„Mutwillig abgerissen“
Andernorts freut man sich über brütende Störche, in Ramspau zerstört man einfach das Nest

07.06.2019 | Stand 13.09.2023, 2:59 Uhr
−Foto: n/a

In so mancher Gemeinde in der Region gibt es Storchennester auf den Dächern. In der Regel freut man sich dann, wenn ein Nest wieder angenommen wird und ein Storchenpaar brütet. Im Regenstaufer Ortsteil Ramspau war die Freude über ein Nest offenbar nicht so groß.

REGENSTAUF „In einer Blitzaktion wurde heute Vormittag das wahrscheinlich bereits bebrütete Storchennest auf dem Kirchendach in Ramspau von Helfern der Kirche über dem Kirchenportal mutwillig abgerissen“, teilt ein Leser am Donnerstag, 6. Juni, dem Wochenblatt mit. Ein entsprechendes Facebook-Posting mit identischem Inhalt erhitzt die Gemüter und sorgt für jede Menge Diskussionen. „Die Verantwortlichen werden nun fadenscheinige Argumente sich aus ihren kaum mehr vorhandenen Haaren ziehen müssen. Das einzige Argument, das mir in den letzten Tagen zu Ohren kam, war, dass die Störche Dreck und Arbeit verursachen“, schreibt Helmut. „Einfach nur traurig, mit welcher Ignoranz und Arroganz manche durch die Welt laufen können und keine Konsequenzen für ihr Handeln zu erwarten haben“, zeigt sich Birgit entsetzt und fordert den Bau eines Ersatzhorstes.

Tom Aumer nimmt im Namen des LBV-Kreisgruppe Regensburg Stellung: „Wir waren nicht darüber informiert, dass dieser Storchenhorst entfernt werden soll. Die Information, dass er entfernt wird, erreichte uns gestern (leider zu spät). Die Vertreter der Ramspauer Kirche haben uns erst heute Morgen, 7. Juni, kontaktiert. Wir haben kein Verständnis für diese Aktion und fordern, dass ein Ersatzhorst auf der Kirche angebracht wird.“ Letzteres nahmen die Störche bereits selber in Angriff. Sie haben damit begonnen, einen neuen Horst zu bauen.

Eine Anfrage des Wochenblattes an die Pfarrei zur Entfernung des Storchennestes blieb bislang unbeantwortet.

Regensburg