Ergebnisse und neue Projekte
Der Jugendkreistag des Landkreises Regensburg trifft sich zur fünften Sitzung

24.08.2018 | Stand 29.07.2023, 3:49 Uhr
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Zum Schuljahresende hat zum fünften Mal der Jugendkreistag des Landkreises Regensburg getagt. Das Gremium soll Jugendlichen die Gelegenheit geben, ihre Ideen, Ansichten und Wünsche zu verschiedenen Themenbereichen zur Sprache zu bringen.

REGENSBURG 23 Schulen haben Vertreter entsandt. Den Vorsitz führt Landrätin Tanja Schweiger. „Ich freue mich, dass Ihr wieder Themen mitgebracht habt, die euch und eure Mitschülerinnen und Mitschüler betreffen. Wir werden über alle Anträge und Themen diskutieren und darüber abstimmen. Wird der Antrag angenommen, setzt ihn entweder die Verwaltung des Landratsamtes direkt um oder er wird an den Kreistag, beziehungsweise an die zuständigen Behörden, weitergeleitet“, so die Landrätin bei der Begrüßung. Neben den Mitgliedern des Jugendkreistages durfte sie als Gäste Vertreter des „großen“ Kreistages - die Kreisrätinnen Maria Scharfenberg und Christa Wunderer, die Kreisräte Harald Stadler und Christian Kiendl, für den Kreisjugendring Regensburg, Patrick Skrowny, sowie eine Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes begrüßen. Zu Beginn der Sitzung informierte die Landrätin über aktuelle Ereignisse im Landkreis, unter anderem die Fertigstellung der Sanierung des Landratsamt-Bestandsgebäudes.

Wie in der letzten Sitzung im Januar dieses Jahres von den Jugendkreisräten gewünscht, erläuterte der Klimaschutzmanager des Landkreises, André Suck, die Maßnahmen und Projekte des Landkreises in Sachen Klimaschutz. Der Landkreis unterstützt zum Beispiel die Verbreitung und Etablierung der E-Mobilität mit verschiedenen Projekten. Zu nennen sind e-Carsharing in Zusammenarbeit mit den Kommunen oder die Anschaffung von Elektro- und Hybridfahrzeugen für den kommunalen Fuhrpark. Auch bei energieeffizienten Neubau- und Sanierungsvorhaben setzt der Landkreis Maßstäbe. Beispielhaft ist das Gymnasium Lappersdorf als sogenanntes Niedrigstenergiegebäude oder das Landratsamt-Gebäude selbst. Auf den kreiseigenen Liegenschaften sind mittlerweile PV-Anlagen mit einer Leistung von rund einem Megawatt zur regenerativen Stromerzeugung installiert worden. In enger Zusammenarbeit mit der Energieagentur Regensburg möchte der Landkreis Regenburg seine Bürgerinnen und Bürger mit verschiedenen Aktionen zu energiebewusstem und nachhaltigem Verhalten motivieren.

Sachstand zu den eingereichten Anträgen

Nach dieser Erläuterung stand die Berichterstattung über den Sachstand der in der vergangenen Sitzung eingereichten Anträge auf der Tagesordnung. Zusätzliches Angebot ab dem Schuljahr 2018/19 ist der Kurs „Schwimmen intensiv – Phase 2“. Im Juli 2017 hatte eine Jugendkreisrätin angeregt, geflüchteten Kindern einen Schwimmkurs zu ermöglichen. Die Landkreisverwaltung hatte daraufhin an allen Realschulen, Gymnasien und sonderpädagogischen Förderzentren im Landkreis, sowie am Beruflichen Schulzentrum Regensburger Land die Anzahl an Nichtschwimmern abgefragt und ein Konzept für ein zusätzliches Angebot „Schwimmen lernen“ erstellt. Dies wurde dem Jugendkreistag heuer im Januar vorgestellt. Seitdem fanden einige Schwimmkurse statt. Weil bis dato 87 Nichtschwimmer noch keine Möglichkeit hatten, einen Schwimmkurs zu besuchen, sei geplant weitere Kurse anzubieten. Darüber hinaus führen die für die Grund- und Mittelschulen zuständigen Staatlichen Schulämter der Stadt und des Landkreises Regensburg bereits seit zehn Jahren das Projekt „Schwimmen-intensiv“ durch, mit dem Ziel, Schülern der dritten Klasse das Schwimmen beizubringen. Dieses Modell werde künftig auf die Mittelschüler der fünften Klasse ausgeweitet, um noch vorhandene Lücken weiter zu schließen, hierzu die Landkreisverwaltung.

Aufgrund eines im Januar gestellten Antrags auf finanzielle Anerkennung der Tutorenarbeit hat die Landkreisverwaltung geprüft, inwieweit dafür an den landkreiseigenen Schulen finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden können. Auf Vorschlag der Landkreisverwaltung hat der Jugendkreistag beschlossen, den 313 Tutoren an den Landkreisschulen für das Schuljahr 2017/18 eine einmalige finanzielle Zuwendung in Höhe von 15 Euro zukommen lassen. Bei dieser Zuweisung handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Landkreises. Der Landkreis zeichnet ehrenamtliches Engagement von Schülern bereits seit vielen Jahren mit der Verleihung von Beiblättern zum Zeugnis am Schuljahresende aus.

Ausstattung eines Schüler-Cafés am BSZ

In der vergangenen Sitzung beantragte eine Jugendkreisrätin, die Ausstattung eines Schüler-Cafés am BSZ. Weil zum damaligen Zeitpunkt noch kein Konzept hierfür vorgelegen habe, sei der Antrag noch nicht entscheidungsreif gewesen, so die Landkreisverwaltung. Inzwischen fanden mehrere Gespräche zwischen dem Landkreis und den Schülern vor Ort statt. Aus brandschutztechnischen Gründen hat die Landkreisverwaltung vorgeschlagen, das Café vorerst nicht in der Aula, wie von den Schülern gewünscht, sondern in einer der fünf bestehenden Küchen einzurichten. Zwei Jugendkreisräte aus Regenstauf klagten in der vergangenen Sitzung über zu wenig Sitzplätze in ihrem Schulbus. Eine erneute Kontrolle der Linie 142 von Kneiting über Pettendorf und Hainsacker nach Regenstauf hatte jedoch ergeben, dass die Stehplätze nur gut zur Hälfte genutzt werden. Bei dieser Auslastung sei also eine sachgerechte und sichere Schülerbeförderung gegeben, so der Geschäftsführer des RVV, Josef Weigl. Zum Antrag zweier Schülerinnen auf eine baldige Sanierung der Schultoiletten, teilte Landrätin Tanja Schweiger dem Jugendkreistag mit, dass derzeit die Generalsanierung des Schulgebäudes der Realschule Regenstauf geplant werde und voraussichtlich 2020 damit begonnen werde. Eine komplette Sanierung der Toiletten als vorgezogene Einzelmaßnahme sei daher nicht sinnvoll, es werden jedoch kurzfristige Maßnahmen zur deutlichen Verbesserung getroffen.

Digitales Busticket

Der RVV soll das Monatsticket, das an alle Schüler jährlich ausgegeben wird, in die RVV-App integrieren, so der Antrag eines Jugendkreisrates vom Gymnasium Neutraubling. Josef Weigl erklärte dem Jugendkreistag, dass die Integration von Zeitkarten und des Tickets für den kostenfreien Schulweg in die RVV-App auf einem guten Weg sei, jedoch noch einige Zeit dauern werde. Zuletzt sei das Streifen-Ticket U21 – das unter anderem auf Anregung des Jugendkreistages eingeführt wurde – in die App integriert worden. Als Nächstes wolle man Zeitkarten in die App integrieren. Da jedoch nicht alle Jugendlichen über ein internetfähiges Smartphone verfügen, sei auch weiterhin die Möglichkeit der Ticketausgabe auf Papier notwendig. Jedoch werde geprüft, ob in den Fällen, in denen ein Handyticket genutzt werde, auf das Papierticket verzichtet werden könne. Die nächste Sitzung des Jugendkreistags wird voraussichtlich in der Woche vor den Weihnachtsferien stattfinden. Ein Thema wird unter anderem sein, welche Aufgaben der Landkreis als Sachaufwandsträger von Schulen zu erfüllen hat.

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