Arbeitsmarktreport
2,4 Prozent Arbeitslosenquote im Agenturbezirk

30.10.2018 | Stand 04.08.2023, 1:24 Uhr
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4.815 Männer und Frauen im Oktober arbeitslos gemeldet, 87 weniger als vor einem Jahr.

DEGGENDORF „Weiterhin trägt die gute Konjunktur und der Herbstaufschwung zum Beschäftigungsaufbau - vor allem der Klein und Mittelbetriebe, die unsere Region ja prägen – bei. Zunehmend schwieriger wird es jedoch für Unternehmen, dringend benötigte Fachkräfte zu rekrutieren“, berichtet Peter Weindl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Deggendorf.

Der Bestand der arbeitslos gemeldeten Männer und Frauen ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Deggendorf im Oktober weiter zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat der Bestand um 87 Personen auf 4.815 abgenommen. Zum Septemberbestand beträgt der Rückgang 317 Arbeitslose.

Regional betrachtet, gibt es den höchsten Rückgang im Landkreis Regen. Hier verringerte sich der Bestand zum Vorjahr um 181 arbeitslos gemeldete Männer und Frauen auf 1.002. Die Arbeitslosenquote liegt im Agenturbezirk Deggendorf bei 2,4 Prozent. Im Oktober 2017 lag sie bei 2,5 Prozent. Zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte auf jetzt 2,3 Prozent gefallen, ist die Arbeitslosenquote für den Landkreis Regen. Dagegen um je 0,1 Prozentpunkte leicht zugelegt, hat sie in der Stadt Straubing (4,1 Prozent) und im Landkreis Straubing-Bogen (2,0 Prozent).

Im Landkreis Deggendorf verbesserte sich die Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent (Oktober 2017) auf 2,3 Prozent. „Intensive Betreuung, einzelfallbezogene Förderung, Qualifizierung und vor allem die hohe Kräftenachfrage der Betriebe, tragen zunehmend zur Verbesserung der Integrationschancen, auch der Personen bei, die im Bereich der Grundsicherung bei den Jobcentern arbeitslos gemeldet sind“, erläutert Matthias Wendt, Geschäftsführer Operativ bei der Agentur für Arbeit in Deggendorf. So nahm die Zahl der Arbeitslosen im Bestand Rechtkreis SGB II (Grundsicherung) zum Vorjahresmonat um 173 auf 2.249 ab. Um acht Prozent zurückgegangen ist die Personengruppe der Männer und Frauen, die länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet sind.

Im Oktober waren 1.045 Langzeitarbeitslose gemeldet, 90 weniger als im Jahr davor. Leicht zugelegt (plus 86 auf 2.566) hat die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III). „Hier wird jedoch der Studien- und Fachschulbeginn im 3.Quartal noch Wirkung zeigen. Denn auch der Bestand der arbeitslos gemeldeten Jüngeren unter 25 Jahre, liegt derzeit noch etwas höher, als in den Vormonaten“, so die Erwartung von Matthias Wendt. Auch hat sich die Agentur für Arbeit Deggendorf mit den Jobcentern Deggendorf, Arberland und Straubing-Bogen zusammengeschlossen, um gemeinsam mit weiteren örtlichen Kooperationspartnern, den Aufbau einer Jugendberufsagentur in den nächsten Wochen auf den Weg zu bringen. Ziel ist es, in behördenübergreifender Zusammenarbeit, den Übergang von der Schule in den Beruf zu ebnen. „Jedem jungen Menschen wird unabhängig von seiner Herkunft, ausgehend vom individuellen Unterstützungsbedarf, geholfen. Partizipieren sollen gerade auch jene, die häufig genug aufgrund ungleicher Rahmenbedingungen und nachteiliger Startchancen, einen besonderen Förderbedarf aufweisen. Gerade sie drohen im verwinkelten Förder- und Dienstleistungssystem verloren zu gehen und werden doch so dringend für den Ausbildungsmarkt sowie als Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt gebraucht“, erläutert Peter Weindl.

Auch für junge Menschen ab 25 Jahre ist es durchaus noch ein lohnendes Ziel, eine Berufsausbildung zu beginnen. „Bedenkt man dabei die Zeit von 30 bis 40 Jahre im Erwerbsleben bis zum Renteneintritt, ist es unbestritten, dass sich die Verdienstaussichten und Chancen auf dem Arbeitsmarkt für diejenigen wesentlich verbessern, die heute die Chance einer Berufsausbildung bzw. beruflichen Qualifizierung erkennen und auf die Angebote aufspringen, die der Bildungsmarkt bietet und die durch Arbeitsagentur und Jobcenter unterstützt werden“, appelliert Matthias Wendt.

Die Entwicklung der gemeldeten offenen Stellen zeigt, dass sich der Bestand der gemeldeten offenen Stellen in den letzten zehn Jahren nahezu verdreifacht hat. Damals waren beim Arbeitgeberservice 1.211 Stellenangebot im Oktober gemeldet. Aktuell beträgt das Angebot 3.585 Stellen im Bestand. Im Vergleich zum Oktober 2017 sind dies 330 Stellen mehr (plus 10 Prozent). Weiterhin groß ist der Bedarf im gewerblich-technischen Bereich, in den Handwerksberufen, der Pflege und im Hotel-und Gaststättenbereich. Ein hoher Anteil fällt auf Personaldienstleister.

Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2017/2018:

Zum Ende Oktober zieht die Agentur für Arbeit Deggendorf ihre Bilanz zum Ausbildungsmarkt für das Berufsberatungsjahr (vom 1.Oktober 2017 bis 30.September 2018). In diesem Zeitraum wurden dem Arbeitgeberservice insgesamt 3.274 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies waren 104 mehr als im Zeitraum 2016/2017. Zum Ende September waren noch 582 Berufsausbildungsstellen als unbesetzt gemeldet, 135 (plus 30 Prozent) mehr als im September 2017. Peter Weindl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Deggendorf, begrüßt die seit vielen Jahren anhaltende hohe Ausbildungsbereitschaft: „Das Engagement der regionalen Arbeitgeber in der dualen Berufsausbildung ist ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung und trägt bedeutend zur positiven Entwicklung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bei. Flankiert durch das durchlässige Schul- und Bildungssystem bietet die duale Berufsausbildung eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung.“

Seit Oktober 2017 haben 1.847 Bewerber und Bewerberinnen die Ausbildungsvermittlung der Arbeitsagentur Deggendorf, bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle, in Anspruch genommen. Das waren 172 (minus 8,5 Prozent) weniger als im Vergleichszeitraum 2016/2017. „Neben dem Trend zu höheren Schulabschlüssen und eines sich anschließenden Studiums spielen zunehmend die rückläufigen Schulabgängerzahlen eine Rolle“, erläutert Bereichsleiter Josef Flingelli. Zum Ende September waren bei der Arbeitsagentur im Agenturbezirk Deggendorf noch insgesamt acht Bewerber gemeldet, die noch keine Zusage hatten bzw. sich bis dahin noch nicht entscheiden konnten. Vor einem Jahr waren noch 20 Jugendliche ohne Zusage. „Der Ausbildungsmarkt ist immer noch in Bewegung und auch zu diesem Zeitpunkt ist ein Einstieg in das aktuelle Ausbildungsjahr noch möglich. Diese Information richten wir vor allem an die Schulabsolventen und jungen Erwachsenen, die sich - aus welchen Gründen auch immer - bisher noch nicht an die Berufsberatung gewandt haben. Fast allen Bewerberinnen und Bewerbern konnten wir am Übergang von Schule in die Ausbildung unterstützen, Berufsausbildungsstellen im dualen System vermitteln bzw. entsprechende Alternativen anbieten. Ebenso kann es für Studierende interessant sein, erst einen dualen Berufsabschluss zu erwerben, als Basis für einen späteren Studiengang“, so die Anregung von Josef Flingelli.

Die Auswahl an unbesetzten Berufsausbildungsstellen zieht sich durch alle Branchen. Die Agentur für Arbeit rät, sich schnellstmöglich mit der Berufsberatung bzw. der Arbeitsvermittlung bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter in Verbindung zu setzen. Hier erfährt man auch mehr zu den berufsvorbreitenden und ausbildungsbegleitenden Hilfen bzw. zur Unterstützung im Rahmen der beruflichen Weiterbildung etwa in Form einer betrieblichen Ausbildung - die im Übrigen auch in Teilzeitform denkbar ist – die Arbeitsagentur und Jobcenter im Einzelfall beitragen.

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