Per GPS die Natur erkunden
13. Esri-Sommercamp im Nationalpark war ein voller Erfolg

25.07.2018 | Stand 31.07.2023, 3:12 Uhr
−Foto: n/a

Bereits zum dreizehnten Mal haben sich engagierte Jungwissenschaftler aus den achten und neunten Jahrgangsstufen in den Nationalpark Bayerischer Wald aufgemacht.

ST. OSWALD/SCHÖNBRUNN AM LUSEN Dort wollten sie die Natur aus einer anderen Perspektive kennenlernen – von oben, per Satellit. Die 15 Schüler vom Balthasar-Neumann-Gymnasium aus Marktheidenfeld in Unterfranken sowie die Klassen 8a und 8b des Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasiums Grafenau wurden für ihre Projekte in Gruppen eingeteilt und präsentierten ihre Ergebnisse jüngst im Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald.

Während ihres einwöchigen Aufenthalts, bei dem sie im Jugendwaldheim des Nationalparks untergebracht waren und wie jedes Jahr von dessen Team betreut wurden, führten die Unterfranken zum Beispiel Umfragen im Tier-Freigelände, am Hans-Eisenmann-Haus oder auf dem Baumwipfelpfad durch. Sie befragten die Probanden nach Alter, Dauer ihres Aufenthalts, dem Ferienort und dem Verkehrsmittel bei der Anreise. Die Ergebnisse übertrugen sie dann in Tabellen und Karten. „Dabei haben wir herausgefunden, dass die Besucher aus ganz Deutschland angereist sind. Am beliebtesten war bei den 138 Befragten der Baumwipfelpfad“, so ein Schüler.

Die Dokumentationsgruppe hat den kompletten Aufenthalt und alle Wanderungen per GPS verfolgt. So konnten die Schüler die genauen Routen auf einer digitalen Karte nachvollziehen und Attraktionen, wie die Sichtung eines Buntspechts, fotogene Waldstücke oder besonders guten Handyempfang in ihrer Karte markieren.

Die achten Klassen aus Grafenau beschäftigen sich schon seit den Wintermonaten mit dem Thema GPS und der Auswertung der so gewonnenen Daten mit Geoinformationssystemen. Mit ihren Messgeräten haben die beiden achten Klassen die Temperaturen an den Tiergehegen zu unterschiedlichen Jahreszeiten gemessen, Besucherzahlen und Wegweiser untersucht, die Anzahl sichtbarer Tiere in den Gehegen und ihre eigenen Standpunkte dokumentiert und alle Daten dann in Karten übertragen. Ein eigens gedrehtes Dokumentationsvideo hielt ihre Stationen und Sichtungen fest.

Für die Unterstützung bei den Projekten dankten die Schüler den Esri-Mitarbeitern Andreas Haupert und Sarah Lechler, den Lehrern Eva Hartmann, Jochen Arnold, Daniela Haas und Ellen Kronschnabl, dem Team vom Jugendwaldheim um Rita Gaidies und Elisabeth Frank sowie Thomas Friedel vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Karrieremöglichkeiten im Bereich Vermessung. „Auch wenn es manchmal anstrengend war, hat alles wunderbar geklappt und alle waren motiviert und interessiert bei der Sache.“ Am Schluss gab es für alle Teilnehmer ein Zertifikat.

Wieder einmal war das Esri-Sommercamp ein voller Erfolg und hat den Schülern einen einmaligen Einblick in zukunftsträchtige Forschungsgebiete eröffnet. Esri-Mitarbeiter Haupert: „Es freut mich, dass die Schüler das Gesamtpaket kennenlernen durften, von der Erfassung der Daten bis zur Auswertung. Es würde mich freuen, wenn das Camp das Interesse der Experten von morgen wecken konnte.“

Passau