Gefahren in der Schwangerschaft
Alkoholschäden betreffen jährlich rund 2.000 Neugeborene allein in Bayern

23.12.2018 | Stand 04.08.2023, 4:07 Uhr
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Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt vor gravierenden Folgen durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft. Huml, die approbierte Ärztin ist, betonte am Sonntag: „Auch zum weihnachtlichen Festessen oder an Silvester sollten schwangere Frauen konsequent auf Alkohol verzichten. Denn: Schon eine geringe Menge an Alkohol wie ein Glas Sekt kann schwere gesundheitliche Folgen für das ungeborene Kind haben. Wichtig ist auch, dass schwangere Frauen von ihrer Familie und im Freundes- oder Bekanntenkreis unterstützt werden.“

BAYERN Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann bei den betroffenen Kindern sowohl zu Fehlbildungen als auch zu Entwicklungsstörungen und geistiger Behinderung führen. Experten gehen davon aus, dass jährlich rund 4.000 Kinder mit dem sogenannten Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) und 10.000 weitere Kinder mit unterschiedlich ausgeprägten Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) in Deutschland geboren werden. Auf Bayern übertragen sind es rechnerisch etwa 2.000 Neugeborene, die jedes Jahr von leichten bis schweren Alkoholschäden betroffen sind. Gerade bei den leichteren Alkoholspektrumstörungen ist von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen.

Die Ministerin unterstrich: „Noch immer ist zu wenig bekannt, dass der Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft die häufigste Ursache für eine angeborene Behinderung ist. Davon sind die Kinder ihr ganzes Leben lang betroffen - dabei wären die Schädigungen und Behinderungen völlig vermeidbar. Unsere Kampagne ‚Schwanger? Null Promille‘ klärt darüber auf und gibt wissenswerte Tipps nicht nur für werdende Mütter, sondern auch für Familie, Freunde und Arbeitskollegen. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, ist die Kampagne in acht Sprachen übersetzt.“

Die Kampagne ist im Internet verfügbar unter www.schwanger-null-promille.de. Mit der Botschaft „Kleiner Verzicht. Größtes Glück.“ richtet sich die Kampagne an werdende Mütter und alle, die sie während der Schwangerschaft begleiten. Seit dem Start der Kampagne im Jahr 2012 hat das bayerische Gesundheitsministerium 550.000 Euro in die Aufklärungskampagne investiert.

Kelheim