Festschrift zu Ehren von Dr. Boos
Das „Who is Who“ der Archäologie und Geschichte gratulierte

28.01.2020 | Stand 04.08.2023, 4:07 Uhr
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Seit 25 Jahren ist Dr. Andreas Boos Leiter der archäologischen Abteilung bei den Museen der Stadt Regensburg. In dieser Eigenschaft hat er maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Archäologie in Regensburg und der Region Oberpfalz genommen.

REGENSBURG Im Herbst 2019 hat er zudem seinen 60. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass haben Freunde und Kollegen zu Ehren des Jubilars eine Festschrift mit Fachaufsätzen zur Archäologie verfasst. Die Festschrift wurde am Freitag, 24. Januar, im Rahmen eines kleinen Festakts im Historischen Museum übergeben.

In der Welt der Wissenschaft ist es üblich, dass runde Geburtstage, Dienstjubiläen, besondere Verdienste und herausragende Leistungen mit einer Festschrift gewürdigt werden. Freunde, Wegbegleiter, Kollegen und Mitarbeiter tun sich zusammen und verfassen Fachaufsätze, die mit der Tätigkeit des Geehrten in engerer oder weiterer Verbindung stehen. Eine solche Festschrift wurde am Freitag, 24. Januar, im Historischen Museum an den Leiter der archäologischen Abteilung, Dr. Andreas Boos, übergeben. In dieser Funktion feierte er 2019 sein 25. Dienstjubiläum, außerdem stand im gleichen Jahr der 60. Geburtstag an. Zu seinen Aufgaben im Museum gehört die Verwahrung und Erschließung einer umfangreichen Sammlung von archäologischen Fundstücken aus Regensburg und der Region Oberpfalz, die die zweitgrößte ihrer Art in ganz Bayern ist. Auch die von ihm neu konzipierte Römerausstellung im Historischen Museum – Besuchermagnet für Gäste aus nah und fern – gehört zu den größten im Freistaat. Seit 2010 ist Dr. Boos zusätzlich zu seinen fachlichen Aufgaben stellvertretender Amtsleiter der Museen der Stadt Regensburg.

Die Liste der Gratulanten, die Beiträge für die Festschrift verfasst haben – insgesamt 29 Autorinnen und Autoren – liest sich wie das Who is Who aus den Bereichen Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Bauforschung „in und um Regensburg“ – so der Titel des Werks. Auf 310 Seiten versammelt das Buch Aufsätze, die jeweils den aktuellen Stand der Forschung widerspiegeln. Durch zahlreiche anschauliche Abbildungen wird die Festschrift, die mit großer Sorgfalt vom Morsbach-Verlag in Regensburg herausgegeben wurde, für den Leser zum Genuss; sie dürfte bald zum festen Bestand in den Sammlungen von Regensburg-Kennern und -Liebhabern gehören.

Beim Festakt übernahm Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, die selbst Archäologin ist und sich dem Fach deshalb stark verbunden fühlt, die Begrüßung; Kulturreferent Wolfgang Dersch hielt die Laudatio für den Jubilar. Eine Reihe der Autorinnen und Autoren waren persönlich anwesend. Zu ihnen gehörten bekannte Namen wie Dr. Silvia Codreanu-Windauer, Leiterin der Dienststelle Regensburg des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, der Stadtarchäologe Dr. Lutz Dallmeier, der ehemalige Museumsdirektor Dr. Peter Germann-Bauer, der ehemalige Leiter des Stadtarchivs Dr. Heinrich Wanderwitz und die emeritierten Professoren Karlheinz Dietz und Thomas Fischer, die sich als Verfasser mehrerer Standardwerke zum römischen Regensburg einen Namen gemacht haben. Weitere Beiträge lieferten überregional bedeutende Wissenschaftler wie zum Beispiel Prof. Bernd Päffgen, Experte für Vor- und Frühgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, ebenso wie Kolleginnen und Kollegen des Jubilars bei den Museen der Stadt Regensburg.

Einer der Autoren, Prof. Gerhard Waldherr aus Regensburg, der ebenfalls für zahlreiche Veröffentlichungen zur Römerzeit in Regensburg bekannt ist, stellte exemplarisch seinen Beitrag zur Festschrift in Form eines kurzen Referats vor. Im Mittelpunkt seiner Erläuterungen stand das Fragment einer römischen Panflöte, das bei Ausgrabungen in Barbing-Kreuzhof gefunden wurde. Nach der Theorie folgte unmittelbar die Praxis. Auf einer präzise nachgebauten römischen Flöte, einem sogenannten Aulos, demonstrierte der Leiter der Musikschule Weißenburg Justus Willberg, einer der weltweit führenden Experten für antike Musik und Musikinstrumente, wie sich der römische Flötenklang angehört haben muss. Zum Abschluss führte die Leiterin der Museen der Stadt Regensburg Dr. Doris Gerstl die Teilnehmer der Veranstaltung noch zu einer Inschriftenbesichtigung in die Tiefen der Keller unter dem Historischen Museum.

Die Festschrift mit dem Titel „In und um Regensburg“, herausgegeben von Maximilian Ontrup, einem der wissenschaftlichen Mitarbeiter von Dr. Andreas Boos, ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Einen guten und umfassenden Einblick in die Welt der Archäologie ermöglicht zudem noch bis Ende Juni 2020 die große Sonderausstellung „Die Spuren von Jahrtausenden“ im Historischen Museum: Sie zeigt eindrucksvoll die Ergebnisse von 25 Jahren archäologischer Forschungen auf dem Grabungsareal in Regensburg-Burgweinting und erzählt die dortige Siedlungsgeschichte über einen Zeitraum von 4.000 Jahren hinweg, von der Jungsteinzeit bis ins Frühmittelalter.

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