Als Diakone dürfen sie künftig segnen, taufen, Trauungen halten und das Wort Gottes auslegen. Mit der Weihe gehören Florian Haider, Hubertus Kerscher, Michael Osterholzer und Simon Steinbauer dem Klerus an, obwohl sie noch keine Priester sind. Das Wort „Diakon“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Diener, Helfer“.

Entsprechend wurde dem Diakon schon in der frühen Kirche, wie die Apostelgeschichte berichtet, die Sorge um Notleidende übertragen.Bei der Weihe erklären die Kandidaten zunächst ihre Bereitschaft, das Amt des Diakons zu übernehmen. Dann legt der Bischof den Kandidaten die Hände auf – der eigentliche Weiheritus. Sie legen die liturgischen Gewänder an, Stola und Dalmatika. Als sichtbares Zeichen wird das Evangelienbuch überreicht.

Hier stellen wir Ihnen kurz die vier Priesteramtskandidaten vor: 

„Wo Gott ist, da ist Zukunft.“ – Dieses Wort von Benedikt XVI. soll so Florian Haider ihn „in seinem diakonalen und priesterlichen Dienst begleiten und prägen“. Seine, wie er sagt, „wahrscheinlich wichtigste Station“ auf seinem Weg und damit die Grundsteinlegung seiner Berufung war für den 33-Jährigen seine Ministrantenzeit. Weitere wichtige und prägende Wegstationen seines Berufsweges waren für Florian Haider das Spätberufenenseminar St. Matthias, das Priesterseminar in München, seine Zeit im oberösterreichischen Benediktinerstift Lambach sowie die beiden Pfarrpraktika in den Pfarrverbänden Rinchnach und Fürstenzell.

Als Diakon und Priester in der katholischen Kirche möchte er sich senden lassen, „um durch die Verkündigung des Wortes Gottes und die Spendung der Sakramente die Menschen in eine personale Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott zu führen.“ Für Heider ist es wichtig, dass der Christenmensch das Geheimnis des ewigen Lebens, die ewige Gemeinschaft mit Gott nicht aus den Augen verliert und gerade das will er auch an seine Mitmenschen weitergeben.

Darum will Hubertus Kerscher (24) Diakon und Priester werden will: „In allem, was ich mir vom Leben erwarte, erkenne ich Jesus und ich könnte mir nichts Bedeutungsvolleres für mein eigenes Leben vorstellen, als diesen Dienst. Den übe ich aber nicht für mich alleine aus, sondern für meine Mitchristen, für unsere Gesellschaft, so gut ich das eben kann.“

Die Freude an der Liturgie, die Musik, die Jugendarbeit – all das hat wohl zusammengespielt für seinen Entschluss ins Priesterseminar einzutreten. Hier hat er auch seine Liebe zur Biblischen Theologie entdeckt. Sein Entschluss Priester zu werden, stand endgültig fest, als er in seinem Praktikum in der Pfarrei gelernt hat, wie sich die theologische Arbeit eines Priesters mit der Praxis vor Ort verbindet – hier traf er Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen wie Trauer und Freude. Er will künftig in der Seelsorge so leben, „dass etwas von dieser ewigen Hoffnung auf den dreifaltigen Gott durchscheint, die mich erfüllt. Wenn die Menschen das merken, dann wäre ich schon recht zufrieden.“ 

Gemäß des Wortes Diakon will Michael Osterholzer Diener sein und zwar auf zweierlei Weiße: „Diener Gottes und Diener der Menschen, das will ich mir zum Motto meines Dienstes als Diakon machen, aber nicht nur, sondern auch über die Priesterweihe hinaus, ich bleibe Diener und das ein Leben lang.“

Viele gute Glaubenszeugen wie sein damaliger Heimatpfarrer und Ruhestandsgeistliche aber auch Familie und Freunde haben den 25-Jährigen in seinem Leben begleitet. Dadurch ist sein Wunsch, Priester zu werden, gewachsen. Es ist ihm persönlich wichtig zu zeigen, „dass der Glaube an Christus und das Leben in der Kirche nichts von gestern ist, ja nicht etwas Langweiliges, Verstaubtes“. Glaube soll für ihn Spaß machen und „zu einer großen Zufriedenheit im eigenen Leben führen, wenn man sich nur darauf einlässt und sich von Christus getragen und gerettet weiß“. 

Der Apostel Petrus ist für Simon Steinbauer eine wichtige und faszinierende Figur in der Bibel: „Petrus war ein Apostel mit Ecken und Kanten, dennoch hat Jesus ihn zum Eckstein für seine Kirche gemacht. Ich hoffe, dass Gott auch ein Stück weit auf mich, mit meinen Talenten und Begabungen, aber auch mit meinen Ecken und Kanten, als Diakon und später als Priester bauen kann“.

Bereits in der dritten Klasse kam das erste Mal still und verborgen bei ihm der Wunsch auf Priester zu werden. Sein Heimatpfarrer Heinrich Blömecke spielt dabei für seine Lebensentscheidung eine tragende, entscheidende und wichtige Rolle. Bei seinen Diensten als Ministrant und als Aushilfsmesner konnte er weitere wichtige Erfahrungen machen, die seinen Entschluss gestärkt haben. Die Berufung ist im Laufe der Zeit in dem 26-Jährigen immer mehr gewachsen. Für seinen künftigen Dienst ist ihm wichtig, „das Gute, das ich selbst durch den Glauben und in der Pfarrei erfahren habe, auch an andere weiterzugeben.“

Passau