Schwer verletzt
Bergsteiger (29) stürzt am Königssee-Ufer zehn Meter in die Tiefe

18.08.2018 | Stand 31.07.2023, 0:55 Uhr
−Foto: n/a

Vier junge Männer wollten am Ostufer bis nach Sankt Bartholomä, den See schwimmend zur Halbinsel Hirschau durchqueren und dann vermutlich die Watzmann-Ostwand gehen. Doch es kam alles anders als geplant ...

SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE. Ein 29-jähriger Baden-Württemberger ist in der Nacht von Freitag, 17. August, auf Samstag, 18. August, am Königssee-Ostufer rund zehn Meter tief über den schrofigen, mit kleinen Felswänden durchsetzten Steilhang abgestürzt, wobei er sich unter anderem sehr schwer an der linken Schulter verletzte.

Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht und der BRK-Wasserwacht aus Berchtesgaden waren über fünfeinhalb Stunden lang im Einsatz, um den Mann notfallmedizinisch zu versorgen, aus dem Steilhang zu retten und per Boot an die Seelände zurückzubringen.

Der 29-Jährige wollte ursprünglich mit drei weiteren Männern von der Seelände aus über fünf Kilometer weit südlich durch den Königssee bis nach Sankt Bartholomä schwimmen und dann von dort aus zum Bergsteigen gehen - vermutlich durch die Watzmann-Ostwand zur Südspitze.

Bereits im nördlichen Teil des Sees teilte ihnen ein Ruderbootfahrer fälschlicherweise mit, dass Schwimmen im Nationalpark aus Naturschutzgründen verboten sei, weshalb sie am Ostufer an Land gingen, um dem abschnittsweise sehr verfallenen und absturzgefährlichen Steig bis auf Höhe von Sankt Bartholomä zu folgen, dann dort quer über den See zur Halbinsel Hirschau zu schwimmen und Richtung Watzmann aufzusteigen.

Aus dem abenteuerlichen Plan wurde aber nichts, da der 29-Jährige gegen Mitternacht auf halber Strecke zwischen Königsbach-Wasserfall und Nassem Palfen rund 150 Höhenmeter oberhalb des Ostufersteigs im freien Gelände rund zehn Meter tief über den schrofigen Steilhang abstürzte und sich schwer an der Schulter, am Brustkorb und am Sprunggelenk verletzte.

Als gegen Mitternacht der Notruf einging, war zunächst unklar, wo sich der Unfall ereignet hatte; erst in weiteren Telefonaten konnte der Einsatzleiter ermitteln, wo sich die Gruppe eigentlich befindet. Die BRK-Wasserwacht brachte die Rettungsmannschaft der Bergwacht Berchtesgaden per Boot über den Königssee zum Ostufer unterhalb der Unfallstelle zwischen Wasserfall und Nassem Palfen.

Von dort stiegen die Einsatzkräfte, darunter auch der Bergwacht-Notarzt auf und versorgten den 29-Jährigen notfallmedizinisch, bevor er im Luftrettungssack gesichert sehr aufwendig seilgesichert bis zum Seeufer und dann per Boot bis zur Seelände gebracht wurde, wo er gegen 4 Uhr eintraf.

Die BRK-Wasserwacht musste die Retter im Gelände vom Boot aus anhand der Lichter zur Einsatzstelle lotsen. Eine Rettungswagen-Besatzung des Roten Kreuzes und der Berchtesgadener Notarzt übernahmen den schwer Verletzten und brachten ihn dann zur weiteren Behandlung ins Salzburger Unfallkrankenhaus.

Im Anschluss brachten die Einsatzkräfte noch die unverletzten Begleiter seilgesichert aus dem Steilhang auf den 150 Höhenmeter tiefer gelegenen Ufersteig zurück und per Boot zur Seelände zurück. Die Ehrenamtlichen waren bis 5.30 Uhr am Morgen im Einsatz.

Berchtesgadener Land