Solaranlage 2018
Checklisten zu Planung und Finanzierung

28.06.2018 | Stand 04.08.2023, 11:35 Uhr
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Die Erwartungen, die in diesen Tagen an Solaranlagen gestellt werden, sind groß. Einerseits müssen die Systeme dazu in der Lage sein, die Energiewende im Land auf dezentraler Basis nach vorn zu bringen.

Doch damit sind sogleich wirtschaftliche Interessen des einzelnen Besitzers verknüpft. Worauf ist also schon beim Erwerb der Anlage zu achten, damit diese Parameter erfüllt werden können?

Die Vorbereitungen

Noch bevor es möglich ist, sich mit einem Anbieter bezüglich Photovoltaik und Solaranlagen in Verbindung zu setzen, müssen erste Berechnungen vorgenommen werden. Dazu empfiehlt es sich, die zur Verfügung stehende Dachfläche zu berechnen, auf der Kollektoren angebracht werden könnten. Ein geeigneter Rechner kann helfen die Leistung der Anlage in groben Zügen abzuschätzen.

Anhand dieses Werts ist es nun möglich, sich Gedanken über die Leistung der Solaranlage zu machen. Hierzu spielt die theoretische Überlegung eine Rolle, wie die Kollektoren optimal auf der Dachfläche angebracht werden können. Bereits hier sind zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen, wie zum Beispiel die Statik des Hauses. Weiterhin können Verschattungen durch Nachbarhäuser oder andere Bäume dafür sorgen, dass Teile der Dachfläche nicht optimal genutzt werden können. Hier kann nur ein Fachexperte, z.B. Solarexperte, die Größe und Auslegung der Solaranlage richtig einschätzen und berechnen.

Passende Angebote einholen

Vor dem Kauf ihrer Solaranlage ist es nun wichtig, passende Angebote einzuholen. In diesen Tagen stehen dafür viele unterschiedliche Quellen zur Verfügung, die alle mit gleichem Nutzen herangezogen werden können. Neben den Anzeigen in der Tageszeitung ist es möglich, das Internet nach interessanten Offerten zu durchstöbern. Bei der Auswahl des Anbieters spielen einerseits die Referenzen eine große Rolle. So ist es möglich, ein seriöses und professionelles Unternehmen mit dem Auftrag zu betrauen, welches dazu in der Lage sein wird, die Installation gewissenhaft durchzuführen.

Weiterhin ist es bedeutsam, dass ein Termin mit einem Berater für die Besichtigung vor Ort vereinbart wird. Dieser ist von Bedeutung, um eine Expertenmeinung zur individuellen Lage zu vereinbaren. Der Berater wird dann dazu in der Lage sein, eine erste Empfehlung für die Wahl der Kollektoren auszusprechen. Weiterhin ist es möglich, eine Ertragsprognose durch das Unternehmen erstellen zu lassen. Hierbei handelt es sich um eine vorläufige Berechnung der möglichen Leistung, die von der Anlage ausgehen wird. Die wirtschaftliche Grundlage, die sich daraus ergibt, ist ein wichtiger Baustein für die weiteren Schritte der Finanzierung, die nun noch anstehen.

Die finalen Planungsschritte

Vor Baubeginn ist es notwendig, beim Netzbetreiber einen Antrag für die Installation zu stellen. So wird die Netzverträglichkeitsprüfung durchgeführt, bei der sich zeigt, ob die zugrunde liegenden Leitungen intakt und belastbar genug sind. In der Regel wird es möglich sein, diesen Planungsschritt direkt auf die beauftragte Firma zu übertragen. Anders sieht es mit der Anmeldung der Solaranlage und des Stromspeichers bei der Bundesnetzagentur aus. Diese muss unbedingt direkt durch den Betreiber der Anlage erfolgen. Es empfiehlt sich, diesen Schritt etwa zwei Wochen vor der geplanten Inbetriebnahme der Anlage anzugehen. Erfolgt die Anmeldung nicht, so wird es künftig nicht möglich sein, die Einspeisevergütung zu nutzen, was direkt zum Thema der Finanzierung überleitet.

Die Finanzierung der Solaranlage

Natürlich handelt es sich beim Kauf einer Solaranlage um eine Investition in eine grüne Zukunft. Einerseits ist es dadurch möglich, die persönliche CO2-Bilanz klar positiv zu beeinflussen, da die Energiegewinnung fortan aus erneuerbaren Quellen erfolgt. Auf der anderen Seite liegen der Kalkulation handfeste wirtschaftliche Vorteile zugrunde. Wer sich schon im Vorfeld darüber in Kenntnis setzt, wie das finanzielle Gesamtbild der Anlage aussieht, vermeidet eine böse Überraschung.

Ist ein Kredit notwendig?

Je nach Größe wird es nicht immer möglich sein, die Solaranlage aus rein liquiden Mitteln zu finanzieren. Aus diesem Grund präsentiert sich ein Kredit als passende Alternative. Im Rahmen der staatlichen Förderung haben die Besitzer einer Solaranlage die Gelegenheit, dafür Angebote mit günstigen Konditionen der staatlichen KfW Bank zu nutzen. Dadurch ist mit einer geringeren Zinslast zu rechnen, wodurch das System schneller in den finanziell lohnenden Bereich überführt werden kann.

Weiterhin zeichnet sich der gesamte Kreditmarkt aktuell durch niedrige Zinsen aus. Ratenkredite erhöhen die Kosten der Finanzierung daher nur unwesentlich. Je besser die eigene Bonität durch einen Einkommensnachweis und einen positiven SCHUFA-Eintrag belegt werden kann, desto leichter fällt es, günstige Kreditzinsen zu erhalten. Einerseits stehen in diesen Tagen die Hausbanken bereit, um Kredite zur Finanzierung der Solaranlage einzuholen. Alternativ ist es bei vielen seriösen Online Banken möglich, ebenfalls attraktive Angebote ausfindig zu machen.

Ein wichtiges Instrument der finanziellen Planung kann derweil die Zinsbindung sein. Beim Abschluss des Vertrags wird dabei festgesetzt, dass die Bank über einen bestimmten Zeitraum nicht das Recht besitzt, die Kreditzinsen zu erhöhen. Selbst im Falle einer veränderten wirtschaftlichen Lage verfügen die Kreditnehmer deshalb über eine hohe Planungssicherheit. Allerdings erhöht sich der grundlegende Zinssatz durch diesen Schritt etwas.

Die Einspeisevergütung für Solarstrom

Die staatliche Einspeisevergütung spielt auf dem Gebiet der Photovoltaikanlagen ebenfalls eine zentrale Rolle. Damit ist es für Besitzer möglich, eine Förderung über 20 Jahre für das Einspeisen des erzeugten Strom ins öffentliche Netz zu erhalten. Eine pauschale Angabe dazu, welche Beträge dadurch zustande kommen, ist jedoch nicht möglich. Einerseits variiert der Betrag mit dem Datum der Inbetriebnahme der Anlage. Andererseits spielt zum Beispiel die Größe der Dachfläche bei der Berechnung der Einspeisevergütung eine Rolle. Ist der Vergütungssatz erst einmal von offizieller Seite ermittelt worden, so bleibt er über den Zeitraum von 20 Jahren stabil. Interessenten einer Solaranlage sollten jedoch zügig reagieren. Denn bereits in den vergangenen Jahren war eine leichte Senkung der Fördermittel zu erkennen, die nach dem Urteil vieler Experten auch in den kommenden Jahren anhalten könnte.