Vom 7. Januar bis zum 28. Februar
Die Stadt Regensburg fällt 253 Bäume und pflanzt 300 neue nach

30.12.2020 | Stand 31.07.2023, 15:48 Uhr
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Die Stadt Regensburg wird vom 7. Januar bis zum 28. Februar, dem Beginn der gesetzlichen Vogelschutzzeit, rund 253 Bäume fällen. Davon müssen 57 Bäume im Zusammenhang mit städtischen Bauprojekten der Säge zum Opfer fallen. Als Ausgleich werden im Lauf des Jahres rund 300 Jungbäume gepflanzt.

REGENSBURG Bei 196 Bäumen kann aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden. Von den insgesamt 253 zur Fällung vorgesehenen Bäumen fallen 115 unter die Baumschutzverordnung. Im Dörnbergpark sind zwei Baumfällungen erforderlich. Zwei weitere Bäume im Dörnbergpark werden bis auf den Stamm zurückgeschnitten und als sogenannte Torsi erhalten, um Totholz bewohnenden Tieren einen Lebensraum zu bieten.

Im Welterbe-Bereich sind fünf Bäume zur Fällung vorgesehen – zwei absterbende Linden am Emmeramsplatz, eine vom Sturm geschädigte Linde am Gutenbergplatz, ein teilweise dürrer Trompetenbaum am Kepler-Denkmal, ein großenteils dürrer Ahorn an der Landshuter Straße sowie ein morscher Birkenstamm (Torso) am Ernst-Reuter-Platz.

Die geplanten 253 Baumfällungen sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. In der Mehrzahl geht es um Bäume, die Krankheiten oder Morschungen aufweisen. Häufig sind sie von holzzerstörenden Pilzen wie zum Beispiel dem Brandkrustenpilz oder dem Hallimasch befallen. Wegen ihres schlechten Zustandes stellen sie eine zu hohe Gefahr für die Bevölkerung dar und können deshalb nicht länger erhalten werden. Der Holzabbau durch verschiedene Pilzarten kann durchaus zu erheblichen Problemen für die Stand- oder Bruchsicherheit der Bäume führen.

Lebensverlängernde Maßnahmen helfen irgendwann nicht mehr

Das Gartenamt bemüht sich so lange wie möglich um den Baumerhalt. Dazu werden lebensverlängernde Maßnahmen, wie Kronenentlastungsschnitte, der Einbau von Kronensicherungen oder Bodenverbesserungen im Wurzelbereich, durchgeführt. Wenn die Bäume aber nicht mehr ausreichend stand- bzw. bruchsicher sind, müssen sie letztlich aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Das kann beispielsweise bei totem und morschem Holz oder aufgrund von Baumkrankheiten, wie beispielsweise dem Eschen- und dem Lindentriebsterben, der Fall sein.

Derartige Baumkrankheiten häufen sich leider. Ein Grund dafür sind zunehmende Wetterextreme im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Insbesondere Straßenbäume leiden unter meist schlechten Standortbedingungen. Das macht sie anfälliger für Krankheiten aller Art und erhöht den Bewässerungsbedarf.

Baumkontrolle als Vorsorge

Regelmäßige Baumkontrollen und die laufenden Baumpflegearbeiten des Gartenamtes dienen dazu, mögliche Risiken zu mindern und Vorsorge für den städtischen Baumbestand der Zukunft zu treffen. Dietrich Krätschell, der Leiter des Gartenamts, verweist auf diese fortwährenden Kontroll- und Baumarbeiten seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So würden Baumerkrankungen frühzeitig erkannt und, wenn möglich, Gegenmaßnahmen ergriffen: „Manche Krankheiten können allerdings nur Fachleute erkennen. Deswegen kommt es durchaus vor, dass Bäume, die wir aus Sicherheitsgründen entfernen müssen, von Laien für gesund gehalten werden. Wir fällen jedoch keine gesunden Bäume – sie sind viel zu wertvoll und wichtig.“

Baumfällungen aufgrund städtischer Baumaßnahmen

Im Zusammenhang mit städtischen Bauprojekten müssen 57 Bäume gefällt werden, von denen 39 unter die Baumschutzverordnung fallen. Ein Schwerpunkt ist die Rodung von 51 Bäumen für den Erweiterungsbau der Berufsschule II an der Hermann-Geib-Straße bzw. dem Ziegelweg.

Pflanzung von 300 Jungbäumen

Die Regelungen der Baumschutzverordnung gelten selbstverständlich auch für städtische Arbeiten. Die Fällgenehmigung liegt für alle Bäume vor, die der Baumschutzverordnung unterliegen. Der Verlust von Bäumen muss nach der Baumschutzverordnung durch Baumpflanzungen ausgeglichen werden. Das Gartenamt erbringt diesen Ausgleich durch die Pflanzung von rund 300 Jungbäumen bis zum Jahresende. Bei den Neupflanzungen werden die Baumarten nach ihrer Eignung für die Klimaveränderungen gewählt und die Pflanzgruben entsprechend groß angelegt.

Führung durch den Dörnbergpark soll Baumarbeiten transparenter machen

Um den Bürgerinnen und Bürgern den Umgang des Gartenamtes mit Bäumen (exemplarisch im Dörnbergpark) zu veranschaulichen, bietet das Gartenamt im Rahmen des Gartenkursprogrammes am 10. September 2020 um 18 Uhr eine Führung durch den Dörnbergpark an. Treffpunkt ist vor der Rückseite des Dörnbergpalais (Parkseite), Kumpfmühler Straße 2. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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