Neuer Forstwirtschaftsplan vorgestellt
Das Hochmoor soll nicht nur erhalten bleiben, es soll weiterwachsen können

27.07.2018 | Stand 31.07.2023, 7:29 Uhr
−Foto: n/a

Der Landkreis Regen hat sich in den vergangenen Jahren zum größten kommunalen Waldbesitzer im Landkreis entwickelt. Herzstück der landkreiseigenen Waldflächen ist das Gebiet um das Naturschutzgebiet Todtenau, das sich in Zusammenarbeit mit vielen Partnern im Rahmen des Projektes „Artenvielfalt Ruselmoore“ zu einem wahren Kleinod weiterentwickelt hat. Nun wurde vom Planer Anton Pledl für die kreiseigenen Waldflächen ein neuer Forstwirtschaftsplan aufgestellt und offiziell in der Todtenau vorgestellt.

KIRCHBERG IM WALD „Wo sonst als hier könnte man so einen Plan besser vorstellen?“, fragte Landrätin Rita Röhrl bei der Vorstellung in die Teilnehmerrunde. Sie blickte in einer kurzen Ansprache auf die Entwicklung der Ruselmoore zurück: „In der Projektlaufzeit von 2002 bis 2013 konnte der Anteil der landkreiseigenen Flächen im Projektgebiet von rund 30 Hektar auf 87 Hektar gesteigert werden.“ Durch die Wiederherstellung der Offenlandbereiche und der Renaturierung der entwässerten Bereiche leiste das Projekt einen deutlichen Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der biologischen Vielfalt, so die Landrätin weiter. „Die Natur braucht Hilfe“, stellt sie fest und der Landkreis versuche hier zu helfen. Dabei könne der Landkreis auf eine breite Schar von Unterstützern zurückgreifen. Vom Bund Naturschutz über den Naturpark bishin zur Gemeinde Kirchberg, alle Unterstützer zu nennen ist angesichts der Vielzahl nahezu unmöglich. Ein besonderer Dank ging von Seiten der Landrätin aber an das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regen. Denn sie würden nicht nur im Auftrag des Landkreises die fachliche Bewirtschaftung übernehmen, „die Mitarbeiter sind auch mit Herzblut bei der Sache.“

Stefan Schaffner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zeigte in seinem Kurzvortrag die Einschnitte und Veränderungen der vergangenen Jahre auf. Durch den Ankauf zahlreicher Grundstücke sei es gelungen die ursprüngliche Landschaft weitgehend wiederherzustellen. Bäume wie die Moorbirke, und die Spirke würden das Bild mittlerweile prägen, die Fichtenwaldbestände seien zurückgedrängt worden. Der Wald wurde lichter und moortypische Pflanzen, wie die Rauschbeere oder die Moosbeere seien nun an vielen Orten zu finden. „Wir haben Wasserflächen und ursprüngliche Nasswiesen angelegt“, erklärt er und Entwässerungsgräben sowie Drainagen wurden verschlossen. Mittlerweile fühle sich auch der Biber wohl und so könne man von einer wirklichen Moorlandschaft sprechen.

Damit diese auch langfristig erhalten werden kann, sei Pflege notwendig, darüber waren sich in der Diskussion alle Experten einig. So sehe der Forstwirtschaftsplan auch vor, dass jährlich Flächen von rund zwei Hektar überprüft werden und dort der mooruntypische Baum- und Strauchbestand entnommen werden soll, denn letztendlich waren sich alle darüber einig, dass das bayerweit einzigartige Projekt weitergehen und das Hochmoor Todtenau weiterhin erhalten bleiben soll.

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