Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“
Chinesische Delegation besucht Uni Passau

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 11:41 Uhr
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Im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ besuchten Vertreterinnen und Vertreter der Zhejiang International Studies University in Hangzhou, dem Lehrerfortbildungszentrum der Stadt Shanghai und der Hanns-Seidel-Stiftung in Shanghai ein Symposium an der Universität Passau.

PASSAU Empfangen wurde die chinesische Delegation von Prof. Dr. Ursula Reutner, Vizepräsidentin für internationale Beziehungen, Prof. Dr. Christina Hansen, Inhaberin des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und -didaktik, Prof. Dr. Andreas Michler, Inhaber der Professur für Didaktik der Geschichte der Universität Passau sowie Dr. Hans-Stefan Fuchs vom Zentrum für Lehrerbildung und Fachdidaktik.

Welche Rahmenbedingungen braucht es, um Klimaschutz, Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung zu realisieren? Wie sollte der Schulunterricht gestaltet sein, um Grundschülerinnen, Grundschüler und ihre Lehrkräfte für Umweltbelange zu sensibilisieren und sie zu einem aktiven Einsatz für ihre Umwelt zu motivieren? Auf diese und andere Fragen möchte das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte chinesisch-deutsche Forschungsprojekt „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ in Kooperation mit der Hans-Seidel-Stiftung, der Zhejiang International Studies University (ZISU) und dem Lehrerfortbildungszentrum (LFZ) der Stadt Shanghai Antworten zu geben.

Eine Steuergruppe der Universität Passau begleitet das Projekt wissenschaftlich unter Federführung des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und –didaktik. Das Vorhaben ist auf eine Laufzeit von 2015 bis 2017 angelegt. „Das Projekt ist nicht nur von fachlichem, sondern vor allem von globalem Interesse“, sagt Prof. Dr. Christina Hansen, die auf Passauer Seite für das Projekt verantwortlich ist. „Klima kennt keine Grenzen. Wir müssen das Problembewusstsein der Schülerinnen und Schülern und deren Lehrkräften in Umweltfragen schärfen, bevor es zu spät ist.“

Dieser nachhaltige Lerneffekt sei in erster Linie über die Implementierung von zehn Lehr- und Lernmodulen aus dem Bereich der Umweltbildung an 27 Grundschulen in fünf Provinzen der Volksrepublik China zu erreichen, so Christina Hansen. „Die chinesische Wirtschaft ist seit über 30 Jahren einer der am stärksten wachsenden Volkswirtschaften der Welt – der Preis für diesen Aufstieg ist unsere Umwelt“, erklärt Frau Prof. Wu Weidong von der Zhejiang International Studies University. Umweltschutz ist nicht nur ein Job für Experten, sondern für uns alle. Wir möchten unsere Erfahrungen mit den deutschen Experten teilen, um die Umwelterziehung an unseren Grundschulen zu verbessern.“

Janne Leino, Projektleiter der Hans-Seidel-Stiftung in Shanghai, teilt mit, dass in der nächsten Phase des Projekts für Passauer Lehramtsstudierende die Möglichkeit bestehe, ein Praktikum an einer chinesischen Grundschule zu absolvieren. Dieser Ansatz sei vor allem vor dem Hintergrund der Integrationsthematik in Deutschland ein vielversprechender, weil die werdenden Lehrerinnen und Lehrer dadurch einen realistischen Eindruck erhielten, welche Herausforderungen der Unterricht in Übergangsklassen mit sich bringe. Frau Prof. Chen Xiaoping vom Lehrerfortbildungszentrum der Stadt Shanghai zeigt sich hochzufrieden über den interkulturellen Austausch zwischen Passau und Shanghai: „Die Zusammenarbeit mit der Universität Passau hat unseren Blickwinkel erweitert und uns auf dem Weg der Internationalisierung bestärkt.“

Ein weiteres wichtiges Feld der Zusammenarbeit mit der ZISU Hangzhou konnte Prof. Michler in der Initiierung eines Forschungsvorhabens auf den Weg bringen, bei dem in einer groß angelegten empirischen Studie die Vorannahmen von chinesischen und bayerischen Studierenden und Lehrkräften über guten Unterricht erhoben werden sollen. Ziel dieser Forschung, die unt er der Leitung von Prof. Dr. Jutta Mägdefrau, Inhaberin des Lehrstuhls für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt empirische Lehr-Lernforschung, durchgeführt werden soll, ist es, die in Passau entwickelten Bildungsstandards für die Lehreraus- und weiterbildung auch für das chinesische Lehreramtsstudium nutzbar zu machen.

Passau