Abbrucharbeiten starten
Die Stadtbau investiert in der Altdorferstraße

21.06.2018 | Stand 04.08.2023, 9:37 Uhr
−Foto: n/a

Das Wohnen in der wohl kürzesten vierspurigen Straße im Regensburger Stadtgrundriss – der Altdorferstraße – soll nach den Vorstellungen der kommunalen Tochter Stadtbau-GmbH von Grund auf erneuert werden.

REGENSBURG Die dortige Bebauung, die aus den frühen sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammt, halte den heutigen Ansprüchen an zeitgemäßes Wohnen leider nicht mehr stand, so die Stadtbau. „Gerade in dieser innerstädtischen Lage ist es in Altstadtnähe notwendig, bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum zur Verfügung zu stellen“, so der Geschäftsführer der Stadtbau Joachim Becker. Die Stadtbau-GmbH mit ihren insgesamt 7.000 Mietwohnungen in Regensburg verfügt in diesem kleinen Wohnquartier bisher über 128 Wohnungen. Nach Abschluss der anstehenden Arbeiten wird die Anzahl der Wohnungen auf etwa 170 steigen.

In einem ersten Schritt sollen unmittelbar an der Altdorferstraße die Wohngebäude Nummer 10 und 16 abgebrochen werden. Dank der guten Mitwirkungsbereitschaft der verbliebenen Mietparteien stehen diese Häuser seit Kurzem leer. Die meisten ausziehenden Mieter bleiben der Stadtbau allerdings treu und wohnen nun in einer für ihre Bedürfnisse besser gerecht werdenden Wohnung. Die Stadtbau unterstützt diese Umzüge durch qualifizierte Beratungsleistungen und in finanzieller Hinsicht. Nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten werden in den nächsten Tagen die eigentlichen Abbrucharbeiten bereits beginnen. Die Architekten der Stadtbau haben in enger Abstimmung mit dem Planungsreferat die Gestaltung der Neubauten an die jetzt noch vorhandenen Gebäude angelehnt.

Als erstes wird das neue Gebäude Altdorferstraße 16 mit insgesamt 25 Mietwohnungen und einer Tiefgarage entstehen. Bei diesem dann fünfgeschossigen Gebäude mit Aufzug werden Wohnungen zwischen 50 und 75 Quadratmeter Wohnfläche errichtet. Zeitlich versetzt zu diesem bevorstehenden Baubeginn erfolgt der Neubau auf dem Grundstück Altdorferstraße 10, wo insgesamt 15 EOF-Wohnungen (Sozialwohnungen) entstehen werden. Die Fertigstellung dieser insgesamt 40 Neubauwohnungen wird im Jahr 2020 erfolgen. Noch vor Bezug dieser Neubauwohnungen wird das in unmittelbarer Nachbarschaft befindliche Gebäude Altdorferstraße 14, ein achtgeschossiges Punkthaus, komplett modernisiert. Auch hier gilt es den Belangen der Barrierefreiheit und ökologischen Nachhaltigkeit im Besonderen Rechnung zu tragen. Baubeginn für diese Arbeiten soll im Jahr 2019 sein. Die Modernisierung des Gebäudes Altdorferstraße 8, welches baugleich zum Haus Nummer 14 ist, wird anschließend erfolgen. Zusätzlich werden im Augenblick planerische Überlegungen für die Bestandsgebäude Altdorferstraße 20 bis 24 angestellt. Mit der baulichen Erneuerung dieses Bereiches würde das gesamte Quartier dann seinen Abschluss finden.

Die energetische Versorgung des Gesamtquartiers Altdorferstraße wird über ein Nahversorgungssystem der Stadtbau erfolgen. Hier wird die benötigte Energie über ein Blockheizkraftwerk umweltverträglich erzeugt. Diese neue Energiezentrale wird in der Mitte des Quartiers gelegen sein und in seiner Endausbaustufe etwa 200 Wohnungen ökologisch vorteilhaft mit Heizenergie versorgen. „Wir werden in den nächsten zehn Jahren in unser Wohnquartier in der Altdorfer Straße etwa 30 Millionen Euro investieren“, so der Geschäftsführer Joachim Becker. Bei der Stadtbau sind im Augenblick 1.800 Haushalte wohnungssuchend gemeldet. Allein diese Zahl macht schon deutlich, dass die neu entstehenden Wohnungen, insbesondere die zusätzlich entstehenden Wohnungen in der Altdorferstraße, dringend benötigt werden. Bewerben kann man sich allerdings bei der Stadtbau für eine derartige Wohnung jetzt noch nicht. Die Wohnungsvergabe erfolgt grundsätzlich im Rahmen eines strukturierten Vergabeverfahrens sozial orientiert, wobei die soziale Bedürftigkeit und die Dringlichkeit die entscheidenden Parameter sind.

Mit der baulichen Neuordnung des Quartiers Altdorferstraße geht auch die Überarbeitung der vorhandenen Außenanlagen einher. Der zum Teil wertvolle Baumbestand wird – von wenigen Ausnahmen abgesehen – erhalten bleiben können. Der Bau von Tiefgaragen ermöglicht die Freiflächen von parkenden Autos freizuhalten und Raum für soziale Begegnungsräume der dortigen Bewohner zu schaffen. Gerade diese Räume des Miteinanders sind für die Pflege der nachbarschaftlichen Beziehungen von entscheidender Bedeutung und machen ein Wohnquartier im Besonderen lebenswert.

Von der gesamten Baumaßnahme werden allerdings auch eine Vielzahl von Anwohnern zum Teil vorübergehend beeinträchtigt sein. Die Stadtbau-GmbH wirbt deshalb schon jetzt um Verständnis für diese leider unvermeidbaren Belastungen. Gleichzeitig versichert die Stadtbau die Arbeiten so zu organisieren, dass Beeinträchtigungen auf ein absolut notwendiges Maß begrenzt bleiben.

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