Netzcenter
Bayernwerk nimmt neues Gebäude in Schwandorf in Betrieb

27.11.2017 | Stand 03.08.2023, 23:35 Uhr
−Foto: n/a

Das neue Bayernwerk-Gebäude in der Ettmannsdorfer Straße ist bezogen. Die rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bayernwerks in Schwandorf gehen nun vom gleichen Standort aus ihrer Tätigkeit nach. Vormals war das Netzcenter des Unternehmens in der Regensburger Straße angesiedelt. Das neue Gebäude wurde nun offiziell eingeweiht.

SCHWANDORF In der Ettmannsdorfer Straße waren ursprünglich die mobilen Servicekräfte für Strom und Gas und das Bayernwerk-Schulungszentrum ansässig. „Mit dem Neubau des Netzcenters sind nun alle rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einem gemeinsamen Standort versammelt“, freute sich Rudolf Wittmann, Netzbauleiter am Netzcenter Schwandorf der Bayernwerk Netz GmbH. Rund 1,5 Millionen Euro habe das Bayernwerk in den Neubau des Netzcenters investiert. „Von hier aus planen wir unsere Netze und kümmern uns um die Versorgungssicherheit der Menschen. Von hier aus planen wir die Integration erneuerbarer Energien und von hier aus kümmern wir uns um die regionale Gasinfrastruktur“, betonte Wittmann. Im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung wurde das Gebäude nun seiner Bestimmung übergeben. Die Räumlichkeiten erhielten zudem eine kirchliche Weihe. Nach der Begrüßung durch Rudolf Wittmann hielten der Schwandorfer Oberbürgermeister Andreas Feller, Landrat Thomas Ebeling und Bayernwerk-Vorstandsmitglied Dr. Egon Westphal jeweils ein Grußwort.

Neubau an historischem Ort

Der Technische Bayernwerk-Vorstand Dr. Egon Westphal schlug dabei die Brücke zu der Historie des Bayernwerks und zu Oskar von Miller, der an Ort und Stelle im Jahr 1895 ein Elektrizitätswerk errichtete: „Hier liegt etwas Besonderes in der Luft. Man spürt diese einzigartige Mischung aus Geschichte und Modernität. Die Lebensleistung Oskar von Millers zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch unser Bayernwerk. Wir sind aus einer grandiosen Vision entstanden. Auf diese Wurzeln und auf das, was in Jahrzehnten aus dieser Vision entstanden ist, sind wir stolz.“

Energiezukunft bleibt visionär

Laut Dr. Egon Westphal stehe das Energiesystem nach einer über viele Jahrzehnte andauernden technischen Beständigkeit in einer gewaltigen Umbruchphase. Ein Blick hinter die Kulissen zeige heute wie damals visionäre und spannende Entwicklungen. „Dazu zählt eine fulminante Entwicklung bei Erneuerbarer Energie. Die Sonne ist heute die Energieform, die unser Netz zu einer regenerativen Quelle werden lässt. Rund 270.000 dezentrale Erzeugungsanlagen haben wir in den letzten Jahren an unser Netz angeschlossen, so transportieren wir heute schon bis zu 100 Prozent regenerative Energie an unsere Kunden“, beschrieb Dr. Egon Westphal. Das Energiesystem stehe Kopf. Früher liefen die Stromflüsse von großen zentralen Kraftwerken aus zu den Kunden. Heute erfolgen Erzeugung und Verbrauch vielfach am anderen Ende des Systems, nämlich direkt beim Kunden. Westphal: „Die Musik spielt heute in den unteren Netzebenen. 95 Prozent aller Erneuerbaren Energie-Anlagen sind dort angeschlossen.“ Die Chefentwickler des Energiesystems seien heute die Kunden.

Das Megathema Energiewende habe sich mit Megatrend Digitalisierung vereint. „Unsere Kunden haben neue Erwartungen, verändern ihr Energieverhalten, sind Konsument und Produzent, leben am liebsten vom selbst erzeugten Strom. Der Kunde ist nicht nur Bezieher von Energie. Speicher sind an der Schwelle zum Markt. Kunden werden ihren Strom nutzen, speichern, flexibel einsetzen vermarkten“, warf der Bayernwerk-Vorstand einen Blick in die Zukunft der Energiewelt.

Neue Kundenräume und neuer Service in der Ettmannsdorfer Straße

Umso mehr gehe es darum, aktiv auf die Kunden zuzugehen. Westphal: „Wir haben erkannt, dass wir die Energiezukunft nur gemeinsam mit unseren Kunden gestalten können. Deshalb entwickeln wir unsere ehemals technischen Standorte wie hier in Schwandorf zu modernen Kundencentern, heißen unsere Kunden willkommen und bieten unterschiedliche Beratungsmöglichkeiten hier vor Ort an.“

„Als technischer Standort des Bayernwerks waren wir natürlich auch bisher für Kunden da, die den Weg zu uns ins Netzcenter gesucht haben“, betonte Rudolf Wittmann. Mit eigenen Kundenräumen und einer neuen Servicestruktur sei man dafür jetzt noch besser gerüstet. „Unsere Kunden erhalten bei uns Planauskünfte bei Baumaßnahmen, Informationen und Service zum Hausanschluss, zu Stromzählern oder zu allen Fragen rund um Planung, Anschluss, Betrieb und Abrechnung einer Einspeiseanlage. Zudem können wir zu diesen Fragen vor Ort einen direkten Austausch zu unseren Kundenserviceeinheiten herstellen“, beschrieb Rudolf Wittmann. „Was wir aufgrund gesetzlicher Vorschriften als Netzbetreiber nicht beantworten dürfen und können, sind Fragen zur Stromlieferung und Stromrechnung. Das ist Sache der Lieferanten, der sogenannten Stromvertriebsunternehmen“, betonte Wittmann.

Vorstandsmitglied Dr. Egon Westphal unterstrich abschließend die Bedeutung regionaler Nähe: „Unser Neubau ist für uns ein wichtiger Teil der regionalen Energiewelt. Denn er steht für die Nähe zur Region, für die Nähe zu unseren Kunden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leben in der Region. Sie geben uns ein Gesicht. Diese Nähe zu Land und Leuten ist bis heute ein bedeutender Wesenszug des Bayernwerks. Und das bleibt er auch in Zeiten der Digitalisierung.“

Schwandorf