Tierschutz
Der Pfundskerl hat‘s geschafft! 2,2 Millionen für die Tierheime

21.08.2019 | Stand 04.08.2023, 5:15 Uhr
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Vorstoß von Peter Erl wurde jetzt fest verankert.

OSTERHOFEN Steter Tropfen höhlt dann doch irgendwann den Stein. Bereits seit 2017 kämpft der Bezirksvorsitzende der Mittelstandsunion (MU) Niederbayern an allen Frongen dafür, dass Tierheime vom Freistaat finanziell unterstützt werden. Es gab einige Niederlagen, doch den Krieg hat Erl nie verloren gegeben – zu Recht!

Seit 1. August gibt es neuerdings staatliche Fördergelder für bayerische Tierheime, satte 2,2 Millionen Euro liegen im Haushalt 2019/20 dafür bereit. Erl war es, der mit Unterstützung von Parteikollegen beim jüngsten Parteitag die 800 Delegierten dazu brachte, zu beschließen, dass die CSU-Landtagsfraktion ihre jahrelange Blockadehaltung gegen Tierheim-Zuschüsse aufgeben muss.

„Bayerische Tierheime müssen vermehrt Tiere aus illegalen Tiertransporten vor allem Hundewelpen, aber auch aus Tierschutzfällen wie Animal Hoarding, schlechter Haltung etc. aufnehmen. Dies geschieht auf Veranlassung der zuständigen Behörden. Es ist dringend erforderlich, die Behörden mit den entsprechenden Mitteln auszustatten, damit die Tierheime die Kosten für die Aufnahme aus Tierschutzfällen erstattet bekommen. Der Vollzug des Tierschutzgesetzes darf nicht an finanziellen Mitteln scheitern“, mahnte Erl beim Parteitag an.

Der Landtag wurde dazu gar nicht mehr erst gefragt – die CSU-Fraktion konnte also das Ansinnen nicht wieder abschmettern. Tatsächlich erfolgte kurze Zeit später ein Beschluss des Ministerrates dazu, dass die zuständigen Ministerien eine entsprechend neue Förderrichtlinie für Tierheime erarbeiten sollen. Ende Juli meldete Umweltminister Thorsten Glauber Vollzug: „Es ist uns gelungen, eine Förderrichtlinie für Tierheime zu erarbeiten, die eine unmittelbare sowie nachhaltige Verbesserung für die Unterbringung von Heimtieren in bayerischen Tierheimen bewirkt und dazu beiträgt, die Vermehrung herrenloser Heimtiere in Bayern weiter einzudämmen.“

Tierschützer Peter Erl, dessen Initiative auch der Bau des Plattlinger Tierheims zu verdanken ist, hat es somit endlich geschafft. „Sehr wertvolle Hilfe hat uns dabei auch Ex-Umweltminister Marcel Huber geleistet“, lobt Erl. Für ihn, übrigens selbst Besitzer des sechsjährigen Parson Russel Rüden „Jacky“, sei es eine große Freude, dass durch diese Förderrichtlinie nun der Tierschutz in Bayern weiter gestärkt wird! „Mit der Förderung der Sanierung von Tierheimen wird hier ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Situation an bayerischen Tierheimen erreicht! Außerdem ist dies ein Signal, das große Engagement der vielen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen!“, so Erl.

Das Fördervolumen umfasst 2,2 Millionen Euro. Das Hauptaugenmerk der neuen Förderrichtlinie liegt auf der Schaffung einer verbesserten Infrastruktur in den bayerischen Tierheimen. Von der Förderung umfasst sind daher insbesondere Bau- und Sanierungsvorhaben in und an Tierheimen, die Ausstattung und Ausrüstung von Heimtierplätzen sowie die Bezuschussung laufender Ausgaben für die Vermittlungstätigkeit der Tierheime. Darüber hinaus können auch von gemeinnützigen Tierschutzorganisationen durchgeführte Vorhaben zur Verringerung der Vermehrung herrenloser Katzen in Bayern eine Förderung erhalten.

84 Tierheime gibt es in Bayern, im Schnitt bekommt bei 2,2 Mio. Euro jedes über 26 000 Euro. Eine hübsche Summe. Dass sie endlich Anerkennung und Fördergelder vom Freistaat vor allem für bauliche Maßnahmen bekommen.

Nach der Schlacht ist für Peter Erl aber nur vor der nächsten Schlacht. Er macht sich weiterhin für den Tierschutz stark und kündigt für den nächsten CSU-Parteitag gegenüber dem Wochenblatt zwei neue Anträge an: „In Sachen Tiertransporte und Massentierhaltung“, so Erl.

Deggendorf